Charming- Our Name Says It All (SonsOfAnarchyFF)

Kapitel 18 (Nea)

Juice und ich gingen vorne ran, während Chibs und Sammy hinter uns blieben.
"Ich hab mega hunger", murmelte ich.
"Geht mir genauso", stimmte Juice zu.
"Hast du eigentlich noch Tomaten?", fragte ich und blickte grinsend zu Juice.
Er schmunzelte. "Haben wir gestern alles weggeraucht, nachdem ich dich schlafend im Abschleppwagen gefunden habe, bist du wieder wach geworden und wolltest weiter rauchen. Illegale Straßenrennen, also?"
"Ich war jung und ich brauchte das Geld."
"Genau, das, das sagen nur Frauen, die mal Stripperinnen waren", meinte Juice.
"Wenn's dich beruhigt. Ich war Cheerleaderin an der Highschool."
"Du?", fragte Juice und wollte mir kein Glauben schenken.
"Ja, ich."
"Okay, beweise es mir doch einfach mal."
"Jetzt?"
"Oder später vielleicht einmal", sagte Juice verschmitzt und seine dunklen Augen funkelten kurz auf.
"Bei mir gibt es kein vielleicht", stellte ich klar.
"Ich besorge uns nachher etwas im Clear Passanges", sagte Juice.
"Clear Passanges?", fragte ich. Juice nickte. "Hört sich an wie ein Ort wo es Darmspülungen gibt."
Juice lachte nervös. "Ja, anscheinend nicht nur Darmspülungen."
"Is' nicht wahr!", rief ich überrascht.
"Doch ist es", lachte er. "Wie wäre es mit Juicy Juice?"
"Was den Tomaten angeht, oder-?"
"Nea, nichts sexuelles", lachte Juice. "Was die Tomaten angeht."
"Bist du dort so ein Stammkunde, dass die sogar eine Mischung nach dir benannt haben?"
"Nicht nur eine Mischung. Meine Mischung."
"Ich glaube ich fange an dich in mein Herz zu schließen", scherzte ich auf der anderen Seite. Aber auf der einen Seite, schloss ich Juice auch wirklich immer weiter in mein Herz.
Ich blickte ihn lächelnd an, doch er wich leicht nervös meinem Blick aus.
"Soll ich nachher mit zum Clean Passanges kommen?", fragte ich Juice.
Er warf einen kurzen Blick über die Schulter. "Ich denke, du solltest dich lieber um Sammy kümmern", meinte er. Ich warf ebenfalls einen Blick nach hinten.
Irgendwie sahen Sammy und Chibs vertraut aus und da schlich sich gerade ein Lächeln auf ihren Lippen.
"Ich denke, Chibs übernimmt wohl meinen Job", sagte ich und wandte mich wieder zu Juice.
"Deinen Job?", fragte er leicht irritiert und ich wusste worauf er hinaus wollte. "Nein, Juice. Sie ist nur meine beste Freundin."
Ich lachte, schlug ihm auf die Brust und er verdrehte die Augen.
"Sorry", murmelte er.
"Du hast eindeutig zu viel Fantasie", lachte ich.
"Hm, manchmal", seufzte er.
Und da waren wir endlich am Diner angekommen.
Juice hielt mir die Tür auf und ich bedankte mich bei ihm. Ich suchte und fand sofort einen Platz an dem ich mich setzte. Juice sich neben mich. Als dann auch endlich mal die anderen beiden Grazien antanzen, konnten wir endlich bestellen.
"Bestellst du dir Eier, oder hattest du davon schon die Nacht genug?", fragte ich Sammy. Sammy blickte gereizt zu mir.
"Ich zieh dir heute noch eine über", knurrte sie und ich grinste sie an, während Juice leise in sich hinein lachte und Chibs mich streng musterte.
"Ich halt ja schon die Klappe", murmelte ich und blickte aus dem Fenster, was gleich an dem Tisch war.
"Solltest du besser", sagte Sammy.
"Okay", murmelte ich weiter und sah wie eine schwarze Harley auf den Parkplatz des Diners hielt. Und wer stieg ab. Jax natürlich. Mein Blick folgte Jax, der das Diner betrat. Er blickte zu mir, als er im Laden stand und zwinkerte mir frech lächelnd zu.
"Nea?", fragte Sammy mich und ich blickte irritiert zu ihr.
"Hä?", fragte ich sie.
"Das heißt wie bitte", verbesserte Sammy mich.
"Außerdem habe ich gefragt, was wir alle heute noch machen wollen?", fragte Chibs mich.
"Ehm, Juice und ich wollten-"
"Kiffen?", unterbrach Chibs mich.
"Joah", meinte ich. So konnte man das auch ausdrücken.
"Das könnt ihr auch heute Abend. Wie wäre es mit einem kleinen Roadtrip? Hier in der Nähe ist ein See mit Strand. Ziemlich cooles Plätzchen", erklärte Chibs nochmal.
"Klar. Hört sich cool an. Wieso auch nicht", meinte ich und nickte - blickte noch einmal zu Jax, der an dem Tresen saß und auf irgendwas wartete. Vermutlich etwas zu essen oder so.
Ich blickte auf meine Finger die auf den Tisch lagen. Und dann kam endlich das Essen.
Hungrig kaute ich auf den saftigen Speck herum und hörte den anderen zu, was gestern alles noch passiert war. Also auf der Party. Tig soll sich wohl als Stripperin versucht haben, soll aber gescheitert sein. Ich war wohl ziemlich high gewesen und soll nicht mehr ganz bei der Sache gewesen sein.
Jax hatte inzwischen den Diner verlassen und war mit seiner Harley weggefahren.
"Die Jungs haben Zuzy in der Werkstatt und geben ihr bestes", verkündete Chibs, nachdem er kurz auf sein Handy geschaut hatte.
"Okay, wer schraubt genau daran herum?", fragte Sammy nach.
"Tig und Bobby. Die wissen schon, was sie tun."
"Okay", sagte Sammy.
"Ich bin mal kurz für erwachsene Schützen", meinte Chibs und stand vom Tisch auf.
"Danke fürs Up to Date halten, Mann", meinte ich, wobei Chibs leise lachte.
"Schmecken die Eier?", fragte Juice mich.
"Sehr lecker", meinte ich grinsend.
"Soll ich euch alleine lassen?", fragte Sammy kauend und blickte zu Juice und mir.
"Nö, wieso?", lachte ich.
"Kein Kommentar mehr darauf", murmelte Sammy.
"Dein Glück", sagte ich.
"Drohst du mir?"
"Bist du betrunken, weil du mit Menschen redest?", mischte auch noch Juice mit.
Ich lachte leise. "Ich bin nur dazu berechtigt Sammy zu ärgern. Du nicht", warnte ich Juice.
"Ach, ist das so?", fragte Juice und blickte schmunzelnd zu mir.
"Ja, das ist so", meinte ich.
"Nein, das ist nich' so", warf Sammy ein.
"Ach", meinte ich in Richtung Sammy.
"Ich geb dir gleich 'ach'", sagte Sammy und wandte sich wieder ihrem Essen zu.

Chibs und Juice bezahlten unser Frühstück und während ich mit Chibs und Sammy zurück zum Clubhaus ging uns ich mich wie das dritte Rad am Fahrrad fühlte, wollte Juice Tomaten kaufen gehen.
"Du, oder ihr, geht ihr mal zum Clubhaus zurück. Ich, ehm, bin-"
"Den weg zurück zum Diner, etwas weiter die Straße runter, bei der Apotheke nach rechts und auf der anderen Straßenseite. Die Rollläden sind runter und da ist ein grünes Kreuz im Schaufenster", unterbrach Chibs mich.
"Okay, danke. Bye", sagte ich, als ich mich umdrehte und den weg joggend zurück lief.

Ich fand ziemlich schnell das Clear Passanges und traute mich nicht wirklich in den Laden zu gehen.
Unschlüssig stand ich vor der Glastür, dessen Rollläden runtergezogen waren.
"Kannst du dich nicht entscheiden, ob du eine Darmspülung willst. Wenn nicht, geh von der Tür weg, und lass mich durch", hörte ich hinter mir jemanden sagen.
Ich drehte mich um und sah einen ziemlich alten Kerl und der war auch noch in Polizeiuniform.
Chief Unser
so hieß der Kerl also.
"Andere Cops essen Doughnuts, in der Arbeitszeit", bemerkte ich.
"Ich auch. Jedoch zu viele und genauso eine Menge Kaffee. Deshalb brauch ich eine Spülung. Außerdem bin ich alt. Also", sagte er. "Du bist nicht von hier?"
"Nö. Nicht wirklich", antwortete ich und blickte zur Tür die auf ging.
"Woah, Nea!", rief Juice erschrocken und ich blickte auf die Tüte mit dem grünen Zeug. Oh, Juice war am Arsch. Dope in der Hand und ein Cop.
"Juice", meinte der Cop zu Juice und hob kurz die Hand.
"Hey, Wayne", entgegnete Juice und steckte in aller Ruhe die Tüte in seinen Hosenbund. Irritiert blickte ich vom Cop zu Juice.
"Darmspülung?", fragte Juice den Chief.
"Das auch", meinte Juice.
"Gehört die Kleine zu dir?"
"Bist ein echt schlauer Cop, Wayne", lobte Juice den Chief und haute diese freundschaftlich auf den Oberarm.
Ich war immer noch total verwundert und Juice schob meinen Mund lachend wieder zu, der aufgefallen war.
Der Chief verschwand im Laden und ich blickte zu Juice.
"Nein, ihr... Der ist ja mal voll korrupt", sagte ich.
Juice schmunzelte leicht. "Nah", sagte er. "nicht wirklich."
"Und mein Vater ist Elvis", sagte ich und schnitt eine Grimasse.
"Komm gehen wir zurück zum Clubhaus, Stalker."
Juice legte ein Arm um meine Schulter und zog mich von den Laden weg.
"Ich geb dir gleich Stalker", gab ich zurück und boxte ihn leicht in den Bauch.
"Zicke", lachte Juice.

Als wir wenig später am Clubhaus ankamen, blickte ich in die Garage, wo Sammy da stand und die beiden Mechaniker nicht aus den Augen ließ.
"Vertraut Sammy überhaupt jemanden, außer dir?", fragte Juice mich.
"Hey, es geht um Zuzy. Da wird sie selbst bei mir misstrauisch", lachte ich.
"Ah, gehen wir auf mein Zimmer und naja-"
Juice klopfte auf seinem Hosenbund.
"Ich hoffe du meinst das Dope", lachte ich und zog ihn gen Clubhaus.
Er schmollte leicht. "Naja, eigentlich nicht."