~•~ 28 ~•~

662 73 44
                                        

Sorry🙈 Habe vor lauter Probe voll den Upload vergessen. 💙💚💙💚
___________________________________

Lias' Sicht

Ich bin schon eine Weile wach und beobachte meinen Kumpel im Schlaf. Sein neuer Papa hat die Betten heute Nacht so angeordnet, dass Anton wie immer seinen Rücken gegen die Wand drücken kann. Meiner Meinung nach sieht er zufriedener aus als sonst. Vielleicht irre ich mich auch, weil wir uns in letzter Zeit nicht mehr gesehen haben, aber es macht mich glücklich, wenn Anton glücklich ist.

Nach einem leisen Klopfen betritt eine Schwester das Zimmer und wirft einen Blick auf Anton und mich. "Guten Morgen!", krächze ich ihr entgegen, was die junge Frau kurz zusammenzucken lässt. "Jetzt hast du mich aber erschreckt. Ich dachte, ihr würdet noch schlafen. Hast du denn schon Hunger, Lias?", fragt sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht, nachdem der Schreckmoment verflogen ist. "Ja. Essen wäre gut!" Ich merke deutlich, dass ich gestern außer der Milch am Morgen und der vielen Flüssigkeit am Mittag nicht viel zu mir genommen habe. "Okay, gut. Schläft dein Kumpel noch?" "Ja, aber ich bin mir sicher, dass er auch bald wach wird. Du kannst sein Essen auch bringen!" Die Schwester nickt mir zu und verschwindet dann kurz aus dem Zimmer, um ein paar Sekunden später das erste Tablett herein zu tragen. Als sie auch das zweite auf dem Tisch platziert hat, wünscht sie uns einen guten Appetit und verschwindet wieder.

"Ist das Essen gekommen?", fragt Anton nuschelnd in sein Kissen. "Jup.” “Ich habe mordsmäßig Hunger. Du auch?" "Haha. Du hast noch nicht einmal die Augen auf gemacht und willst gleich was mampfen?" Jetzt reißt mein Kumpel seine Augen auf, stemmt sich mit den Armen von seiner Matratze hoch und sieht mich grinsend an: "Seitdem ich nicht mehr im Heim bin, habe ich großen Hunger. Sollen wir im Bett essen? Die Chance müssen wir ausnutzen!" Gegen diesen Vorschlag habe ich absolut nichts einzuwenden und schäle mich aus der Bettdecke, um das erste Tablett zu holen.

Kurz bevor ich das Frühstück auf Antons Schoß abstellen kann, überkommt mich ein Hustenanfall vom Allerfeinsten. Mein Kumpel versucht noch, nach dem Tablett zu greifen und somit das Essen zu retten, doch er macht die Sache noch viel schlimmer. Die Tasse mit dem Kaba stürzt als erstes vom Tablett und färbt den weißen Bettbezug braun. Als ich den Transportgegenstand dann endlich loslasse, rechnet mein Gegenüber nicht damit und sorgt durch eine Kippung dafür, dass das Brot, die Butter und die anderen Dinge direkt in das Milchgemisch fallen.

Als ich wieder zu normalem Atem komme, schaue ich ebenso bedröppelt wie Anton auf die entstandene Sauerei. "Das wird Ärger geben!", stellt er fest und wirft mir einen fast schon ängstlichen Blick zu. "Weißt du was? Wir waschen das einfach unter der Dusche aus und dann merkt das niemand", schlage ich vor und erhalte sofortige Zustimmung. Zu zweit schleppen wir dann die Decke in das kleine Badezimmer und breiten sie in der begehbaren Dusche aus. "Meinst du das funktioniert?" "Ganz bestimmt. Es ist ja noch nicht eingetrocknet. Gib mal die Seife." Kaum hat das gefüllte Plastikbehältnis meine Hand berührt, schraube ich den oberen Teil des Seifenspenders ab und leere den gesamten Inhalt auf die Decke. "Ist das nicht ein bisschen zu viel?", fragt Anton. "Viel hilft viel. Sagt zumindest Willi immer", zitiere ich unseren ältesten Betreuer mit verstellter Stimme und reibe die Seife mit beiden Händen in den Stoff ein. Anton greift nebenher zu der Duschbrause und gibt etwas Wasser dazu, womit sich die Seife zu einem großen Schaumberg verwandelt und viel besser verarbeiten lässt.

Um mich zu ärgern spritzt der Handbrausehalter ein paar mal Wasser auf mich und sorgt dafür, dass ich innerhalb von Sekunden klatschnass bin. Ich schaufele mit den Händen das Wasser vom Boden auf und starte einen Gegenangriff, wodurch Anton auch in nasser Kleidung dasteht. Bald schon haben wir eine leicht ausgeartete Wasserschlacht am laufen, die erst durch das Erscheinen einer Person in der Türe gestoppt wird.

Lias will glücklich seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt