Charming- Our Name Says It All (SonsOfAnarchyFF)

Kapitel 12 (Nea)

"Kannst du mal aufhören", meinte Juice, weil ich es nicht sein lassen könnte, den Kerl zu ärgern, während er dran war.
"Ich mach doch gar nichts", stellte ich mich unschuldig und stellte mich neben Sammy, die das Spiel eher gelangweilt anschaute.
"Sie macht wirklich nichts, Juice", lachte Chibs.
"Dann ist es der heilige Geist, der mir die ganze-"
Ich konnte es nicht sein lassen, als ihn wieder in die Seite zu pieken.
"Nea, bitte", meinte Juice ernst, fing dann aber doch an zu lachen. "Okay, so kann ich mich nicht konzentrieren."
"Dann spiele ich weiter", meinte Chibs und lehnte sich über dem Tisch, um Juice den Stock aus der Hand zu reißen.
"Dann bitte", meinte Juice und gab nach.
"Ich hab vorhin diese Gemma kennengelernt", bemerkte Sammy.
"Willkommen im Club. Sie ist eine sehr nette Person", murmelte ich.
"Sarkasmus?", fragte Sammy mich.
"Du kennst mich zu gut, ich denke ich muss dich umbringen."
"So weit wird es nicht kommen", knurrte Sammy.
"Noch ein Bier?", fragte ich Juice.
"Whisky. Danke",
"Ich hätte gerne noch ein Bier. Schwarz. Weißt du ja", meinte Sammy. Doch um sie zu ärgern ging ich ohne ein Wort an ihr vorbei zur Bar. Ich liebte es einfach Sammy zu ärgern. Und jedes mal fällt sie darauf rein und denkt, dass ich wieso auch immer sauer auf sie wäre. Dann hatte sie ein schlechtes Gewissen und entschuldigte sich immer zig mal bei mir. "Hey du, zwei Whiskys und ein Schwarzbier", meinte ich zu dem jungen, leicht verwirrten Kerl hinter der Theke.
Er hatte blondes kurzes Haar, ein Milchbubigesicht und blaue Augen, die mich wieso auch immer verwundert anblickten.
"Hey und klar", meinte er und suchte nervös alles zusammen. Als er sich wieder zu mich drehte, und mir das dunkle Bier reichte, blickte ich auf eine Patch auf seiner Kutte.
"Was ist denn ein Prospect?", fragte ich neugierig nach.
"Ich bin ein Prospect."
"Herzlichen Glückwunsch und was ist das?", fragte ich weiter nach.
"Sogesagt ein Anfänger bei den Sons. Wenn ich die Probezeit überstehe, bin ich noch mehr dabei als sonst", sagte er begeistert.
"Sack, zwei Bier. Sofort!", rief Tig.
"Sack?", fragte ich ihn verwirrt.
"Spitzname. Half-Sack, eigentlich."
"Wieso?", fragte ich und schnitt eine Grimasse.
"War im Krieg im Irak. Und da wurde mir ein Ei weggeschossen."
"Nee, oder?", fragte ich gespielt begeistert.
"Ja, willst du es sehen?", fragte Sack noch begeisterter.
"Nein, danke. Kann ich die beiden Whiskys haben?"
"Okay, na dann. War ja ein Versuch wert", meinte Sack und schob mir die beiden Gläser mit dem Whisky über die Theke.
"Wie heißt du eigentlich richtig?", fragte ich nach.
"Kip", sagte er.
"Nea", sagte ich und ging daraufhin zu den anderen zurück.
"Gut, ich dachte schon du bist sauer auf mich?", meinte Sammy als ich ihr das Bier hinhielt.
"Wieso sollte ich?", fragte ich sie und reichte Juice das Glas.
"Danke", meinte er freudig.
"Naja, du hast mich gerade voll ignoriert", murmelte Sammy.
Ich blickte Sammy belustigt an. "Ich wollte dich doch nur ärgern."
"Achso. Mal wieder", meinte sie und trank einen gewaltigen Schluck vom Bier. Ich wandte mich zu Juice, der von Chibs, der an der Reihe war, zu mir schaute.
"Was denn?", fragten wir gleichzeitig und mussten darauf hin lachen.
"Nichts", meinte ich und ditschte mein Glas gegen seins.
"Cheers", grinste Juice.
"Cheers", entgegnete ich und trank das Glas mit einem Zug aus. Juice tat es mir gleich.
Während wir noch weiter am Spielen waren und ich zugeben musste, dass ich die ganze Zeit am schummeln war, bemerkte ich irgendwann das ich ziemlich doll aufs Klo musste.
"Ich bin mal kurz meine alkoholgefüllte Blase entleeren", meinte ich.
"Wieder so eine Information, die keiner wissen wollte", murmelte Sammy.
"Wenn sie uns eben Up To Date halten will, dann bitte", lachte Chibs und ich stimmte mit ein.
"Wo habt ihr denn Toiletten?", fragte ich Juice.
"Den Flur entlang, da steht dann WC für Jedermann", antwortete er.
"Danke", sagte ich und eilte durch die Menschenmasse. Und Tatsache, da stand wirklich Toilette für Jedermann an der besagten Tür dran.
Es war schon irgendwie nett Ein Raum, mit verschiedenen Toilettenkabinen und weniger nett war eben das Pärchen, was es auf der Waschbeckenablage tat.
So wie der Typ in Rage und am Pumpen war, gab ich ihn noch zwanzig Sekunden, bis von seiner Seite das ganze Spiel vorbei war.
Irritiert wandte ich meinen Blick ab und ging in eine der Kabinen.
Ich muss hier jetzt auch nicht weiter erklären.
"Ich dachte schon, ich muss euch beiden voneinanderreißen, damit ich mir die Hände waschen kann", sagte ich zu der Blondine, als der Biker die Toilette verlassen hatte. Die Blondine richtete sich ihren völlig knappen Rock und blickte dann in den Spiegel um ihre Haare zu richten.
"Dich hab ich hier noch gar nicht gesehen", sagte sie und beobachtete mich durch den Spiegel. Ich schaute vom Händewaschen zu ihr.
"Bin auch nicht von hier", entgegnete ich. "Welchen Chapter?"
"Gar keinen. Bin sogesagt eine Bekannte von Juice", sagte ich und wusch mir die Pfirsichseife von den Händen.
"Bürstet er dich?"
"Ich bin mir ziemlich sicher dass er ihr noch nie die Haare gekämmt hat", warf Sammy ein, die die Toilette betrat.
Ein Lachen entfuhr der Frau und mir.
"Nein, Sammy. Mit bürsten meinte sie, ob ich was mit Juice am laufen habe."
"Achso", sagte sie und verschwand in eine der Kabinen.
"Also fickt ihr beiden miteinander?", hakte die Blondine weiter nach.
"Nein", antwortete ich.
"Naja", sagte sie. "Was ja nicht ist kann ja noch werden. Wie heißt du?"
"Nea und wer bist du?", stellte ich die Gegenfrage.
"Wendy, bin eigentlich die Old Lady vom Vize Jax. Okay, Exfrau."
"Hab Jax noch nicht kennen gelernt."
"Ein Wunder. Euch Schnitten riecht er immer gegen die Windrichtung", bemerkte sie und musterte mich kurz.
"Mich hat er anscheinend noch nicht gerochen. Ich geh dann auch mal."
"Klar, viel Spaß mit Juice, Kleines."
"Uhm, danke, Wendy", meinte ich leicht verwirrt und verließ die Toilette in Richtung Billardtisch. Juice fing mich sofort ab.
"Hey", meinte er mit funkelnden Augen.
"Hey?", fragte ich leicht verdutzt.
"Stichwort Tomaten", flüsterte er.
"Mensch und ich dachte schon, das würde heute Nacht gar nicht mehr passieren", sagte ich erfreut. Juice schnappte sich meine Hand und zog mich mit nach draußen.
"Wo gehen wir hin?", fragte ich ihn.
"Wir gehen ins Büro der Werkstatt. Da haben wir unsere Ruhe und müssen uns nicht das Zeug mit jemand anderen teilen."
"Hört sich gut an", grinste ich begeistert.