Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler

Verschlafen

Ich rannte die letzten Treppen Stufen nach oben und hielt außer Atem vor meinem Klassenzimmer stehen, holte tief Luft und betrat es ohne zu klopfen.

"Sorry ich hab versch..."

Es war ziemlich leise, für unsere Klasse viel zu leise. Langsam schaute ich vom Boden aus vor zum Pult.

Dort stand mein ehemaliger Sportlehrer aus der 9. Klasse. Ich fand ihn letztes Jahr schon voll attraktiv, aber seit wann sieht er SOO gut aus.

Und seit wann hat er so wunderschöne Augen?! Für einen kurzen Moment verlor ich mich in ihnen, bis ich meinen Kopf kurz schüttelte und mich entschuldigte.

Herr Mattern grinste mich an und ich verschwand aus dem Klassenzimmer.

Mein Kopf war richtig warm und ich schätze mal auch knall rot.

Da ich gerade viel zu aufgebracht war und ich auch nicht wusste was gerade zwischen mir und Herr Mattern war, beschloss ich diese restlichen 16 Minuten beim Bäcker zu frühstücken.

Um 15 vor 9 Uhr lief ich wieder Richtung Schule.

Yeah, ich hab jetzt Mathe, mein absolutes Lieblingsfach. Nicht.

Ich bin einfach nicht für Mathe geschaffen. Mathematik und ich sind 2 verschiedene Welten.

Ich kam ca. 5 Minuten nach dem Gong für die 2 Stunde an, Pünktlichkeit ist nicht so meine Stärke.

Wieder stande ich vor einer Klassenzimmertür, aber dieses mal vor der richtigen.

Ich klopfte 3 mal und wurde reingebeten.

"Sorry ich hab..."

"Verschlafen, ich weiß." Wurde ich von Herrn Mattern unterbrochen.

"Ich möchte nach der Stunde mal mit dir reden.", Dabei lächelte er mich mega freundlich an, so dass es mir schon Angst machen sollte, aber in Gegenteil. Es gefiel mir, weshalb ich zurück grinste.

Ich setzte mich Geräuschlos auf meinen Platz und begrüßte leise meine Freunde.

"Warum mussen wir den ausgerechnet jetzt in Vertretung haben?", fragte ich irgendwie glücklich, aber irgendwie auch genervt.

"Hä warum, was los?", fragte mich Nora.

"Ich erzähls dir in der Pause." gab ich nur als Antwort und wollte dem Video folgen, doch wurde dabei gestört.

"Lena, erst verschlafen und dann auch noch den Unterricht störten, ich glaub das gibt Nachsitzen." Erklärte mir Herr Mattern.

Warum gefällt mir der Gedanke, bei ihm heute Nachmittag nach zu Sitzen?

"Also wir müssen dann nach der Stunde nicht mehr reden, komm einfach nach der 6. Stunde ans Lehrerzimmer."

Ich nickte und fing endlich an, den Film zu schauen.

[...]

"Möchtest du irgendeinen Lehrer sprechen?", fragte mich eine junge Referendarin.

"Ja, Herrn Mattern Bitte." Sie nickte und machte sich auf die suche nach ihm.

Als sie wieder raus kam, berichtete sie mir, dass er nicht da seie und seine ganzen Sachen auch nicht mehr.

Ich bedankte mich trotzdem und wollte gerade gehen, als sich eine große, warme und weiche Hand auf meine Schulter legte

"Wo willst du denn hin?" Fragte er mich mit einem frechen grinsen auf den Lippen.

"Weiß nicht.", war meine einzige Antwort.

Er lief die Treppe hoch und ich folgte ihm in mein Klassenzimmer.

Auf dem Pult nahm er platzt und zeigte auf den Stuhl vor dem Lehrerpult:"setz dich bitte."

"Warum hast du heute verschlafen?"

"Ich hab meinen Wecker nicht gehört."

"Oke und warum warst du vorhin ausversehen bei mir drin und bist dann noch mal zu spät zur nächsten Stunde gekommen. " fragte er interessiert.

"Ich war noch erwas verschlafen, um mein Klassenzimmer zu erkennen, oder so ähnlich."

"Warum bist du in der 2. Stunde später gekommen?"

Muss der denn alles wissen?

"Mich hat irgendwas durch einander gemacht, weshalb ich beschloss, etwas zu frühstücken."

"Was hat dich durch einander gemacht?"

"Sie müssen doch nicht alles wissen oder?" Giftete ich ihn an.

Seine Augen verdunkelten sich schlagartig und er stand auf und kam näher an mich.

Er stand direkt vor mir, sodass ich zu ihm hoch schauen musste.

"Achte auf deine Stimmlage!" Befahl er mir in seiner besten Lehrestimme.

"Sorry.", gab ich kleinlaut von mir.

"Steh auf!"

"Warum?"

"STEH AUF!" schrie er schon fast.

Schnell stand ich auf und bekam mega Angst. Warum ist er auf einmal so wütend? Hab ich irgendwas falsch gemacht?

Er drängte mich ins Eck und stützte seine Arme links und rechts neben meinem Kopf an die Wand.

"Was machst du nur mit mir?" Murmelte er vor sich hin.

"Wie bitte? Ich mach gar nichts, sie sind der jenige, der mir gerade Angst macht."

Sofort ging er weg von der Wand und drehte sich weg von mir.

Ich stand immer noch ängstlich im Eck und drückte mich fest gegen die Wand.

"Es tut mir leid, ich wollte dir keine Angst machen."

Langsam kam er wieder näher.

"Es ist nur... du machst mich einfach verrückt. Seit ich dir heut morgen direkt in die Augen geschaut habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht auf den Unterricht konzentrieren. Ständig habe ich mitten im Satz aufgehört zureden, weil ich vergessen habe was ich sagen wollte, weil nur du in meinem Kopf warst. Ich hab so gut wie immer zu dir geschaut, während du aufmerksam dem Film gefolgt bist. Ich... ich glaube ich habe mich in dich verliebt."

Bei dem letzten Satz, stand er plötzlich direkt vor mir, seine Arme wieder ander selben Stelle gestützt.

Ja, bitte küssen sie mich, bitte!

Als ob er meine Gedanken könnte legte er seine Lippen auf meine.

Wie aus Reflex, schlang ich meine Arme um seinen Nacken.

In meinem Bauch machten sich etliche Schmetterling breit.

Unsere Lippen berührten sich immer noch und unsere Zungen kämpften mit einander.

Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, bis ich mich vorsichtig von ihm löste.

"Ich glaube, ich liebe sie auch."

larrysempire Sind es jetzt genug Absätze? Haha :D

Meinungen und Vorschläge bitte in die Kommentare :)