Internat

Kapitel 96

„Nein wenn ich es doch sage." Seufzte ich und kuschelte mich näher an Lars der neben mir auf meinem Bett sass.

Ihr wollt bestimmt wissen, wir ich den restlichen Schultag überstanden hatte oder? Naja eigentlich ganz einfach. Ich schluckte alle schlechten Gedanken runter und schloss sie in eine "Für Später" Kammer ein dann, folgte ich Kilins, dem ich seine Hand übrigens von meiner Wange, bevor er auf komische Gedanken kam, weg geschlagen hatte zurück zum Klassenzimmer. Dort verbrachte ich die letzten Stunden einfach damit zu warten bis Schulschluss war. Spannend nicht wahr?

„Der wird immer schlimmer." Klagte Kati die sich gerade ihre nassen Haare zusammen band. „Könnt ihr euch noch an unseren schlauen Plan erinnern den wir gar nie durchgezogen hatte. „Ja. Wie auch. Der hat sich nie mit dir gezeigt, als andere dabei waren." Ich nickte. „Er ist nicht so dumm wie ich zuerst gedacht habe." Brummte Lars neben mir und verschränkte seine Finger mit meinen. „Du darfst es nicht falsch verstehen okay." sagte ich zu Lars als ich mich aufrichtete. „Aber ich muss mich ihm ein bisschen hingegen damit mal jemand kapiert, was für ein kranker Bastard hier als Lehrer angestellt wurde." „Wie meinst du das?" Ich schaute meinen Freund an der zu verarbeiten schien was ich gerade für einen Schwachsinn von mir gegeben hatte. „Er schwafelt ständig etwas wie: Nicht mehr lange und du wirst zu mir zurück kommen." Jetzt war er es, der sich schnell aufrichtete. „Das sagt er zu dir?" schrie er schon fast. Ich nickte und strich ihm beruhigend über unsere verschränkten Hände. „Dann geh ich halt zurück. Nicht nach Paris nein nicht mal im Traum und nein auch nicht so Lars. Ich werde nicht gleich mit ihm ins Bett fallen okay." „Das hab ich auch nie gesagt." Verteidigt er sich. „Aber gedacht." Mischte sich Kati ein. „Ich habe bloss Angst okay. Man kann nie wissen was er als nächster macht." Gab er von sich und zog mich näher zu sich. „Müsst ihr dann nicht eigentlich so was wie Schluss machen?" „Nein. Wir müssen nur so tun als wären wir nicht mehr zusammen sonst kommt es nicht glaubwürdig rüber." Sagte ich und schaute auf meine Bettdecke. „Das wird schwierig werden aber das schaffen wir schon irgendwie." Ich nickte dem braunhaarigen Junge neben mir zu und umarmte ihn. „Ich vertrau dir Stella das weiss du doch."

Unruhig walzte ich mich in meinem Bett hin und her. Es war zwar alles abgeklärt, trotzdem hatte ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Lars hatte schon recht, man weiss nie was der Kerl als nächstes vorhat und morgen bin ich auch noch alleine mit ihm. Naja eigentlich nicht ganz. Es gibt da noch die Putzfrau und die neuen Schüler, die das Internat besuchen kommen und ein paar andere Lehrer die nicht mit den anderen Klasen mit gehen wollten. Seufzend schlug ich meine Augen auf. Ich wolle doch mit auf die Schulreise. Man hat immer Spass man war mal draussen und konnte tun und lassen was man wollte aber nein. Kilins musste mir wieder einmal alles ruinieren. Und jetzt motze ich hier über meine eigene Idee herum. Was ist falsch bei dir Mädchen!?

„Stella, geht es dir nicht gut?" Kati klopfte an die Badezimmertür und machte sie danach hastig auf. Mit der Zahnbürste im Mund schaute ich sie mit grossen Augen an. „ Alles okay." Ich spuckte die schaumige Zahnpasta in meinem Mund ins Waschbecken und putze mir mit meinem Handtuch den Mund sauber. „Dein Bett war einfach leer." Fing sie an zu lachen und lehnte sich gegen die Wand. „Ich konnte nicht schlafen." Kati sah mich durch den Spiegel besorgt an. „Versprich mir, wenn er dir heute zu nahe kommt, dass du ihm eine so richtig in die Fresse schlägst." „Dann versprich du mir das du heute Spass hast und dir keine unnötigen Gedanken machst wegen mir." „Das wird schwierig aber ich versuch's und jetzt raus ich muss pipi." Lachend schloss ich die Tür hinter mir und stellte mich vor meinen Kleiderschrank. Adidas Hoody, weisse Jeans mit Löcher bei an den Knien waren schnell angezogen. Meine Haare liess ich einfach gekämmt über meine Schultern fallen und schon war ich fertig für den heutigen Tag oder soll ich besser Herausforderung sagen? „Stella kann ich mir eine Cap von dir leihen? Heute soll die Sonne scheinen." Kati kam aus der Toilette gestolpert und sah mich Fragen an. „Such dir eine aus." Sie setzte sich eine schlichte schwarze auf den Kopf und betrachtete sich im Spiegel. „Passt die?" Ich gab ihr ein Daumen hoch und lächelte. „Hat er gesagt was ihr macht? Also ich meine, er weiss doch das du eh nicht im Unterricht mitmachen würdest wenn er das vorhätte." „Nein. Ich muss mich wohl überraschen lassen." Sie schulterte ihren Rucksack und nickte mir zu. „Dann lass uns gehen."

Desinteressiert starrte ich auf mein Handy und scrollte durch Facebook. Ich machte mir keine Mühe aufzusehen, als ich schritte hörte die auf mich zu kamen. „Morgen." Trällerte er und schloss das Klassenzimmer auf. Gähnend steckte ich mein Handy in die Tasche meines Hoodys und stand auf. „Warum so schlecht gelaunt?" Hat er mich das jetzt wirklich gefragt? Ich beschloss diese Frage einfach zu ignorieren und ging neben ihm durch ins stickige Zimmer. Das erste was ich machte, war ein der Fenster zu öffnen. Draussen standen immer noch die anderen und hörten wahrscheinlich Mrs. Jerems zu die wild mit ihren Händen herum wirbelt. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich Lars zu Gesicht bekam, der sich genervt durch sein Gesicht strich. Erschrocken drehte ich mich um als sich auf einmal eine fremde Hand auf meine Schulter legte. „Schon mal was gehört von Abstand?" „Setzt dich Stella." Meinte er als seine Hand von meiner Schulter rutschte. Ich liess mich auf einer der Stühle nieder und legte mein Handy vor mir auf den Tisch und schaute gelangweilt nach vorne. „Wenn du denkst, das ich hier jetzt den Pythagoras ausrechne oder irgendwelche Sätze aufschreibe..." Er unterbrach mich indem er seine Hand hob. „Nein wir warten bis die anderen gegangen sind und dann machen wir einen kleinen Ausflug. Wo hin sag ich dir nicht." Mit zusammen gezogenen Augenbrauen lehnte ich mich zurück in meinen Stuhl. Misstrauisch schaute ich ihn an.

„Was hast du vor?"