Kapitel Sieben (Sammy)

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"Nach Stockton sind es 30 Meilen, die einfache Strecke. Was hältst du davon, wenn wir Charming heute zu Fuß erkunden und morgen weiterfahren? Mein Hintern tut vom Fahren weh." schlug ich einen versöhnlich Ton an. "Aber nur, wenn wir Mal schauen, ob Charming uns mit seinem Alkoholangebot überzeugen kann!" Grinste Nea und schwang sich aus dem Bett, um sich ihre Schuhe anzuziehen. "Na, wenn du den Plan früher gesagt hättest, hätte ich nicht so viel gemeckert!" lächelte ich und schwang mich aus dem Bett. Dem Bett, was heute Nacht meins war. Nur leider war es nicht sonderlich bequem.

Nea und ich machten uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt. "Du Nea?" "Hm?" "Ich wollte mich wegen eben bei dir entschuldigen." Nea lachte und umarmte mich "Hey Sammy, wenn ich alles ernst nehmen würde, würde unser Zusammenwohnen vermutlich nicht ganz so gut funktionieren oder? Aber als Wiedergutmachung kannst du ja die Augen aufhalten, ob du jemanden siehst, der was verkauft, du hast ja den Blick dafür!" Nea grinste mich an "Hallo?! Die beiden Tussis letztes Jahr, denen hätte ich das nicht zugetraut!" "Zumindest bekomme ich von denen immer noch mal ab und an was Gutes!" Ich schüttelte den Kopf und musste über Nea lächeln. Drogen waren - abgesehen von Alkohol und Zigaretten - nicht meins, aber solange Nea es nicht übertrieb, sollte es mir recht sein. Ihre Mom war ich nicht, auch wenn ich vermutlich oft ähnlich vorsichtig war.

Wir schlenderten Richtung Supermarkt. Nea war gerade von einem Schaufenster in den Bann gezogen worden, als ich vor dem Supermarkt die beiden Kuttenträger stehen sah, die rauchten. "Sammy, meinst du, die Shorts da sollte ich mir kaufen?" "Sammy?! SAMMY?!" "Häh?" ich hatte Nea nicht gehört, weil ich einfach doch zu fasziniert war. "Ist das da nicht Juice?" fragt ich Nea. "Wo?!" "Da vorne, vorm Supermarkt!" Nea zog mich an der Hand mit "Das gucken wir uns mal genauer an, die Shorts brauche ich jetzt gerade nicht, hab ja was an. Zumindest noch." grinste sie verschwörerisch. "Welche Shorts?" fragte ich verplant. "Hast du mir ernsthaft so wenig zugehört oder warst du so abgelenkt?" fragte Nea amüsiert, als sie auf die Männer zuging. "Hi!" winkte Nea Juice zu. "Oh, Hey Nea, was macht ihr denn hier?" "Juicy-Boy, was werden zwei Damen wohl in einem Supermarkt wollen?" sagte der etwas ältere Mann hinter ihm. "Tampons? Brokkoli?" fragte Juice verlegen und lächelte. HATTE ER DAS GERADE WIRKLICH GESAGT?! Ich musste über diese Unbedarftheit lächeln. "Ich bin übrigens Chibs, Hi ihr beiden! Lasst euch von Juice nicht verschrecken, der gehört so." "Süß!" sagte Nea, woraufhin Juice knallrot wurde und verlegen auf den Boden schaute. "Bier! Ich brauche Bier!" sagte ich und marschierte in den Supermarkt. Ich hörte wie Nea mir folgte, scheinbar hatte sie Juice und Chibs dabei, denn Chibs erklärte Juice gerade, dass eine Frau vermutlich nicht immer einen Brokkoli brauchte, wenn sie einkaufen ging. Ich drehte mich um, weil ich kaum glauben konnte, dass solche Gespräche tatsächlich gerade in nüchternem Zustand anfingen. Nea brachte sich mit ihrer offenen Art in das Gespräch ein, indem sie Juice erklärte, dass selbst Tampons nur ein Mal im Monat gebraucht werden. Juice ließ die Belehrungen brav über sich ergehen und lächelte Nea dabei an. Mein Blick glitt auf Chibs. Ich musste schlucken. Wow. Nein, andere Gedanken. Bier. "Bier ich mag dich, Bier du magst mich, deshalb wähle ich heute dich!" summte ich als ich auf der Suche nach Schwarzbier vor dem Regal stand. "Redest du mit Bier, so wie andere Leute mit Pflanzen?" fragte mich die Stimme mit schottischem Akzent. Ich verstummte und schaute verlegen in diese warmen, braunen Augen. "Mmmm, naja..." Chibs lächelte "Hell oder dunkel?" "Schwarz!" antwortete Nea für mich. "Kann Sammy nicht selbst antworten?" fragte Chibs Nea mit hochgezogener Augenbraue. Nea fing an zu lachen "Noch nicht, in drei Bier schon!" Ich wurde rot und wusste nichts zu sagen. Noch weniger als vor meiner Biersuchaktion. "Auch nett, wenn ihr Zeit in Bier rechnet..." sagte Chibs und nahm zwei Six-Pack Bier in die Hand, ein Packen Helles und ein Packen Dunkles. "Drei dunkle für Sammy, eins für Sammy zum locker werden und dann noch je eins, was wir zusammen trinken können. Hier Juice, das Helle ist für euch!" Ich blickte Nea mit großen Augen an und bettelte um Hilfe. "Das ist aber nett von dir!" lächelte Nea und winkerte mir zu. Ich musterte Chibs, während er bezahlte. Der Bart, die leicht längeren Haare. Andere Gedanken! Ich zückte mein Portmonee und hielt ihm einen fünf Dollar-Schein hin. "Alles gut, lass stecken!" sagte er. Ich bedankte mich mit einem lächel. Nea plauderte fröhlich mit Juice, der ihr an den Lippen hing. "Habt ihr gerade noch einen Termin oder habt ihr einen Moment Zeit?" "Du hast gerade Bier gekauft, also Logo haben wir Zeit für euch!" erwiderte Nea. Wir.gingen ein kleines Stück hinter dem Supermarkt entlang und kamen in einen kleinen Park. Juice und Nea plauderten gerade über Tomaten. Da ich Nea schon ziemlich lange kannte, wusste ich aber auch, dass Tomaten das Deckwort für Rauchware sind. Ich hingegen starrte sehnsüchtig auf Chibs Hand, die das Bier trug. "Die Parkbank da?" fragt Nea. "Wie die Penner!" sagte Juice und lief vor. Nea lachte "Darüber freust du dich?!" Juice zuckte mit den Achseln "Ja, wieso nicht?". Nea ließ sich neben Juice auf die Parkbank fallen. Chibs öffnete eine Flasche und hielt sie mir hin. Ich lächelte ihn dankbar an und berührte dabei ohne Absicht seine Hand. Er lächelte und ich brauchte jetzt einen ganz großen Schluck.

Charming- Our Name Says It All (SonsOfAnarchyFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt