Kapitel 17

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Ich hörte ein leises Seufzen. Dann spürte ich, dass die Matratze sich erhöhte und hörte leise Schritte, die aus meinem Zimmer führten. Ein Knarren und Schließen der Tür. Alleine. Diese Person strahlte eine unglaubliche Wärme aus, die jetzt leider wieder verschwand. Ich fing an diese zu vermissen. Wer war das überhaupt?

Ich drehte mich um und suchte mein Handy. Nach etlichen Greif-Versuchen hörte ich ein Zerknittern eines Blattes. Also ich habe das da nicht hingelegt. Nach weiteren Versuchen, mein Handy zu suchen, fand ich es schließlich auf dem Boden. Wie immer halt.

An meinem Smartphone schaltete ich sofort mein Licht an, um den Zettel zu lesen und schaute auf die Uhr. 14:16 Uhr. Wie lange habe ich bitte geschlafen?

Ich leuchtete mit meiner Handy-Taschenlampe auf das Stück Papier. Eine recht lesbare Schrift war darauf zu sehen. Von meiner Mutter konnte das nicht sein. Ihre Schrift war eher krakelig. Ich las jetzt einfach, was drauf stand.

„Ich muss mal mit dir reden. Schreib' mich bitte an, wenn du wach bist.

-Felix."

Meine erste Frage wurde schon mal beantwortet. Blieben nur noch die Restlichen. Warum hatte er mich nicht geweckt? Was hatte er mit mir zu bereden? Warum schrieb er mir nicht einfach auf Whatsapp? Und noch ein paar andere Fragen. Hatte es vielleicht etwas mit Kati zu tun? Da sie ja in letzter Zeit so komisch war? Ich schreib ihn einfach mal an, dann sagte er es mir ja. Ich ging wieder auf Whatsapp und öffnete den Chat von Felix.

Ich: „Hey.. Was gibt's denn so Dringendes?"

Felix: „Heyy, also es geht um die Abschlussfahrt. Wir haben so ein Infoblatt bekommen, auf dem alles nochmal erklärt wird, das habe ich deiner Mutter gegeben, kannst es dir ja nochmal durchlesen. Es gibt allerdings eine kleine Änderung. Ich bin nicht mehr mit dir zusammen in einer Gastfamilie. Ich bin jetzt mit Kati in einer und du mit Kevin in einer anderen. Ich wollte das eigentlich nicht. Das wurde hinter unserem Rücken so geändert."

Ich: „Ich dachte Jungs und Mädchen müssen getrennt sein? Wieso hat sie das überhaupt geändert?"

Felix: „Dachte ich auch. Ich habe allerdings keine Ahnung, wieso sie das geändert hat. Sie schien auch leicht eifersüchtig. Wieso auch immer."

Ich: „Dieses Mädchen wird mir immer mehr zum Rätsel. Können wir morgen nochmal zum Lehrer? Dann können wir das mit ihm bereden."

Ich legte mein Handy weg und stand auf. Ich verstand einfach nichts mehr. Warum zur Hölle war sie so? Was habe ich ihr getan? Wie kam sie drauf, dass ich ihr Felix wegnehmen wollte?

Ich ging mit langsamen Schritten in die Küche. Ich hatte hunger und wollte endlich mal wieder was essen. Das Problem war halt, dass keiner von uns beiden Einkaufen war und somit der Kühlschrank leer war. Ich suchte meine Mutter und wollte fragen, ob wir kurz einkaufen gehen sollen oder doch lieber etwas bestellten, nur fand ich sie nirgends. Sie war nicht in der Küche, im Wohnzimmer, im Schlafzimmer, im Bad oder gar in meinem Zimmer. Nirgends. Ich nahm mein Handy und rief sie an. Es tutete einen kurzen Moment, bis ihre Mailbox anging.

Fuck, wo war sie? Warum ging sie nicht an ihr Handy ran? Ich seufzte und ging wieder in mein Zimmer. Ich setzte mich an meinen Computer und machte irgendwelche Videos auf YouTube an, um mich ein wenig abzulenken. Warum ging alles in letzter Zeit so drunter und drüber?

Dizzi-Der stumme JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt