Kapitel 60

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Am nächsten Morgen wurde ich meiner Meinung nach zu früh wach. Ein Blick auf mein Handy sagte mir das es erst 9:18 Uhr war und ich eigentlich noch tief schlafen neben der Kissenklauerin schlafen sollte.

Seufzend setzte ich mich an die Bettkante und stützte mich zum aufstehen ab. So leise wie möglich tapste ich aus meinem Zimmer und steuerte direkt auf das Badezimmer zu. Wir wollen schliesslich nicht, dass Katie wegen mir aufwacht. Nein. Ich kann mich noch gut erinnern als sie mich aus dem Zimmer warf und mich nicht mehr rein lassen wollte. Nach dem ich meine Blase geleert hatte und einen kurzen Blick in den Spiegel warf, schlich ich zurück in mein Zimmer und blieb stock steif stehen. „Guten Morgen." gähnte Katie und sah mich vom Bett aus lächelnd an. „Du bist von selbst wach geworden oder?" fragte ich und blieb zur Sicherheit im Türrahmen stehen bis sie mir verwirrt zu nickte. Erst nach ihrer Bestätigung trat ich in mein Reich und stellt mich vor meinen Kleiderschrank. „Ich weiss und du schwarz?" fragte ich. Schielte zu Katie rüber die mir begeister einen Daumen hoch gab und ungeschickt aus dem Bett stolperte. Schmunzelnd schnappte ich mir also eine weisse Skinny Jeans die je ein Loch bei den Knien hatten, ein weisses Top und dazu natürlich auch in Weiss, ein dünnes Jäckchen raus. Legte die Sachen auf das Bett und stützte meine Hände in die Taille. „Ich habe keine schwarzen Schuhe dabei." Schrie sie auf einmal und sah mich geschockt an, rannte plötzlich aus dem Zimmer und wenige Minuten später hörte man eine Tür zuschlagen. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen schaute ich die braunhaarige an, die wieder in mein Zimmer kam und mir ihre weissen Schuhe zeigte. So tat als wäre sie nicht gerade, wie ein Nashorn aus dem Zimmer gerannt um auf die Toilette zu gehen. Nein das hatte ich mir bloss Eingebildet. „ Alles Okay bei dir Katie?" „Ja warum fragst du?" „Egal." Ich lächelte sie an und zeigte auf ihre Schuhe. „Zieh einfach die an." Sie nickte und fing an sich um zu ziehen. Da ich mich schon umgezogen hatte als sie auf der Toilette war, beschäftigte ich mich mit meinem Handy. „Okay jetzt will ich Frühstück." Ich schnappte meine Tasche und sah Katie auffordern an. „Was willst du mit der Tasche?" „Komm jetzt einfach und frag nicht. Ich hab nichts Essbares zu Hause."

Draussen an der frischen Winterluft, schlenderten wir durch die Strassen und sassen in wenigen Minuten in einem kleinem Café und bestellte uns was zum Frühstück. Die Kellnerin die mir sehr bekannt war, sah Katie und mich abwechselnd an bis sie an unserem Tisch zu stehen kam und unser Essen abstellte. „Ich wünsche euch einen Guten Appetit." Lächelte sie und verschwand mit einem kurzen Blick in meine Augen wieder. „Warum hat die uns gerade so komisch gemustert?" Katie biss von ihrem Croissant ab und wartete auf meine Antwort. „Ich glaube sie hat noch nie zwei gesehen die gleich angezogen sind?" Ich zuckte mit meinen Schultern und fing an zu essen. Ich wusste genau warum sie uns so komisch gemustert hatte. Wir kannten uns schliesslich und ich wünschte ich hätte vorher gewusst, das diese kleine Göre hier Arbeitet.

Obwohl ich von Anfang an wusste, dass ich meine damaligen Freunde treffen werde, wusste ich nicht, dass es schon am zweiten Tag meiner einwöchigen Rückreise passieren wird. Meine Mutter hatte schon immer Recht gehabt. Sie waren kein guter Umgang für mich. Sie waren aber die einzigen die mich von meinem verstorbenen Dad ablenken konnten und das war Grund genug bei ihnen zu bleiben. Aber jetzt! Ich habe mich verändert, weiss wie man Richtig lebt. Ich will nicht schon wieder alles verlieren. Erschrocken sah ich zu Katie die vor meinem Gesicht herum schnipste. „Alles Okay? Du warst so abwesend?" „Natürlich gehen wir."

„Was wollen wir jetzt unternehmen?" Ich strich meine Haare nach hinten und schaute mich erst mal um als wir das kleine Café verliessen. „ Machen wir zu Hause was." Schlug ich vor und ging los. Katie neben mir seufzte und blieb einfach stehen. „Okay was ist los?" „Gar nichts." „Ich merke doch, wenn was nicht stimmt Stella. Du bist schon die ganze Zeit nervös, schaust dich um als würde jeden Augenblick jemand um die Ecke rasen und dir ein Messer in den Rücken stecken." Ich drehte mich um und schüttelte meinen Kopf. „Ich erzähl es dir aber bitte wir müssen jetzt los." Sie nahm meine ausgestreckte Hand und liess sich hinter mir mit ziehen. Doch als ich dieses grässliche Lachen einer Person hörte, blieb ich angewurzelt stehen und könnte auf der Stelle Kotzten. Wie ich dieses hässliche Lachen doch hasse. Wie es mir eine Gänsehaut verpasste und meinen Körper zu zittern brachte. Wenn Katie doch wüsste, dass sie gar nicht mal so unrecht hatte mit dem Messer. „I-Ich. Wir haben die falsche Strasse genommen. Wir müssen einen anderen Weg nehmen." Stotterte ich vor mich hin und drehte mich um, rannte schon fast zur nächsten Abzweigung und bog ab. Katie hinter mir. Ihr Blick durchbohrte mich förmlich. „War das nicht gerade Stella die da vorne um die Ecke bog?" hörte ich eine weibliche Stimme und mein Herz blieb für eine kurze zeit stehen. „ Sie lebt nicht mehr in Köln Patricia. Sie ist in London und wenn hätte ich sie schon von weiten bemerkt. Ich weiss doch wie meine kleine Prinzessin aussieht und ausserdem merke ich, wenn sie in meiner Nähe sein sollte."

Diese raue, tiefe Stimme. Ich hatte so gehofft sie nie mehr wieder zu hören.

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