Die drei Tage die Katie noch bei mir war, vergingen viel zu schnell. Mit Kilins hatte ich seit dem Vorfall kein einziges Wort mehr geredet. Ich hatte ihn einfach ignoriert und mir schöne Tage mit Katie gemacht. Nun sass ich auf meinem Bett und starrte durch das Fenster nach draussen. Beobachtete die Vögel die auf dem kleinen Balkon landeten und vor sich her zwitscherten. Nur noch ein paar Tage und ich werde wieder bei meinen Freunden sein dachte ich und seufzte laut. Nachdem die Vögel wieder davon geflogen sind, stand auch ich auf und ging zu meiner Tür. Ich öffnete sie einen Spalt und lauschte ob Kilins gerade in der Nähe war doch die Luft schien rein zu sein. So leise es ging, schlich ich neben dem Arbeitszimmer von Kilins durch und ging die Treppe runter direkt auf die Haustür zu. Ich zog meine Schuhe an und wollte nach meiner Jacke greifen als ich Schritte hörte. „Wo willst du hin?" ertönte seine Stimme hinter mir doch ich ignorierte sie. Ich zog meine Jacke an und schnappe mir die Schlüssel von der Kommode. „Ich habe dich was gefragt Madam." Ich schaute kurz genervt zu ihm rüber um auf die Uhr zu schauen die im Wohnzimmer hing. Meine Augen schauten kurz in seine und schon öffnete ich die Tür um nach draussen zu gehen. Die kühle Winterluft blies mir entgegen. „Stella?" Er folgte mir nach draussen und hielt mich auf in dem er meinen Arm packte. Ich schaute von meinem Arm in sein fragendes Gesicht. Doch ich schwieg. Entriss mich seinem Griff und bewegte mich auf das Tor zu das sich langsam öffnete. „Du kannst mich nachdem du mir gesagt hast wo du hin gehst weiter ignorieren Stella mir egal aber." „Spazieren. Frische Luft schnappen. Zufrieden?" fragte ich und verschwand hinter der Mauer die das Grundstück zwischen der Strasse und seinem Haus versperrte.
Ich lief durch die Stadt und ging meinen Gedanke nach als ich auf einmal eine bekannte weibliche Stimme hörte. Schwarze Haare stachen in meine Augen. Die Person drehte sich um und als sie mich erblickte lächelte sie mir unsicher entgegen. Seit dem Vorfall mit Lars, hatten wir kaum noch ein Wort miteinander geredet. Ich weiss auch nicht wieso aber ich brauchte Zeit und die gab sie mir auch bis wir uns nicht mehr trafen. Ich gab mir mühe ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern doch so wie es aussah gelang es mir nicht. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und sie sah mich komisch an. Ich winkte ihr und ging weiter den Weg entlang der mich zu einem kleinen Cafe bringen sollte. Flight. Das Mädchen dem ich geholfen hatte als sie am Boden zerstört war.
Ich schlürfte an meinem Kakao und genoss die Stille. Einfach mal für mich sein und nichts machen. Ich legte den genauen Betrag auf den Tisch und verliess nach einiger Zeit das Cafe. Da es schon ziemlich spät war machte ich mich langsam wieder auf den Weg zurück obwohl ich gar keine Lust auf die Person hatte die mich dort erwartete. Ich kann es immer noch nicht glauben was er mir letztens gesagt hatte. Er hatte mich belogen und hält mich wie ein Hund bei sich zu Hause nur weil er nicht alleine Leben will und sich an mich gewöhnt hat. Ich zuckte als mein Handy auf einmal anfing zu vibrieren. Doch als ich las wer mich anrief stöhnte ich innerlich auf. Ich bin ja schon auf dem Weg. Stress mich nicht.
"Zu Hause" angekommen, erwartete mich schon ein wartender Kilins vor der Tür. „Ich dachte du wolltest spazieren gehen. Weisst du wie spät es ist?" Ich nickte bloss und zog meine Schuhe so wie die Jacke aus. „Langsam aber reicht es mir." Seufzte er und lief mir hinter her in die Küche. „Sprich mit mir Stella." Ich kratzte mich am Kopf und goss mir Fanta ins Glas was mir aber weg genommen wurde. „Ich gebe es dir zurück wenn du wieder mit mir sprichst." Sagte er und hielt es in die Höhe. Wenn du denkst, dass mich das interessiert, hast du falsch gedacht Freundchen. Schulterzuckend holte ich mir ein neues Glas und goss mir einfach noch mal ein. „Spätestens in drei Tagen musst du wieder mit mir Reden ob du willst oder nicht." Ich horchte auf und sah ich fragend an. „Ich werde wie schon gesagt, deutsch und Sport Unterrichten Stella. Nur das du es weisst. Das Mitmachen im Unterricht wirkt auf die Endnote." Nickend holte ich mein Handy aus der Jeanstasche und tippte drauf rum. „Hey Katie. Ruf mich zurück sobald du Schulschluss hast." Sagte ich lächelnd und ging dabei die Treppe hoch. Auf dem Weg in mein Zimmer guckte ich noch mal runter. Direkt in das verzweifelte Gesicht meines Lehrers.
Wie du mir, so ich dir. Merk dir das Kilins. Mit mir ist nicht zu spassen.
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Internat
HumorStella ein ganz normales Mädchen, wird von ihrer Mutter auf ein Internat geschickt. Ihr fragt euch bestimmt warum. Naja so normal ist Stella doch nicht. Sie ist nicht immer das brave Mädchen von neben an. Sie ist respektlos, frech, laut und sie sagt...