Kapitel 18

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Am nächsten Tag wurde ich Punkt acht Uhr durch das klopfen an meiner Tür geweckt. „Stella steh auf. Ich geb dir 10 Minuten dann bist du unten." Grummelnd drückte ich mein Kissen auf mein Gesicht. „Vergiss es du Spinner." Knurrte ich vor mich hin und kuschelte mich wieder in meine noch warme Bettdecke. „ Ich sag es nicht noch einmal Stella. Steh jetzt auf oder ich zerr dich aus dem Bett." „Geh weg." Schrie ich und auf einmal hörte ich wie die Tür auf gerissen wurden. Geschockt da ich nicht dachte, dass er wirklich in mein Zimmer kam, setzte ich mich auf und schmiss ein Kissen nach ihm. „ Geh aus dem Zimmer du kranker Penner." Ich zappelte mit meinen Beinen als er sie packen wollte und zog sie so nahe an mich ran wie es ging.

„Ich hab dich gewarnt Stella." Hörte ich ihn sagen, als er mit mir über den Schultern, die Treppe hinunter ins Wohnzimmer lief. Knurrend und noch total verpennt, setzte er mich auf dem Sofa ab und platzierte sich mit meinen Schulbüchern neben mich. „Das ist nicht dein ernst." Seufzte ich genervt und kratzte mich an meinem Kopf. „Wir haben 10 Minuten nach zu holen. Also mach einfach mit." Er schlug ein Buch auf irgendeiner Seite auf und ich musste feststellen, dass es ausgerechnet Mathe war. „Also." Fing er an und streckte mir das Buch entgegen. „Lies dir doch bitte diese Aufgabe durch." Ich sah ihn an und runzelte meine Stirn. „Was, hast du was gesagt?" Genervt guckte er mich an und auf einmal schlug er mit seiner Handfläche auf das Tischchen neben uns, was mich aufschrecken liess. „ Mach einfach das was ich dir gesagt habe Stella." „Halte mal deine Agressionen zurück." Ich schnappte mir das Buch und stellte fest, dass es eine Textaufgabe war. Genervt stöhnte ich auf und fing an laut vor zu lesen. „Es waren zwei Kamele, eins war grün. Wie viel wiegt der Sand wenn es dunkel ist." Verwirrt riss mir Kilins das Buch aus der Hand. „Was liest du da?" „Keine Ahnung sagen du es mir ich lese es nur so, wie ich es auch verstehe." Schulter zuckend lehnte ich mich zurück und zeichnete meine lieb gewordenen Strichmännchen auf meinen Arm. „Okay fangen wir mit einer leichten Aufgabe an." Er überlegte kurz und schrieb auf ein, von mir bemaltes, Blatt eine Aufgabe auf. „Lös die Aufgabe und hör auf mit dem zeichnen." Er riss mir den Kugelschreiber aus der Hand und legte ihn auf den Tisch zurück. Ich las: Marinas Onkel kauft in einem Supermarkt 45 Wassermelonen. Jede Melone wiegt 5 Kilogramm... Will der mich eigentlich verarschen? Dachte ich und guckte ihn an. „Wer kauft schon 45 Wassermelonen in einem Supermarkt?" lachte ich und tippte mit dem Kugelschreiber auf den Tisch. Kilins rollte mit den Augen und fasste sich an die Stirn. „Die Lösung Stella." „unter Stress und negativer ausstrahlung, kann ich nicht Arbeiten." Zickte ich und schrieb die verdammte Lösung dieser Aufgabe auf das Blattpapier. Zufrieden nickte er und hielt mir das Buch wieder hin. „Dann kannst du auch diese Aufgabe Lösen." Ich seufzte und gab auf, zu versuchen ihn auf die Palme zu bringen und löste die Aufgaben ohne grosse Probleme. Mit einem Stolzen lächeln gab er mir meinen Block, auf denen die Resultate der Aufgaben standen zurück. „Alles Richtig." Sagte er und klopfte mir auf die Schultern. „Kann ich endlich gehen." Fragte ich genervt und sah an mir runter da ich immer noch in meinen Schlafsachen steckte. „Nein. Jetzt kommt Französisch." Ohne auf seine Antwort zu achten, stand ich einfach auf und lief auf die Treppe zu, die mich in mein Zimmer führte. „Wo gehst du hin Stella. Wir sind noch nicht fertig." Rief er mir nach. Doch als er bemerkte, dass ich nicht zurück kommen werde, stand er blitzschnell auf und rannte mir hinter her. „Verdammt Stella. Warum machst du es mir so schwer?" Ich drehte mich um und sah, dass er auf mich zu kam und fing automatisch an schneller zu gehen „Ich will nur andere Kleider anziehen." Schrie ich und stolperte fast über meine eigenen Füsse. Doch bevor ich überhaupt die Chance hatte den Türgriff an zufassen, wurde ich an meinem Arm zurück gezogen. „Das kannst du auch später machen." „Aber ich habe kalt." „Es ist 19 Grad draussen Stella." „Ich werde mich erkälten und sterben." beklagte ich mich weiter und setzte mich auf den Boden. Doch Kilins zog mich einfach bis zur Treppe. „Ich hasse dich." Brummte ich. „Ich hab dich auch lieb." Lächelte er und drückte mir ein Blatt mit lauter Französischen Verben in die Hand. Lies sie durch und schreib die deutsche Übersetzung daneben. Wenn du fertig bist, kannst du eine kurze Pause machen." Schnell schnappte ich mir den Kugelschreiber und fing an zu schreiben. Nach ca. fünf Minuten war ich fertig und streckte Kilins der mir die ganze Zeit dabei zu sah, das Blatt entgegen das er dankend an nahm.

Endlich konnte ich mich umziehen. Schnell schlüpfte ich aus meinem "Pyjama" und zog mir eine kurze, pinke Jogginghose und ein luftiges, schwarzes Trägertop an. „Stella deine Pause ist um." Schrie Kilins von unten. „Was ist das bitte schön für eine Pause?" schrie ich zurück und tapste die Treppe runter. „ Das ist deine Schuld. Du hast am Anfang rum genörgelt und so die wertvolle Zeit die du benötigst vergeudet." „Wertvolle Zeit?" lachte ich uns setzte mich im Schneidersitz gegenüber von Kilins auf das Sofa. „ Was steht als nächstes an?" fragte ich desinteressiert und wollte das alles so schnell wie möglich hinter mich bringen. „ Sport." Sagte er und stand auf. Ich dagegen starrte ihn an. „Das ist ein Witz oder?" Er schüttelte den Kopf und zeigte auf meine Schuhe die am Eingang standen. „Anziehen." Befahl er und zog sich selber seine Schuhe an. Jetzt weiss ich auch warum er so komisch angezogen war. Dachte ich mir und zog auch mir, meine Schuhe an. Ein bisschen frische Luft wird mir schon nicht schaden.

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