Internat

Kapitel 20

Schon am frühen Morgen, wurde ich durch ein klopfen an meiner Tür geweckt. Gähnend versuchte ich mich auf zu richten, was ein ich böser Fehler war. „Nicht dein ernst!?" flüsterte ich und verfluchte innerlich, diesen Kerl, der vor meiner Tür stand, für diesen scheiss Muskelkater. „Stella es ist halb sieben. Steh auf!" Stöhnend kämpfte ich mich aus dem Bett und humpelte ins Badezimmer. „Wow siehst du wieder mal scheisse aus." Sagte ich zu mir selber. Ich klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht und stellte fest das ich immer noch genau so scheisse wie vorher aus sah. Genau als würde Wasser dich schöne aussehen lassen dachte ich und ging in mein Ankleidezimmer. Nachdem ich mir frische Kleider ausgesucht hatte, quetschte ich mich in kurze, zerrissene Jeanshotpants und in ein weisses Top auf dem ein Affe abgebildet war. Ja ein Affe richtig gehört.

Schlürfend trank ich meinen heissen Kakao und hörte dem Geschwafel von Kilins zu. Er laberte irgendetwas über das Universum. Das Pluto kein Planet mehr sei und Neptun der achte Planet ist.... Wenn interessierst? „Hörst du mir überhaupt zu?" „jaja." Nickend sah ich ihn an und wischte mir dabei über meinen Mund. „Okay erzähl mir doch mal was ich gesagt habe." Er seufzend und nahm mir meinen Kakao aus den Händen als ich ihn stirnrunzelnd ansah. „Ehh...?" „Du kriegst ihn wieder wenn du die zehn Fragen die ich dir stelle, richtig beantwortest." Natürlich könnte ich einfach auf stehen, in die Küche gehen und mir einen neuen machen aber da mir wegen diesem blöden Muskelkater alles weh tat und ich zu faul war auf zu stehen, blieb ich lieber sitzen und beantworte diese Fragen. Kann ja nicht so schwer sein. Also willigte ich mit einem nicken ein. „Also." Fing er an und überlegte kurz bis er die erste Frage stellte. „ Was passiert, wenn der gesamte Wasserstoff im Universum verbraucht ist?" Ich überlegte. „Ja also es hat was mit Sternen oder so was zu tun." Überrascht sah er mich an. „ Die nächste Frage." Sagte er. „Wie groß ist der Unterschied zwischen dem minimalem und dem maximalen Abstand der Erde von der Sonne?" Als er die Frage stellte, grinste er siegessicher und klatschte dabei seinen Kugelschreiber auf den Tisch. Boah von wo soll ich das wissen?! Dachte ich guckte abwechselnd von meinem Kakao und Kilins hin und her. „Keine Antwort?" immer noch grinsend stellte er die nächste Frage. „Wann wurde der Planet Neptun entdeckt?" „1847" „Meep falsch. 1846 wäre die richtige Antwort gewesen." So ging es immer weiter bis ich keinen Bock mehr hatte und einfach auf stand um auf die Toilette zu gehen. „Wo gehst du hin? Wir sind noch nicht fertig." Rief er und wollte gerade aufstehen als ich mich genervt umdrehte. „Chills ich muss nur kurz auf die Toilette." Doch als ich sah, dass er trotzdem auf mich zu kam, verschnellerten sich meine Schritte automatisch. „Alter was ist dein Problem?" Fragte ich als er mich einholte und mein Handgelenk packte. „Zur Toilette geht es da lang." Er zeigte in die andere Richtung. „Und alt bin ich noch lange nicht." Fügte er beleidigt hinzu als ich wahrscheinlich mit hoch rotem Gesicht in die andere Richtung verschwand.

Als ich endlich fertig mit den Blättern war, die er mir gegeben hatte, seufzte ich müde und band mir meine blonden Haare neu zusammen. „Fertig?" ertönte die tiefe, raue Stimme hinter mir. Nickend übergab ich die Blätter und stand auf. „Gut zieh dir was bequemeres an. In fünf Minuten geht es weiter." „Was hast du vor?" fragte ich skeptisch da ich das komische Gefühl hatte, dass er wieder joggen will. „Noch drei Minuten Stella." Er klopfte auf seine nicht vorhandene Uhr. Nach vier Minuten Verspätung, kam ich schliesslich umgezogen die Treppe runter und stand nun harreflechtend vor Kilins. „Du bist zu spät." „ Chill doch. Es sind nur vier Minuten." Ich verdrehte genervt meine Augen und ein leises zischen entkam meinen Mund. „Nicht in diesem Ton Stella." Warnend sah er mich an und hob seinen Zeigefinger wie bei einem Kleinkind. „Hab ich schon mal erwähnt, das dass überhaut nichts bringt mit diesem Finger gezeige?" Kopfschüttelnd lief ich raus in den riesigen Vorgarten und wartete bis Kilins kam.

Als ob ich Hellsehen könnte standen wir, wie am gestrigen Tag vor dieser alten und knarzigen Tür, die in das Innere des Trainigsraum führte. Natürlich musste ich den ganzen Weg bis hier hin joggen. Naja bei mir war es eher schnelles gehen, da mir immernoch alles weh machte. Mir kam es vor als hätten wir einen rieseigen Umweg gemacht denn es dauerte länger als ich in Erinnerung hatte.
„Fangen wir an." Rief Kilins begeistert und klatsche zwei mal in seine Hände „Geht's auch ein bisschen lauter?" Fragte ich und folgte ihm seufzend hinein als er einfach fröhlich weiter vor sich her grinste.