Kapitel 22

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Schweiß gebadet und geschockt wachte ich auf. Ich hatte einen Albtraum. Ich war in einem schwarzen Raum. Mein Vater tauchte vor mir auf und schaute mich an. Er hatte einen leeren Blick. Ich wollte auf ihn zu laufen, doch er verschwand einfach wieder. Er ließ mich alleine. Nebel kam auf. Ich hörte Schritte auf mich zu kommen. Eine Gestalt kam aus dem Nebel hervor. Ich musste mich anstrengen, um herauszufinden, wer gerade vor mir stand, doch ich erkannte, dass es Felix war. Auf einmal fing er an zu schluchzen. Er weinte. Ich ging auf ihn zu. Erst ruhig, dann fing ich an zu rennen. Ich rannte, so schnell ich konnte, doch ich kam nicht näher. Ich wollte zu ihm, doch ich konnte nicht. Auf einmal verzerrte sich alles und wurde, wie ein schwarzes Loch, eingesogen. Alles war weg. Der Nebel. Felix. Der Boden. Ich fiel einfach nur noch in das Unendliche. Es schien, als würde ich niemals auf dem Boden ankommen. Doch irgendwann knallte ich auf irgendwas Hartes und ich wachte auf.

Ich atmete schwer und konnte nicht realisieren, was ich gerade geträumt habe. Was hatte das zu bedeuten?

Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Alles war noch dunkel, ich denke, dass es noch Nacht war. Ich stellte mich vor das Waschbecken, drehte den Wasserhahn auf und spritzte mir kaltes Wasser in mein Gesicht. Das habe ich gerade gebraucht. Der Traum war einfach zu viel. Ich brauchte einfach mal eine Auszeit von allem. Mich machte das alles fertig.

Ich drehte den Hahn zu und schmiss mich wieder in mein Bett. Ich nahm mein Handy und meine Kopfhörer. Ich hatte wieder eine Nachricht vom Felix, doch ich ignorierte sie. Ich machte meine Musik an und versuchte mich zu entspannen. Nach ein paar Songs schaffte ich dies auch. Ohne groß nachzudenken, lauschte ich meiner Musik. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich nur auf die Töne, die in meine Ohren drangen.

Dies beruhigte mich sogar so sehr, dass ich nochmal einschlief. Diesmal zum Glück traumlos und ruhig.

Dizzi-Der stumme JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt