Nachdem wir es aus der Dusche geschafft hatten, gingen wir nach unten in die Küche, denn ich hatte Hunger. Louis Bauch knurrte unablässig, sodass er nach einem trockenen Bagel griff und hineinbiss.
„Was möchtest du Essen?", fragte ich, während ich in den Kühlschrank schaute. Er stellte sich neben mich und sah prüfend unsere vorhandenen Lebensmittel an.
„Marmelade und Butter." Ich beäugte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. „Du solltest mehr Obst und Gemüse essen. Das andere Zeug ist auf Dauer nicht gesund für dich."
„Man lebt nur einmal", entgegnete er nur und schnappte sich die Marmelade.Ich nahm mir eine rohe rote Bete, einen Apfel und eine Papaya und legte sie auf die Anrichte.
„Was soll das werden?", wollte er wissen und schmierte seinen Bagel.
„Ein Smoothie", erklärte ich. War klar, dass er so etwas nicht kannte. Ich schielte zu ihm hinüber und fragte mich, ob er auch noch etwas Brot zu seiner Butter wollte. Mit einer schnellen Bewegung nahm ich ihm das Messer und den Bagel ab und entfernte mindestens die Hälfte der Butter und strich eine hauchdünne Schicht Marmelade darauf und reichte es ihm wieder.„Echt jetzt?" Er sah mich tatsächlich etwas entrüstet an.
„Du bist süß genug. Noch mehr Zucker würde mich umbringen", sagte ich und beugte mich zu ihm, küsste ihn und saugte an seiner Lippe.
„Das wäre nicht gut", antwortete er, nachdem er seine Augen wieder geöffnet hatte.
„Denke ich auch."Ich schnippelte mein Obst klein und warf es in den Mixer, pürierte es und goss mir ein Glas ein.
„Willst du?", fragte ich und hielt ihm mein überaus gesundes und farbenfrohes Gebräu hin.
„Ich denke nicht."
„Probier", ließ ich nicht locker. Er seufzte und trank einen Schluck und verzog das Gesicht.
„Warum schmeckt das so muffig?" Schnell biss er in seinen Bagel.
„Das kommt durch die rote Beete. Kennst du dieses Gemüse?" Er schüttelte den Kopf und grinste dabei.Ihm klebte ein bisschen Marmelade an der Lippe und ich machte noch einen Schritt auf ihn zu, um ihn zwischen mir und dem Küchenschrank einzukesseln. Mit meinem Daumen entfernte ich das klebrige Zeug und wollte meine Hand gerade senken, da griff er danach und führte meinen Daumen an seinen Mund und nahm ihn zwischen seine Lippen. Heilige Mutter Gottes. Ich spürte seine Zunge und starrte unablässig auf seinen Mund. Als er meinen Daumen wieder freigegeben hatte, fuhr ich damit seine Unterlippe entlang und dann drückte ich meinen Mund auf seinen. Sofort schlang er seine Arme um meinen Nacken und mir entfuhr ein Keuchen, als sich unsere Zungen zu einem erneuten Tanz trafen. Mein Kopf leerte sich und wieder war da nur Platz für ihn ... und ... für ein Klingeln ... ein Klopfen ... Was war das?
Ich löste mich etwas widerwillig von ihm und horchte auf. Es klingelte an der Tür. Ich zuckte mit den Schultern und küsste ihn wieder. Ich erwartete niemanden.
„Harry?" Klopfen. „Bist du zu Hause?" Louis und ich erkannten wohl im gleichen Moment die Stimme meine Mutter und trennten uns ruckartig voneinander. Ich sah eine gewisse Panik in seinen Augen. Er schob mich beiseite und lief die Treppe in das obere Stockwerk hinauf.
Ich atmete einmal tief durch, ging zur Tür und öffnete diese. Zum Glück hatte meine Mum nicht den Schlüssel für das Appartement genutzt, denn den musste sie dabeihaben, da sie bereits im Haus war.
„Hi Mum", sagte ich und meine Stimme war ein paar Oktaven höher als sonst.
„Hi, mein Schatz. Lässt du mich rein?" Mit einem Kuchen bewaffnet, stand sie auf meiner Türschwelle und ich versuchte mich zu erinnern, warum sie hier war.
Sie wartete immer noch auf eine Antwort und ich ließ den Arm sinken, mit dem ich automatisch die Tür versperrt hatte.„Dein Vater parkt noch den Wagen." Mein Vater auch? Welcher Tag war heute? Hatte jemand Geburtstag?
Meine Mum ging in die Küche und stellte den Kuchen ab.
„Du konntest dich wohl heute Früh nicht entscheiden?"
„Was?" Ich lief ihr nach, aber nicht ohne einen verstohlenen Blick die Treppe hinaufzuwerfen. Ich sah einen Fuß von Louis und mein Herz wurde schwer. Ich wusste noch immer nicht was los war. Ich tappte absolut im Dunkeln und das machte mich langsam nervös.
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High Walls - Larry Stylinson FF
FanficWenn du die Liebe gefunden hast, lass sie nie wieder gehen. Leider ist das Finden oder auch das Festhalten gar nicht so einfach ... Harry ist ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinem besten Freund Tom eine Kanzlei in Manhattan. Er ist Single...