Kapitel 57

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Ein kühler Windzug wehte durch meine Haare. Katie und ich standen immer noch an der gleichen Stelle und glotzten auf dieselbe Sache. Naja also ich weiss ja nicht ob Katie auch auf den Typen starrte, der auf der Bank sass und ein leckeres Schokoladencroissant in sich hineinstopfte. „Siehst du das was ich sehe?" fragte sie auf einmal und stupste in meine Seite. Ich nickte und lagerte mein Gewicht auf mein rechtes Bein. „ Ein super heisser Junge auf 12 Uhr." „Schokoladencroissant." Sagten wir gleichzeitig und sie guckte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was?" fragte ich doch sie schüttelte nur ihren Kopf. „Wir sollten uns auf den Rückweg machen." Meinte sie auf einmal und somit machten wir und auf den Weg nach Hause.

Bei der halben Villa angekommen, wollte ich gerade die Tür aufmachen, stiess aber meinen Kopf am harten Holz an. Katie prustete lauthals los und hielt sich ihren Bauch. „D-dein Gesicht. Der Hammer." Schrie sie laut und lachte weiter. Erinnerte mich irgendwie an einen fetten Seelöwen mit Atemnot. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab und schloss die Haustür auf. „Welche Laus hat die Tür abgeschlossen?" brüllte ich und zog gleichzeitig meine Schuhe und Jacke aus. „Ich warum?" Kilins steuerte aus dem neben Zimmer hinaus direkt auf uns zu. „Stella ist volle Kanne in die Tür gelaufen." Kicherte Katie und schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. „Nicht schlimm. Vielleicht ist ein bisschen Sturheit und Frechheit beim Aufprall abgefallen." Meinte er nur grinsend und verschwand wieder im Zimmer. „Vielleicht ist ein bisschen Sturheit und Frechheit beim Aufprall abgefallen." äffte ich seine Aussage nach und verdrehte meine Augen. „Das hab ich gehört Stella." „Schön für dich." Knurrend zog ich Katie ins Innere des Wohnzimmers. „Hunger, Durst?" fragte ich und wartete auf eine Antwort doch ausser ein Kopfschütteln kam nichts. „Aber ich."

In der Küche öffnete ich den Kühlschrank, wollte grade nach den Maltesers greifen als ich auf einmal zurück gezogen wurde und die Tür sich vor meiner Nase schloss. „Es gibt bald Abendessen Stella." Hörte ich Henso hinter mir sagen. Immer noch hielt er mich an der Hüfte fest und liess mich erst los als ein räuspern zu hören war. Ich drehte mich um und erblickte Lars. „In 10 Minuten ist das essen fertig und jetzt raus aus der Küche." „Nicht mal ein einziges Schokokügelchen?" fragte ich noch einmal als Henso mich aus der Küche schob. „Nein. Und jetzt raus." Schmollend stand ich nun vor dem Kücheneingang und starrte zu Henso rüber, der summend im Topf rührte. „Stella was machst du da?" Katie zog an meinen Haaren um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Ich will.." „Lass es einfach gut sein Stella. Du bekommst kein Maltesers." Schmunzelnd kam Lars zu uns rüber. „Ach ja?" „Ja." „Och man ich weiss." Langsam schlenderte ich zum Sofa und liess mich fallen. „Ich will doch einfach ein einziges Malteser Kügelchen und er schmeisst mich einfach aus der Küche. Wie herzlos ist das denn bitte?" „Wir wissen alle, dass du das ganze Pack essen würdest." „Wow danke Katie du bist eine grosse Hilfe." „Ich sag nur die Wahrheit." Abwehrend hob sie ihre Hände und setzte sich zu mir auf Sofa. „Ich esse nichts anderes mehr bis ich....." „Essen ist fertig." rief Henso und kam mit einem Topf dampfenden Nudeln aus der Küche. „Oh mein Gott verpisst euch. Ich muss hier durch." Brüllte ich und sprang von der Couch. „Ich dachte du..." „Halt die Klappe Lars."

Mit vollem Magen lehne ich mich zurück in den Stuhl und faltete meine Hände ineinander. „Ich bin voll." Flüsterte ich und schaute zu Katir die mir nickend zustimmte. Lars der gegenüber von mir sass, kaute gerade genüsslich auf den Nudeln. „Nein." Sagte er auf einmal und umklammerte seinen Teller mit seiner freien Hand. „Ich hab doch gar nichts gesagt." „Dein Blick sagt alles Stella." Leicht lächelnd lehnte ich mich nach vorne. „Nur eine volle Gabel bitte." „Nein man." Mit offenem Mund zog ich meine Hände zurück. „Ok. Dann esse ich halt alle Maltesers ohne dich." Laut schob ich den Stuhl nach hinten und wollte auf stehen als mich Kilins warnend ansah. Ich wusste zwar was er mit diesem Blick meinte aber stellen wir uns mal auf dumm und stehen trotzdem auf. „Stella setzt dich wieder. Wir sind noch nicht fertig mit esse." Seufzend setzte ich mich wieder auf den Stuhl. Was für ein Spiesser echt jetzt. „Hast du einen schweren Kopf? Oder warum stützt du ihn auf deiner Hand ab?" meldete sich Kilins erneut und trank einen Schluck aus seinem Glaswasser. „Nein eigentlich nicht aber es ist bequemer so." provoziere ich und blieb in dieser Position. „ Ich zähle auf drei und wenn du dann nicht richtig am Tisch sitzt werde ich mir eine Strafe ausdenken Stella." Ich funkelte Kilins wütend an bewegte mich aber kein Stück. „Wo sind wir im Kindergarten." Lachte ich und gähnte herzhaft. „1..." Ich fing an mit meiner Gabel zu spielen die auf dem Tisch lag. „2..." „ I pick my poison and it's you, Nothing can kill me like you do." fing ich leise an zu singen und schaute an Kilins vorbei zum Blinkenden Backofen. Bevor Kilins zu Ende Zählen konnte, trat mir Kati gegen mein Bein und sagte mir mit ihrem Blick, dass ich mich gefälligst anständig hinsetzten sollte. Also setzte ich mich gerade an den Tisch und seufze laut. Kilins sah mich überrascht an und nickte zufrieden. „Na geht doch." Zufrieden ass er seine Nudeln weiter. Freu dich nicht zu früh alter Sack. Du hast noch lange nicht gewonnen, dachte ich nur.

Morgen flieg ich nach Deutschland. Eine Woche kein nervender Kilins der mich herum kommandiert. Eine Woche kein sinnloses Gelaber mehr und vor allem keine Regeln.

Eins Störte mich aber trotzdem. Wie schaff ich es eine Woche ohne meinen braunhaarigen Idioten?

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