Kapitel 16 (Nea)

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Während ich also den ganzen Müll in die Tüten stopfte und mich mit Kip unterhielt, wurde unser Gespräch über belangloses Zeug unterbrochen, als sich jemand zu uns gesellte.
"Hi", sagte der blonde Schönling.
"Hi?", fragte ich und blickte zu ihm auf.
Er lächelte mich flirtend an und ich musste ebenfalls Lächeln.
"Uhm", meinte Kip neben mir.
"Musst du nicht aufräumen, Sack?", fragte der Blondhaarige Kip warnend.
"Klar", murmelte Kip und ging gefühlte hunderte von Metern von uns weg.
"Ich bin übrigens Jax", stellte sich der Blondhaarige vor.
"Ich bin Nea", entgegnete ich und nickte leicht.
"Zu welchem Chapter gehörst du?", fragte mich dieser Jax.
"Gar keinem. Meine Freundin und ich sind nur auf Urlaub hier", antwortete ich.
"Hier in Charming?"
"Naja, wir suchen uns immer die merkwürdigsten Städte aus. Also mit merkwürdigen Namen. Nun sind wir hier", antwortete ich und wurde nervös, als ich Gemmas warnenden Blick in meine Richtung wahrnahm.
"Das hört sich spaßig an", bemerkte Jax.
"Ist es auch teilweise", meinte ich.
"Nea!", wurde ich gerufen. Ich wandte mich von Jax ab, der mich immer noch angrinste und blickte zu Juice, der das Clubhaus betrat.
"Wolltest du nicht schon längst beim Motel sein?", fragte ich.
"Musste das erstmal mit Clay absprechen. Ich wollte, dass du mitkommst. Außerdem bist du die einzige die Sammy beruhigen kann."
"Juice, das heißt nicht wollen, sondern möchte", warf Tig ein. Juice blickte Tig leicht gereizt an.
"Kommst du jetzt?", fragte Juice ungeduldig und mit einem bissigen Unterton, als er wieder zu Jax und mir blickte.
"Klar", sagte ich und drückte Jax einfach den Müllsack in die Hand. Und der staunte nicht schlecht.
"Ich hoffe wir sehen uns noch mal, Nea!", rief Jax hinter her.
"Wer weiß!", rief ich zurück.
"Ich hoffe wir sehen uns noch mal, Nea!", ahmte Juice Jax mit verstellter Stimme nach, als wir zu dem Abschleppwagen gingen.
Ich blickte Juice verblüfft an. Was war denn jetzt mit ihm los?
"Oh-kay, Juice."
"Hm", murrte er.
"Bist du etwa eifersüchtig?", fragte ich Juice, als wir im Abschleppen saßen. Grinsend blickte ich ihn an und konnteir es wirklich nicht verkneifen, ihn ein bisschen zu ärgern.
"Ach quatsch!", meinte er und fuhr los.
"Wow, naja. Danke."
"So war das doch gar nicht gemeint, Nea."
"Schon okay", winkte ich ab.
"Das ist eben nur Jax", murmelte Juice.
"Eben nur Jax?"
"Das ist...irgendwie fliegt ihr alle auf ihn, wenn er da ist und dann sind wir, meistens ich, puff, egal."
"Du bist eifersüchtig."
"Weil Jax mir bisher immer...Ach egal."
"Das Mädchen geklaut hat?", beendete ich seinen Satz mit einer Frage.
"Kann man irgendwie schon sagen."
"Wird schon nicht passieren, Juice", munterte ich ihn auf.
"Hm", murmelte er.

Nach ein paar Minuten kamen wir endlich an dem Motel an und mich traf fast der Schlag. Sammy kniete neben Zuzy auf den Boden, sie völlig außeinander genommen wurde.
Ich nahm die aufgelöste Sammy gleich in den Arm und blickte auf Zuzy runter. Ich war zwar nicht so ein Motorrad-Geek wie Sammy, aber ich hatte eine Ahnung, dass Zuzy vermutlich nicht mehr zu retten war. Prima. Wie kamen wir denn jetzt Hause und von A nach B?
Während Juice und Chibs sich daran machten, Zuzy auf den Abschleppwagen ziehen, ging ich mit Sammy ins Motelzimmer.
So schnell konnte ich gar nicht gucken, da war Sammy schon mit Klamotten im angrenzenden Badezimmer verschwunden.
"Na dann", murmelte ich und setzte mich auf eines der Betten.
"Wo ist Sammy?", fragte Chibs als er mit Juice das Zimmer betrat.
"Duschen", murmelte ich gelangweilt. Die beiden Männer setzten sich neben mich aufs Bett und starrte wie ich zu Tür.

"Was machen wir?", fragte ich Sammy, als ich die beiden Männer wieder nach draußen geschickt hatte, weil ich mit Sammy reden wollte. Nebenbei hatte ich es ihr noch aus der Nase gezogen, dass sie mit Chibs im Bett gelandet war.
Aber Sammy musste mit knallroten Gesicht wieder einmal ablenken und sprach das Thema Juice an.
"Och, da überleg ich mir was, wenn wir ja auch noch einen Tag länger hier sind oder so", sagte ich und konnte mir kein Grinsen verkneifen. "Aber mal was anderes. Hast du eine Ahnung, wer das mit deinem Motorrad war?"
Sammy schüttelte ihren Kopf. "Ich hab keine Ahnung, wer das hätte sein können", murmelte Sammy nachdenklich.
"Naja und was machen wir jetzt? Fahren wir wieder mit, oder bleiben die hier?", fragte ich Sammy und wechselte wieder das Thema.
"Definiere? Ob wir das Motel hier verlassen? Oder nur um mit den Jungs abzuhängen?", meinte Sammy.
"Letzteres, Sammy ", sagte ich augenverdrehend. "Vielleicht unternehmen Juice und Chibs was mit uns. Fahren irgendwo hin mit uns und ja."
"Aha. Mal schauen", murmelte Sammy.
"Soll ich vorher noch mal Hochprozentiges für dich kaufen, damit du wieder locker wirst?", lachte ich und fing mir einen warnenden Blick von Sammy ein.
"Ich bin ja schon still. Darf ich duschen gehen!", fragte ich Sammy und schnappte mir frische Klamotten.
"Du fragst mich, ob ich duschen gehen darf? Bist du immer noch stoned?"
"Nein", sagte ich und schnitt eine Grimasse, während ich ins Badezimmer verschwand. Ich schälte mich aus den Klamotten und sprang unter die Dusche.
Nachdem ich ausgiebig geduscht hatte, zog ich den Vorhang bereite, griff nach meinem Handtuch, was ich auf dem Waschbeckenrand gleich neben der Dusche abgelegt hatte. Ich griff ins nichts und mein Blick wanderte auf den Boden. Da lag dieses bescheuerte Etwas.
"Mensch", murmelte ich und schnappte mir das Handtuch vom Boden. Ich schüttelte es aus und wickelte mir das Handtuch um den Körper herum, dann stieg ich aus der Dusche.
Ich trocknete meinen Körper hab, schlüpfte in frische Klamotten und kämmte mir dann meine Haare durch. Keinen Bock diese zu föhnen, also ließ ich dir per Luft trocknen.
Als ich aus dem Bad kam, waren Chibs und Juice wieder da.
"Wollt ihr mit zum Clubhaus?", fragte Chibs uns.
"Ich sowas von", grinste ich begeistert.
"Ja, wie auch immer", meinte Sammy und seufzte.
"Wir kriegen deine Helen schon wieder zu laufen", sagte Juice aufmunternd.
"Zuzy!", kam es gleichzeitig von Sammy und mir. Chibs schaute nur belustigt zu Sammy.
"Dann fährst du wieder bei Juicy-Boy mit und Sammy bei mir", sagte Chibs.
"Klar", meinte ich und nickte zustimmend.
Wir drei blickten zu Sammy und diese nickte nur. "Klar. Meinetwegen."
Ich seufzte nur. Sammy in diesem Zustand aufzumuntern, wenigstens nur ein wenig, war hier eine unmögliche Aufgabe.

Charming- Our Name Says It All (SonsOfAnarchyFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt