Kapitel 92

2K 80 3
                                    

Mit der Hand auf meinem Herz, das zu schnell pochte, schaute ich auf das blondhaarige Mädchen, mit dem braunen Ansatz mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. „Oh Sorry Stella das wollte ich nicht." Lissy stand lachen vor mir und Katie hinter ihr. „Wir wollten dich abholen. Mittagesse und so." Katie nickte und deute mir Schuhe an zu ziehen und mit zu kommen. Ich griff nach der Hand von Lissy, die mir vom Boden hoch half und gemeinsam schlenderten wir zur Cafeteria. „Wir haben heute die Informationen bekommen für die geplante Schulreise." „Wir auch." „Ach was für ein Zufall." Lachte Moritz und boxte seinem Zwilling in die Schulter. „Wollte ich bloss gesagt haben okay." Der geboxte reib sich die betroffene Stelle und schmollte in die Runde doch als er mich sah, sprang er auf und kam zu mir gerannte. „Du Lebst noch. Gott sei Dank." „Du hast mir einen Schrecken eingejagt Max." „Der ist total am ausrasten gewesen." Ich setzte mich neben Cloe hin und Max direkt neben mich. „Mrs. Jerems ist ihm wie eine irre nach gerannt." „Sie waren beide bei mir ich weiss Max. Ich habe die Entschuldigungsblätter unterschrieben und dann sind sie wieder gegangen." Er biss von seiner Birne ab und nickte. „Gut."

Von weitem sah ich Lars, wie er bei seinen Freunden am Tisch sass und sich wegen irgendetwas den Arsch ablachte. Automatisch musste ich lächeln und schüttelte den Kopf.

„Stella gehst du nach der Mittagspause wieder zurück ins Zimmer?" kurz überlegte ich und nickte anschliessend und Max legte mir seine Hand auf die Schulter. „Okay. Dann muss ich wohl selber die Qualen und bösen Blicke durchstehen." Ich schaute ihn gespielt, mitleidend an. „Keine Sorge, morgen bin ich wieder Fit." Es klingelte und alle am Tisch erheben sich um ihre leeren Teller zurück zu bringen. Ich begleitete Katie noch bis zu den Gängen, wo sich unsere Wege dann auch trennten. „Ich komm dich später holen dann machen wir uns noch einen schönen Abend mit den anderen okay?" „okay." Sie winkte mir noch kurz zu und rannte schliesslich los, da es schon zum zweiten Mal geklingelt hatte.

Ich schaute mich in meinem Zimmer gelangweilt um und blieb an Fenster stehen. Die Sonne schien immer noch und erhellte den sonst so dunklen Wald. Ich schnappte nach meiner Jacke, zog meine Schuhe wieder an die ich vorher gerade ausgezogen hatte und ging raus. Vor dem Eingang blieb ich stehen und überlegte. Abmelden oder einfach gehen? Ich zuckte mit meinen Schultern und sofort verpasste mir die Sonne eine Gänsehaut. Der Sommer kam zurück und die Abschlussprüfung kam auch immer näher. Dieser Stress sollte verboten werden.

Ich spazierte die Strasse hinunter, die in die Stadt führte und genoss die frische Waldluft, hörte den Vögel beim Singen zu. Das rauschen der Bäume beruhigte mich auf irgendeine Weise und ein schon schlich sich ein kleines Lächeln in mein Gesicht. Ich erinnerte mich wieder zurück, als ich mit meiner Mutter im Auto sass und genau diesen Weg zum Internat fuhr. Wenn ich gewusst hätte, was alles auf mich zukommen würde, wäre ich auf der Autobahn aus dem Fahrendem Auto gesprungen. Wer weiss vielleicht hätte ich den waghalsigen Sprung ja überlebt. Naja wohl eher nicht aber egal. Meine Schuhe gaben leise Töne von sich und von weitem konnte man schon die vielen Autos sehen die auf der Hauptstrasse, an dieser kleinen Abzweigung vorbei fuhren. Meine Haare flogen in mein Gesicht als ein Lastwagen an mir vorbei fuhr und ich hielt für einen kurzen Moment meinen Atem an. Keine Ahnung warum ich das immer machte.

„Nein. Ja ich werde pünktlich zu Hause sein. Nein mein Schatz. Sicher. Natürlich..." seufzte der Mann im Anzug in sein Handy und lief neben mir durch, blieb kurz stehen bevor er wieder weiter ging. Ich schaute ihm hinterher und blieb an einem Fussgängerstreifen stehen. Das kleine Männchen schaltete auf grün und ich überquerte die Strasse, schaute immer wieder auf mein Handy um sicher zu gehen, das mich auch keiner gesehen hatte, das ich aus der Irrenanstalt geflohen bin. Bin ja schliesslich auch krankgeschrieben. Stellt euch vor, mich hätte die alte schachtel erwischt. Das hätte eine saftige halbe Stunde gemotzte gegeben. Wie unanständig und unerzogen ich doch sei, das hätte in ihrer Zeit einen Klaps mit dem Lineal gegeben... Ich konnte sie schon deutlich schreien hören.

Ich bog an der Abzweigung rechts ab und blieb auf einmal ruckartig stehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich bog an der Abzweigung rechts ab und blieb auf einmal ruckartig stehen. Mein Handy vibrierte in meiner Hand und ich schaute verwirrt danach.

Unbekannte Nummer?

Keine Ahnung wo du steckst aber komm doch bitte zurück. Schliesslich bist du doch Krankgeschrieben.

Meine Augen weiteten sich. Unauffällig schaute ich mich um und machte ein paar Schritte rückwärts um dann denselben Weg den ich gekommen war, zurück zu gehen. Wer zum Teufel hat mir geschrieben?

InternatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt