Kapitel 20 (Nea)

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"Also du hast hier dein Zimmer?", fragte ich, als ich mit Juice einen hinteren Flur entlang ging, der zum Clubhaus gehörte, liefen wir an mehreren geschlossenen Türen vorbei.
"Ja, ich hab hier alles. Bin nah an der Arbeit und dem Geschehen dran."
Juice blieb vor einer Tür stehen und schloss diese auf.
Juice Zimmer war einfach gehalten. Er hatte ein großes Bett, was gemacht war. Das Bett war aus dunklem Holz. Auch die anderen Möbel waren so gehalten. Die Kommode, die Regale an der Wand, die Nachttisch je an der Seite des Bettes.
Über den Bett hang die amerikanische Flagge und ein leichter Geruch von Gras kroch mir in die Nase.
"Na, das ist dann wohl mein Zimmer", bemerkte Juice und schloss die Tür hinter sich.
"Nett", bemerkte ich. "Hätte nicht gedacht, dass du so ein ordentlicher Typ bist."
"War ich eigentlich noch nie. Aber Gemma tritt einem immer in dem Arsch", sagte Juice und schnitt eine leichte Grimasse.
"Gemma ist die Mutti für alles, oder?"
"Naja. Schon irgendwie. Sie ist ja auch die Ehefrau vom President...was machst du...Uhm...da?"
Ich blickte auf zu Juice, nachdem ich die Tüte mit dem Dope aus einem Hosenbund zog.
"Oh", murmelte Juice und klang irgendwie enttäuscht.
"Was hast du gedacht, dass ich dir an die Wäsche will?", fragte ich belustigt.
"Ja!", meinte Juice und nickte. "Nur wenn du auch willst?"
"Ich hab schon so oft irgendwelche Anspielungen drauf gemacht, dass-"
Tja. Ich konnte nicht ausreden und meinen Satz zu Ende bringen, da Juice mir gefährlich nahe kam und dann völlig unüberraschend Überraschend, seine Lippen auf meine presste.
Sofort schlang ich meine Arme um Juice' Nacken und zog ihn näher an mich heran, während ich leicht meinen Mund öffnete, um Juice damit zu zeigen, das er mich ruhig küssen könnte. Ich zog Juice die Kutte über den Armen und er ließ diese dann einfach auf den Boden fallen.
Er wich kurz zurück um sich sein T-Shirt auszuziehen. Alter Schwede!
War der durchtrainiert.
So schnell ich gar nicht gucken könnte, hatte Juice mich hochgehoben und trug mich zu seinem Bett, ehe er leichte Küsse auf meine Lippen hauchte. Vorsichtig legte Juice mich auf dem Bett ab und legte sich auf mich drauf. Während wir uns weiter küssten, machte ich mich an seiner Hose zu schaffen. Juices Hand wanderte unter mein ACDC-T-Shirt und ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper und biss Juice auf die Unterlippe.
Juice fing an zu lachen und wich zurück.
"Lässt sich dein Gürtel nur von dir allein öffnen?", fragte ich ihn.
"Lass mich das machen, Nea", lachte Juice und ich konnte nicht anders, als mit einzustimmen.
"Du musst wissen, normalerweise verabschieden sich die Hosen in meiner Anwesenheit automatisch."

"Wollten wir nicht noch irgendwann zu diesem See fahren?", fragte ich Juice, als wir nebeneinander im Bett saßen, die Decke bis zu unseren Bäuchen gezogen.
Juice zog von dem gedrehten Joint und schnippste die Asche in den Plastikbecher mit abgestandenden Whiskey.
"Meinetwegen können wir beide auch den ganzen lieben Tag hier bleiben", seufzte Juice und reichte mir die Tüte.
Ich nahm einen Zug und der Geschmack von Zitrone und Multivitaminsaft setzte sich in meinem Mund nieder.
"Ich wäre dafür", stimmte ich grinsend zu und pustete den Qualm aus Nase und Mund wieder raus.
"Dann wären wir ja schon zwei", sagte er zufrieden. Ich fuhr erschrocken zusammen, als Juice unter der Decke zwischen meine Beine griff.
"Das kam jetzt überraschend", bemerkte ich.
Auf dem Flur konnte ich verschiedene Stimmen wahrnehmen und auch Juice horchte auf.
"Das hört sich an wie Chibs. Vermutlich suchen die nach uns beiden", sagte Juice und zog seine Hand zurück.
So schnell ich gar nicht gucken konnte war Juice aus dem Bett gesprungen und zog sich Boxershorts und Jeans über.
Ich schmiss den kleinen Stummel in den Becher und tat es mir gleich, die Klamotten überzuziehen.
"Wer riecht nach Sex?", hörte ich Juice fragen, als er noch oben ohne aus dem Zimmer ging. Jedoch zog er sich leider Gottes wieder ein Shirt an.
"Warum hast du kein Shirt angehabt?", hörte ich Sammy stattdessen fragen. Ich rollte leicht die Augen.
Als ich mir meine Sneakers schnappte blickte ich irritiert auf den Boden.
"Und warum liegt hier eigentlich Stroh?", fragte ich lachend.
"Bla-", setzte Juice an, wurde aber unterbrochen.
"Gibt es hier eigentlich noch normale Leute?", lachte Chibs. "Wir wollen zum See. Oder seit ihr zu high?"
"Ich bin niemals zu high", protestierte Juice.
"Nea auch nicht", antwortete Sammy mit einem grinsen, als ich hinter Juice auftauchte.
"Und wer soll hier nach Sex riechen?", fragte ich und schnüffelte aus Spaß leicht an Juice Nacken.
"Ich kam erst nach Tigs Feststellung hier raus. Die beiden da!"
Juice zeigte leicht auf Chibs und Sammy.
"Sammy?", fragte Nea entgeistert.
"Wir wollen zum See", winkte Sammy ab, drehte sich um und suchte das weite.
Ich schnalzte nur mit der Zunge und grinste. "Hey", meinte Chibs zu mir.
"Hm?", fragte ich ihn.
Er tippte sich auf der Nase und ging ebenfalls den weg entlang, den auch Sammy entschwunden war.
"Was meint er damit?", fragte Juice mich irritiert.
"Das ich mir an die eigene Nase fassen soll", antwortete ich.
"Achso", sagte Juice und drückte mir wie aus dem nichts einen kleinen Kuss auf die Stirn.
"Na toll, noch jemand der nach Sex riecht", grummelte Tig im vorbeigehen und würdigte uns keines Blickes. "Wieso haben diese beiden Idioten Sex- nur ich nicht."
"Er fängt gleich an zu heulen, das sage ich dir", murmelte Juice.
"Ich wette nie."
"Weil du immer verlierst?"
"Weil ich immer gewinne", grinste ich und drückte Juice einen Kuss auf die Wange ehe ich nach vorne ging.

Charming- Our Name Says It All (SonsOfAnarchyFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt