Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler

Bundesjugendspiele

"4 Meter 11" ertönte die Stimme meiner Sportlehrerin. Krass. Ich bin 4,11 Meter gesprungen.

Als alle fertig waren mit springen und ich feststelle, dass ich eine der besten war, ging die ganze Klasse weiter zum Sprint, der letzten Pflichtstation, da wir Weitwurf schon hinter uns hatten.

"Lena du rennst gegen Luca, Cedric und Sarah" erklärte Herr Müller uns. ganz toll, gegend die zwei schnellsten Jungs der Klasse. Naja egal. Ich spiele seit 10 Jahren Fußball, was heißt das ich sportlich bin und ich will jetzt auch nicht sagen, dass ich nicht schnell bin. Theoretisch könnte ich es schaffen.

"Auf die Plätze. Fertig. Los!" Sofort sprintete ich die 75 Meter durch. "Los Lena zieh, zieh, zieh!" Erklang Herr Müllers stimme.

Ich hatte das Gefühl, dass ich durch seine Worte wirklich schneller wurde und somit rannte ich als erste über die Ziellinie.

"9,49 Sekunden, repekt." "Danke" lächelte ich. Er lächelte zurück und sofort spürte ich wieder das kribbeln im Bauch, welches ich immer in seiner Nähe spüre.

Wir schauten uns tief in die Augen. Kurz schweiften seine Augen zu meinen Lippen und dann wieder zurück zu meinen Augen, bis er seinen Kopf leicht schüttelte, wie als ob er seine Gedanken weg schütteln wollte. Schnell ging ich zu meinen Freunden.

Ich spürte die ganze Zeit seine Blicke auf meinem Rücken liegen, also drehte ich mich um und erwischte ihn. Ihm stieg die röte ins Gesicht und er schaute sofort runter auf den Boden

"Er hat dir gerade die ganze Zeit nachgeschaut." Sagte Nina. "Mhm." War meine einzige Antwort. "Ist alles in Ordnung?" Ich nickte leicht und setzte mich auf den Boden.

Ab und zu schaute ich zu ihm und wenn sich unsere Blicke trafen, schauten wir beide schnell weg. Was ist los mit uns? Wir haben uns doch nur in die Augen geschaut. Hatte er das selbe Gefühl wie ich im Bauch? Wollte er mich küssen, oder warum hat er auf meine Lippen geschaut?
Oh Gott so viele fragen...

"Alle Mädchen, die jetzt beim 800 Meter Lauf mit machen möchten, sollen jetzt bitte runter auf die Bahn kommen." Sagte unser Direktor durch ein Mikrofon, jedoch bekam ich das irgendwie garnicht mit.

"Lena, wolltest du da nicht mit machen?" Fragte mich Franzi "hä was?" "800 Meter Lauf?!" "Ouh fuck is der jetzt schon? Was muss ich machen? Wo muss ich hin?" Fragte ich schnell und überfordert. Sie packte mich am Arm und zog mich auf die Bahn.

Herr Müller stand mit der Stoppuhr in der Hand am Rand.
Der knall ertönte, doch ich blieb stehen, da ich Herr Müller anschaute.

Als ich bemerkte, dass die anderen schon los gelaufen sind, rannte ich hinter her.

Schlussendlich wurde ich gerade so noch zweite.

"Lena, kann ich kurz mit dir reden?" "Äh ja klar." "Unter vier Augen?" Ich nickte und folgte ihm in den Geräteraum.

"Also...ähm...ich..." stotterte er "siiieee?" Fragte ich, dass er weiter spricht.

Er sagte nichts, stattdessen schaute er mir tief in die Augen und näherte sich langsam. Direkt vor meinem Gesicht stoppte er. Ich bewegte mich kein Stück, denn ich war wie hypnotisiert.

"Ich liebe dich!" Er nahm mein Kopf in die Hand und küsste mich vorsichtig. "Ich sie auch!"