Kapitel 48

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Als endlich der Schultag zu ende war, packten Felix und ich gemütlich unsere Sachen in meine Tasche. Wir wollten uns nicht beeilen. Wieso denn auch? Wir hatten ja nicht wirklich etwas vor. Gemeinsam schlenderten wir aus dem Gebäude heraus. Erst als wir niemanden sahen, den wir kannten, suchte meine Hand die Nähe von seiner.

Diesmal machten wir einen kleinen Umweg durch den Park. Ehrlich gesagt wäre es etwas romantischer, wenn die Bäume nicht so kahl waren, aber es war dennoch schön. Es war einfach eine Abwechslung. Ich genoss den Spaziergang mit meinem Freund. Wir kamen an einer Parkbank an und setzten uns dorthin. Ich lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an und atmete tief durch. Diese frische Winterluft ließ mich ein wenig entspannen.

Alles schien perfekt, doch das war es nicht. Das einzige, was perfekt war, war dieser Moment. Und doch hielt dieser Moment nicht lange an, denn er würde bald wieder zu ende gehen.

Felix: "Lass nach Hause gehen. Deine Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen."

Ich nickte ihm zu. Wir standen beide gleichzeitig auf, wurden jedoch beide gleichzeitig am Kragen zurück auf die Bank gezogen. Geschockt sahen wir nach hinten. Wer dort hasserfüllt stand, konntet ihr euch ja denken.

Kati: "Merkt euch eins: Ich werde das nicht auf mir sitzen lassen und werde mir das holen, was mir gehört."

So schnell, wie sie kam, verschwand sie auch wieder. Konnte sie mal bitte jemand in die Psychiatrie schicken? Sie tickte doch nicht mehr richtig. Felix und ich sahen uns zweifelnd und beängstigt an. Das konnte einfach nicht ihr Ernst sein. Nun standen wir endgültig auf und liefen zügig nach Hause.

Dort erwartete uns schon meine Mutter mit dem Mittagessen. Natürlich war es mal wieder lecker. Meine Mutter kocht nur leckeres. Während dem gesamten Essen, hatte keiner etwas gesagt. Jeder hing seinen Gedanken hinterher.

Was hatte Kati wieder vor? Warum tat sie das? Warum konnte sie einfach nicht verstehen, dass Felix nichts von ihr wollte? Sie war einfach ein Psycho. Anders konnte ich mir das nicht erklären.

Wenn ich ehrlich bin, wollte ich nicht wissen, worüber Felix nachdenkt. Ich wollte einfach nicht wissen, wie er über die Situation mit Kati dachte. Vielleicht gefiel es ihm ja, dass sie so um ihn kämpfte und wollte sie zurück haben?

Halt, Stop. Zweifelte ich gerade an seiner Liebe zu mir? Oh, Gott. Was war ich denn für ein schlechter Freund? Aber,wenn ich ehrlich bin.. Warum denn sonst haben mich meine damaligen Freunde verlassen? Warum sollte grade er bei mir bleiben und mich lieben?

Plötzlich bekam ich eine solche Angst, dass Felix mir nur etwas vorgespielt hatte. Dass alles eine Lüge war. Dass unsere Beziehung eine Lüge war. Aber warum sollte er dann den ganzen Ärger auf sich nehmen? Ich zweifelte gerade wirklich an allem. Warum machte sie mir alles kaputt?

Dizzi-Der stumme JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt