Kapitel 84

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„Das glaub ich nicht!" Lars tigerte schon seit einer Ewigkeit in meinem Zimmer hin und her. Seine Ader am Hals, stach ziemlich fest nach aussen und ich befürchtete, das sie gleich rausspringen würde. Katie die nur mit offenem Mund da sass und sich noch mal alles durch den Kopf gehen liess, stand auf einmal auf. „Ich habe ja schon gesehen wie er sich an dich heran gemacht hat aber das er nun zu solchen Mitteln greift muss? Ich meine er ist Lehrer und du seine Schülerin. Er weiss schon, dass das verboten ist?" „Glaub mir dieser Kerl kennt keine Grenzen. Er hatte mich auch schon rausgeekelt und uns schon fast getrennt. Ich könnte kotzen." Lars schlug gegen die Schranktür und fluchte vor sich her. Das ich während dem erzählen geweint hatte, sah man an meinen geschwollenen Augen. Ich konnte denn Druck nicht mehr länger stand halten und brachte schlussendlich in Tränen aus. „Wir müssen was dagegen machen." Ich sah hoch und wischte mir mit dem Handrücken noch mal über meine Augen. „Ich hab da eine Idee aber der wird niemandem gefallen." meinte Katie. „Ich glaube schlimmer kann es nicht mehr werde." Sagte ich und legte mich in mein Bett sodass mein Rücken gegen die Wand zeigte. „Gib dich geschlagen und lass ihn Gewinnen." „Was?! Auf gar keinen Fall." Rief Lars und sah Katie an, als wäre sie von einem anderen Stern. Auch ich sah sie geschockt an. „Lasst mich doch ausreden herrgott nochmal. Wir müssen schliesslich beweise sammeln und was gibt es besseres als ein Video?" Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an die Wand. „Keine Schlechte Idee aber ich kann doch nicht einfach so zu ihm hingehen und sagen: Du hast gewonnen mach was du willst. Dafür bin ich zu stolz." „Das hat auch niemand gesagt." Ich sah sie verwirrt an. „Du musst dich nicht verstellen oder so. Wir müssen nur auf den Richtigen Moment abwarten und dann..." Sie schnalzte mit der Zunge. „Ist das Problem verschwunden und ich glaube, wenn du nicht mehr so stur bist, wird er merken das etwas nicht stimmt also bloss nicht verstellen." Meine Augen wanderten zu Lars der mich besorgt anschaute. „ Was, wenn er zu weit geht?" „Ich kann mich wehren Lars. Wenn es nicht anders geht, stimm ich dieser absurden Idee zu." Er nickte und setzte sich an das Bettende. Man sah ihm an, dass er nicht begeistert war, dass ich Kilins nun näher kommen musste. Auf irgendeiner weisse. Ich klopfte neben mir auf das Bett. „Schläft du heute hier?" fragte ich und schaute zu Lars der sich nickend erhob und sich seinen Pullover über den Kopf zog. „Leute ihr wisst schon, das ich auch noch in diesem Zimmer schlafe oder?" meldete sich Katie zu Wort und deutete auf den halbnackten Lars. Ich verdrehte die Augen und deckte meine Beine zu. „Sei nicht so verklemmt Katie." lächelte ich und machte Lars Platz der sich nun neben mich legte und mich an sich zog. „Ich mein ja bloss. Gute Nach ihr zwei. Ab morgen geht es los und wehe ich höre irgendwelche schmatz Geräusche."

Noch nie hatte ich so gut geschlafen wie diese Nacht. Zwar war mir ständig kalt und musste um die Decke kämpfen aber das war ich mir schon gewohnt von der Dame neben an. Es gab nichts schöneres, als neben der Person aufzuwachen die man liebt. Ich sah Lars sicher schon seit fünf Minuten zu wie er schlief und einzelne Wörter vor sich her murmelte, die man nicht verstand. Ich stupste ihm mit meinem Zeigefinger in die Wange und lächelte als er versuchte den Störenfried weg zu schlagen ihn aber nicht erwischte. Er schlug seine Augen auf und starrte direkt in meine. „Morgen." Flüsterte ich und grinste. Er brummte und zog mein Gesicht näher damit er seine Lippen mit meinen versiegeln konnte. „Wie spät ist es?" fragte er in normaler Lautstärke und setzte sich auf. Ich machte es ihm gleich und deutete ihm leise zu sprechen damit Katie nicht aufwacht. „Du willst nicht wissen wie sie ist, wenn man sie aufweckt." Er nickte und zog mich auf einmal auf seinen Schoss, schlang seine Arme um meinen Bauch und drückte mich fest an sich. Wir verweilten so bis der Wecker von Katie klingelte und sie uns auf einmal hellwach anlächelte. „Guten Morgen." Trällerte sie, stand auf und hüpfte auf ihren Kleiderschrank zu. „Ich geh zuerst ins Bad." Und schon schloss sie die Tür. „Sie mich nicht so geschockt an. Ich weiss auch nicht wie sie das macht." Er liess gähnend los und stand auf. Ich machte es ihm gleich aber anstatt mir einen Pullover über den Kopf zu ziehen, stellte ich mich ratlos vor meinen Kleiderschrank. „Was soll ich anziehen?" fragte ich und sah über meine Schultern zu Lars der auf mich zu kam. „Egal was du anhast. Du siehst immer wunderschön aus. Ich geh mal nach meinem Mitbewohner gucken. Wir sehen uns später." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging zu Tür. „Jaja." Lachend schloss er die Tür und liess mich alleine. „Katie ich brauch deine Hilfe." schrie ich gegen die Badezimmertür klopfend. Mit einer Zahnbürste im Mund öffnete Katie die Tür und trat raus. Sie stellte sich vor meinen Kleiderschrank und zog ein paar Kleidungsstücke hinaus und legte sie mir in die Arme. „Zieh das an." Nickend folge ich ihr ins Badezimmer und scheuchte sie nachdem sie sich die Zähne fertig geputzt hatte raus. „Ich wusste gar nicht, dass ich das überhaupt besitze." Sagte ich zu meinem Spiegelbild als ich das Oberteil zu Recht zupfte. Es passte wiedermal alles perfekt zusammen. Schwarze High west Jeans mit einem Crop Top mit Spitze. „Sieht gut aus. Können wir gehen?" Schnell überprüfte ich noch ob alles sass und nickte doch bevor wir wirklich gehen konnten, zog ich noch schnell den grauen Cardigan über, der eigentlich Katie gehörte. „Du kannst froh sein, das ich nichts dagegen habe, wenn du meine Kleider anziehst." Sagte sie spielerisch böse und boxte gegen meinen Arm. „Was haben wir als erstes?" „Wir haben heute keinen Unterricht Stella. Wir müssen in die Aula. Mr. Stinkler hat mal wieder was zu sagen." „Und um was geht es heute?" „Ich habe keine Ahnung. Hoffen wir mal das es um etwas Gescheites handelt sonst schlaf ich wieder ein." Ich stimmte ihr zu und stiess die Eingangstür auf. „Warum konnten sie die Aula nicht im Internat einbauen?" motzte ich und rieb meine Arme. Es war zwar nicht mehr so kalt wie vor ein paar Monaten aber trotzdem war es noch frisch draussen. „Frag mich was Leichteres." Wir setzten uns gleichzeitig auf die Bank die vor der Aula stand und rutschten nahe aneinander. Die Schüler die sich langsam vor dem grossen Gebäude versammelten, standen bloss doof da und warteten auf einen Lehrer der die Tür zur Aula aufschloss aber da konnten sie noch genau zehn Minuten warten. Seufzend streckte ich meine Beine und zupfte an meinem Cardigan herum als sich auf einmal zwei Hände auf meine Augen legten. „Wer bin ich?" „Auch wenn du deine Stimme verstellst hörst du dich an wie ein Mädchen John." Mit offenem Mund lief er um die Bank und stellte sich vor mich hin. „Wow danke für das Kompliment Stella." „Du weiss das sie das nicht ernst meint." Lachte Lissy und tätschelte seinen Kopf. „Was meint sie nicht ernst?" Cloe guckte uns alle nach einander an. „Egal nicht wichtig." Gab ich von mir und rutschte zur Seite als ich sah, dass Lars mit seinem Kolleg zu uns kam. Wie hiess er noch mal Benn? Ja genau so war sein Name. „Hallo meine Schöne." Begrüsste er mich und setzte sich sogleich neben mir hin. Natürlich begrüsste er auch die andern und sogar Benn verstand sich langsam mit meinen Freunden. Ganz am Anfang, sprach er nur, wenn man ihn aufforderte aber jetzt war er wie eine Blume aufgeblüht und lachte mit uns mit. „Und hat jemand eine Idee, was Mr. Stinker uns heute um die Ohren hauen will?" Nein leider nicht."

Endlich kam Stinkler höchstpersönlich daher gelaufen und schloss die Aula auf. Die Schüler sprudelten ins Innere und nahmen auf den Stühlen platzt. Ich setzte mich in die vorderste Reihe neben Lars und Katie und fühlte mich sogleich wohler. Ich spürte wie sich die Wärme wieder in unter meine Haut bohrte. „Stella du wirst wieder mal beobachtet." Flüsterte mir Katie ins Ohr und zeigte unauffällig zu der Fensterwand rüber. Kilins stand mit verschränkten Armen davor und starrte nicht gerade unauffällig in unsere Richtung. „Wenn er es nötig hat soll er doch gucken." Meinte ich schroff und schnappte mir Lars Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. Provozierend schaute ich in seine Richtung und lehnte mich näher zu Lars. Er soll wissend das ich immer noch mit ihm zusammen bin und bleibe.

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