Fortsetzung von KyliesZayn
Immer noch panisch sahen wir uns an, dann beschloss ich, in der Bedienungsanleitung nachzuschauen.
„Zum löschen der Bilder bitte diesen Knopf A drücken", las ich vor. „Ist da irgendwo ein Knopf A?"
Herr Seibert sah sich das Ding an. „Äh, irgendwie nicht. Verdammter Mist. Was machen wir denn jetzt?"
„Keine Ahnung", sagte ich und ärgerte mich weil ich hysterisch klang. „Vielleicht hier?"
Ich drückte wahllos einen Knopf, dann erlosch der Bildschirm plötzlich.
„Ich glaube du hast es aus gemacht", sagte mein Lehrer. Aber als ich nochmal drückte, ging es nicht wieder an.
„Soll ich mal den Kerl holen, dem das Ding gehört?"
„Ich bin schon da", knurrte eine Stimme von draußen und kurz darauf wurde der Vorhang beiseite gerissen.
Der Kerl sah etwas genervt aus und klang auch so. Eilig flüchteten wir aus dem Kasten raus.
Drinnen rumorte es ziemlich und man hörte es ein paar mal klopfen. Dann tauchte der Mann wieder auf.
„Sie haben alles gelöscht, alle Bilder sind weg. Das haben Sie beide ja toll hingekriegt."
Erleichtert seufzte ich und merkte, dass auch durch Herrn Seiberts Körper ein Ruck ging.
„Ich mach mal ne Durchsage, die Leute sollen ihre Bilder noch mal machen", murmelte er dann und auch ich ergriff eiligst die Flucht, allerdings in eine andere Richtung. Genauer gesagt nach draußen in einen Putzraum.
Dort lehnte ich mich an die Wand und atmete tief durch. Herr Seibert hatte mich geküsst. So richtig.
Was mach ich denn jetzt?
Am besten gehe ich heim. Ja, das wird das beste sein. Und dann werde ich die Schule wechseln. Ich kann ihm doch nie wieder unter die Augen treten.
Grade als ich den Putzraum verließ, stieß ich mit einer Person zusammen. Langsam schaute ich hoch.
„Fuck", entwich es mir.
„Letztes mal hast du dich aber mehr gefreut, mich zu sehen", sagte mein Lehrer und lächelte traurig. „Können wir reden?"
„Eigentlich wollte ich grade heim", nuschelte ich. „Am montag, ja?"
„Nein, nicht am Montag. Jetzt. Es ist wichtig."
Er zerrte mich zurück in den Putzraum.
„Es war riesiges Glück, dass wir die Bilder gelöscht haben", sagte Herr Seibert. „Ich hätte...ich weiß nicht, sie wahrscheinlich geklaut oder kaputt gemacht. Oder gar nichts und hätte meinen Job verloren und du..."
Er starrte mich an. „Du hast mich zurück geküsst."
Ich lief rot an. „Äh, ja. Hab ich wohl. Tut mir echt leid."
„Dir tut es leid? Himmel, Clara, ich hab dich geküsst! Ich bin ein total alter Sack und du ein junges Mädchen, ich muss mich bei dir entschuldigen!"
Ich verzog das Gesicht. „Mit 34 ist man kein total alter Sack."
„Für dich schon. Du bist 18, oder?"
Ich nickte und er raufte sich die Haare. „Ich muss dir was gestehen. Ich habe Gefühle für dich und ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen soll. Es kann doch echt nicht sein, dass ich dauernd bei dir sein will oder an dich denke..."
Mein Herz setzte einen Schlag aus. „Wirklich?"
„Ja, wirklich. Du bist so ziemlich die tollste Person die ich je kennen gelernt habe."
Ich fing an zu lächeln, ehe ich meine Arme um seinen Hals schlang und ihn küsste.
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Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler
Historia CortaIn diesem Buch findet ihr Lehrer-Schüler Oneshots. Falls euch meine ersten nicht gefallen, schaut doch einfach ein paar Kapitel weiter rein. 2. Teil: Lehrer X Schüler Oneshots ( https://my.w.tt/cbgThvoCWW ) #110 in Romantik (06.09.16) #75 in Rom...