„Das soll ein Scherz sein oder?" Der runde Mann schüttelte seinen Kopf und strich über das dunkle Holz des Schreibtisches. „Nein. Ich habe dich dafür ausgesucht." Sagte er und sah zu mir hoch. „Dann suchen Sie sich jemand anderes. Ich habe keine Zeit für so was." Ich drehte mich um und wollte den Raum verlassen doch als er sagte: „Ich könnte dich mit nur einem Wimpernschlag aus der Schule werfen." blieb ich sofort stehen. „ Mr. Killins hat mir alles über dich erzählt." Schluckend starrte ich auf die Tür. „Für wie lange?" gab ich schliesslich auf. Ich kann nicht schon wieder von einer Schule fliegen. „Solange wie es nötig ist." Er zuckte mit den Schultern. „Und was hab ich davon? Und warum ausgerechnet ich?" schon wieder zuckte er mit seinen kantigen Schultern und kritzelte etwas auf seinen Block. „Du bist mir schon am ersten Tag aufgefallen Stella. Kein einziges Schwein hätte sich gegen Leandro gewehrt. Aber du, du lässt dich von niemandem runter kriegen und so wie ich meinen Neffen kenne, würde er unter diesen Leuten hier untergehen." Sagte er und fing nach einer kurzen Pause wieder an zu sprechen. „Er wird ab nächste Woche diese Schule besuchen und ich verlange einen guten Job von dir." „Mich würde es nicht mal Interessieren, wenn er von den Leuten hier niedergetrampelt wird. Das wäre nicht mein Problem." Zischte ich und verliess das Zimmer so schnell wie ich konnte und schlug die Tür mit einem lauten Knall zu. „Was ist passiert?" wollte sogleich Lars wissen, der geduldig auf mich gewartet hatte. „Wenn ich nicht von der Schule fliegen würde, hätte ich dem Mistkerl seinen fetten Kopf abgerissen und ihn aus dem Fenster gekickt." Knurrte ich Lars an obwohl er Garnichts mit dieser Sache zu tun hatte. „Warum? Rede mit mir Stella." „Können wir nicht einfach Nach Hause?" seufzte ich und streckte meine Arme nach ihm aus um an zu deuten, dass er sich um drehen soll, damit ich auf seinen Rücken springen kann.
„Sagst du mir jetzt, was genau passiert ist?" fragte Lars schon zum tausendsten Mal. „Ich soll für einige Zeit für seinen Neffen den Bodyguart spielen weil er anscheinend zu blöd ist um sich selber zu wehren und wenn ich es nicht mache, schmeisst er mich von der Schule." Gab ich gereizt von mir. „Und warum hat er ausgerechnet dich dafür ausgesucht? Ich meine. Wenn der arme Junge dich genauer Kennenlernt wird er bestimmt Alpträume kriegen." „ Nicht mein Problem. Ich werde ihn nicht andrester Behandeln, nur weil er der Neffe des Schuldirektors ist." Schnauzte ich bevor Lars mich runter liess und die Tür aufschloss. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir schon bei Kilins zu Hause angekommen waren.
Drinnen umgab mich sofort die angenehme wärme. Wie spät war es überhaupt? Die Wohnzimmeruhr zeigte 20:19 an. Super. Ich hatte genau von 19 Minuten Kati anrufen sollen. Ich schnappte mir mein Handy und suchte ihre Nummer raus. Nach ein paar Mal Tuten nahm sie nicht gerade begeistert ab.
„Warum rufst du mich erst jetzt an. Ich habe mir Sorgen gemacht." Schrie sie in den Hörer, sodass ich sie auch noch klar und deutlich verstanden hätte, wenn mein Handy am anderen Ende dieses Raumes liegen würde. Lars guckte mit grossen Augen zu mir rüber. „ Sorry ich hatte noch was zu erledigen." „Okay aber das nächste Mal sagst du mir Bescheid." Ich nickte obwohl sie mich gar nicht sehen konnte und hüpfte die Treppe, zu meinem Zimmer, hoch.
„ Und wie war dein Tag?" fragte sie mich als sie mit ihrer Geschichte über ihren wundervollen Tag endete. „Beschissen. Heute war mein erster Schultag an einer Französischen Schule und ich muss mich wirklich jedes Mal total anstrengen, damit ich überhaupt ein einziges Wort verstehen geschweige sprechen konnte. Als die Schule dann endlich fertig war, wurde ich zu Hause als Teddy missbraucht." „Woah von wem den?" unterbrach sie mich. „Lars dieser Idiot hielt mich fest und zwang mich mit ihm zu kuscheln." Das ist ja soo süüsss." Quiekte sie. „ Ein Glück das ich nicht kotzen musste." Gab ich harsch von mir. „Sei nicht so." „ Okay weiter im Text mein Tag wurde noch beschissener. Als er mich dann los liess stand ich fluchtartig auf und knickste um. Verstauchte mir den Fuss und jetzt werde ich gegen meinen Willen überall hin getragen. Das ist schon schlimm aber jetzt kommt das Highlight des Tages. Der Direktor meiner neuen Schule, zwingt mich den Aufpasser seines bescheuerten Neffen zu spielen nur weil, dieser Typ zu dumm ist, auf sich selber auf zu passen." Beendete ich meine lange Rede und schnaufte laut aus. „Wow..." war alles was ich von Kati hörte. „Du wirst ziemlich oft von jemandem gezwungen etwas zu machen. Das find ich voll Gut." Lachte sie. „Ich hab dir gerade gesagt dass ich gezwungen werde, quasi eine Fake Freundin für einen Spast zu sein und alles was du zu sagen hast ist, das du es gut findest." „Ganz genau Stella. Du wirst das schon irgendwie überleben." Meinte sie und ich wusste genau das sie gerade wie eine bescheuerte mit ihrem Kopf nickte. „ Oh ich muss gehen. Ich gehe noch mit Josh und Cloé weg. Hab dich lieb." Und schon legte sie auf. Dieses Gespräch hat mir nicht wirklich geholfen. Seufzend stand ich auf und machte mich sogleich Bettfertig. Wenn ich schon mal in meinem Zimmer war, konnte ich auch gleich hier oben bleiben. Doch als ich mich gerade zurück in mein Bett legen wollt, klopfte es auf einmal an meiner Tür. „Stella?" „Was?" „Darf ich rein kommen?" „Nein." Obwohl ich nein gesagt hatte, öffnete sich die Tür und Lars betrat mein Zimmer. „Welche Silbe des Wortes 'Nein' verstehst du nicht?" „Flipp nicht gleich aus Stella ich bring dir nur die Salbe die unten vergessen hast." Sagte Lars und stellte sie auf den weissen Schreibtisch. „Lars?" „Ja?" „Kannst du mir einen gefallen machen bevor du gehst?" fragte ich so lieb ich nur konnte. „Und welchen?" „Könntest du mir den Fernseher ein schallten und mir die Fernbedienung rüber schmeissen?" „Nur wenn ich danach bei dir bleiben darf." Er sah wartend zu mir rüber. „Von mir aus." Augen verdrehend rutschte ich ein bisschen zur Seite sodass er genau Platz neben mir hatte. „Aber du schläfst in deinem Zimmer." sagte ich noch bevor er sich neben mir ins Bett legte.
Obwohl ich es nur ungern zu gebe, war mir Lars in dieser kurzen Zeit ziemlich ans Herz gewachsen. Er war anders als die meisten Jungs mit denen ich mich abgab und warum ich mich bei ihm nicht so kalt und verschlossen verhielt als bei anderen, war mir auch unklar. Aber eins war klar wenn er am Morgen, wenn ich meine Augen öffne, immer noch in meinem Bett liegt, schwöre ich bei Gott er wird diesen Tag nicht heile anfangen.

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Internat
HumorStella ein ganz normales Mädchen, wird von ihrer Mutter auf ein Internat geschickt. Ihr fragt euch bestimmt warum. Naja so normal ist Stella doch nicht. Sie ist nicht immer das brave Mädchen von neben an. Sie ist respektlos, frech, laut und sie sagt...