Kapitel 42

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„ Probier es nicht einmal mal, leise aus dem Zimmer zu schleichen Lars." Sagte ich im halb schlaf und rieb meine Augen. Wenn er dachte, ich hätte es nicht bemerkt das er neben mir in meinem Bett geschlafen hatte und noch den ganzen Platz brauchte, dann lag er so was von daneben. Als er etwas sagen konnte, wurde er von einem lauten Klopfen an meiner Tür unterbrochen. „Stella. Schule." „Ich bin wach!" rief ich und starrte Lars der seinen Rücken gegen das Bettgelände gelehnt hatte, immer noch wütend an. „Schön ich fahre dich und Lars wieder zur Schule." Sagte er noch bevor er sich von meiner Tür entfernte. Ruckartig stand ich auf und sofort wurde mir schwarz vor Augen. Boah wie ich das hasste. Fluchend stützte ich mich an dem Stuhl ab der neben meinem Bett stand. Keine Ahnung warum der hier stand und nicht bei meinem Schreibtisch. „Ich sollte mich fertig für die Schule machen." Fing Lars an zu sprechen und öffnete vorsichtig meine weisse Tür. „"Glaub ja nicht, das du heile aus dieser Sache raus kommst. Du hast den ganzen Platz gebraucht und mich zwischen dir ein gequetscht! " Schrie ich ihm nach doch er fing nur doof an zu lachen was mich noch wütender machte. Ich atmete tief ein und schlenderte zu meinem Ankleidezimmer.

Beim vorbeigehend meines Schminktisches, nahm ich die Kette die mir mein Vater geschenkt hatte und zog sie behutsam an

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Beim vorbeigehend meines Schminktisches, nahm ich die Kette die mir mein Vater geschenkt hatte und zog sie behutsam an. Die Kette war zwar nicht die schönste aber sie erinnerte mich sehr an ihn. Er schenkte mir die schwarze Kette an meinem 15. Geburtstag als er von Bulgarien nach Hause kam. Mein Vater war wegen seinem Job, den ich überalles hasste, immer Monate lang unterwegs. Immer wieder sagte er, dass er gleich wieder nach Hause kommen wird aber das war nie der Fall. Ihr könnt euch vielleicht nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut hatte, als er an meinem Geburtstag plötzlich vor meiner Zimmertür stand und mit einem fetten Strahlen im Gesicht in meine Zimmer stürmte und mich fest in die Arme schloss. In diesem Moment war ich der glücklichste Mensch auf Erde. Doch als dann auf einmal das Handy meines Vaters klingelte, wusste ich genau was jetzt kommen würde. Doch als ich gewusst hätte, das ich mein Vater, als er durch die Tür ging, das aller letzte Mal zu Gesicht bekam, hätte ich ihn nie wieder los gelassen. Ich war am Boden zerstört als mir meine arme Mutter die entsetzliche Nachricht mitteilen musste, das ihr Ehemann und mein Vater nur wegen seines dämlichen Jobs, ums Leben gekommen war. Seit dem war ich nicht mehr die süsse, kleine Stella die keiner Fliege etwas zu leide tun konnte. Ich schloss mich tagelang in meinem Zimmer ein wollte nur noch alleine sein und diese eine Sache verarbeiten. Als meine Mutter mich endlich aus meinem Zimmer schleppen konnte, blühte ich wieder ein bisschen auf aber ich war nicht mehr dieselbe wie damals, als das Herz meines Vaters noch schlug. Ich fing an, mich mit meinem Mitmenschen zu prügeln, wenn sie mir auf den Sack gingen. Was Schule war, wusste ich nicht mehr ich vermied es mich dort blicken zu lassen. Ich traf mich mit meiner Clique die meine Mutter nicht leiden konnte. Je älter ich wurde, verblasse mein verhalten bis meine Mom auf die Idee kam, mich auf ein Internat zu schicken und ja hier bin ich nun.

Seufzend strich ich über die Kette und lächelte leicht. „Stella bist du fertig wir wollen los." Schrie Kilins von unten. War ich so lange in meinen Gedanken versunken? Oman schnell kramte ich meine Sachen zusammen und stopfte sie in meine Tasche. „Komme."

An der Schule angekommen lief ich gemütlich mit Lars zum Eingang bis ich auf einmal meinen Namen schreien hörte. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung in der ich die Stimme vernahm und sah eine strahlende Flight auf uns zu rennen. „Was machst du denn hier?" fragte sie laut und schloss mich in eine Umarmung. „Zur Schule gehen?" „Oh mein Gott wirklich. Ich auch." Sie klatschte glücklich in ihre Hände und zog mich an meiner Jacke mit. „ Wir sehen uns." verabschiedete sich Lars und ich nickte nur. „Ich hab dich schon lange nicht mehr gesehen oh und deine Haare werden hellen. In welcher Klasse bist du überhaupt?" ratterte sie alles hinunter ohne Luft zu holen. „ Ich habe im Zimmer Nummer 55 Unterricht." Ihr Gesicht erhellte sich. „Ich auch. Wir sind in derselben Klasse." Jubelte sie laut und nun lagen etwa 2'989 Augenpaare auf uns. Nein keine Ahnung wie viele Schüler hier zur Schule gehen und vielleicht hat jemand nur ein Auge was weiss ich. Man kann ja nie wissen. „Ich war krank wenn du dich fragst wo ich letze Woche war."

Nachdem diese elend, langen Unterrichts Stunden endlich ein Ende gefunden hatten, schlenderte ich lachend mit Flight durch den Flur zu unseren Schliessfächern. Warum wir lachen? Naja ihr kennt doch noch Kolin dieser verrückte Kerl neben dem ich sitzen muss oder? Naja ich stellte ihm aus versehen ein Bein und er flog in hohen Bogen über Leandro. Sein Gesicht war der Hammer aber der arme Kerl hatte es verdient. Man sollte Stella nicht nerven wenn man ihm schon gedroht hatte. Aber Kolin wollte ja nicht hören und Leandro schubste ihn angewidert von sich. „ Was machen wir jetzt?" fragte Flight und strich sich ihre wunderschöne, pechschwarze Mähne nach hinten. „ Flight warte bitte?" rief ein lächelnder Killins der mit schnellen Schritten auf uns zu kam. Gleichzeitig blieben wir stehen und drehten uns um. „Ich wollte dich fragen ob du auch dieses Jahr wieder im Theater mit machen möchtest. Dieses Mal wird das Märchen Dornröschen das Thema sein." „ Wo muss ich unterschreiben?" rief sie und war Feuer und Flamme. „Ich wusste, dass du gleich dabei sein wirst." Er reichte ihr ein kleines aber dickes Buch und ein paar Blätter die sie dankend annahm. Ich beobachtete das Ganze mit hochgezogenen Augenbrauen. „ Natürlich darf die liebe Stella auch mit machen." „ Du kannst dir diesen Scheiss in dein Arsch schieben. Nie im Leben mach ich bei so was mit." Schnaubend verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. „Man darf doch fragen." Lachte er und wollte wieder gehen doch er drehte sich noch einmal um. „Achja bevor ich es vergesse. Du und Lars müsst heute mit dem Bus nach Hause. Ich habe noch ein wichtiger Termin." Und mit diesen Worten liess er eine verdutzte Flight die mich fragend anstarrte und ein wütendes, fassungsloses Ich, auf dem Flur zurück. „ Was war das gerade? Ihr müsst heute mit dem Bus nach Hause fahren?" „Das... Also ohman ich hasse diesen hässlichen Esel. Ich erzähl es dir auf dem Weg okay? aber ich muss noch auf Lars warten." Sie nickte heftig und zog mich nach draussen. Sofort peitschte mir der eisige Schnee ins Gesicht. „Also." Forderte sie und ich erzählte ihr in Schnelldurchlauf die ganze Geschichte und dann kam auch schon Lars. Doch als ich sein Gesicht sah, stockte mir 1. Der Atem  2. Wurde ich auf einmal wütend und 3. Musste ich mir irgendwie ein Lachen verkneifen. Mein Atem stockte mir, da ich mich ab diesem Anblick erstmals erschreckte, wütend wurde ich weil irgendjemand meinen Job vor mir erledigt hatte und lachen musste ich da ich einfach ein schadenfroher Mensch war.

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