Kapitel 51

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Nachdem es eine Weile still war, begann Kati zu reden. Anscheinend hatte sie nachgedacht, was sie am Besten sagen sollte.

Kati: "Hör mir bitte kurz zu. Ich weiß, du magst mich nicht. Ich weiß, ich habe mich wie ein Arschloch benommen, aber ich möchte dir sagen, dass es mir Leid tut. Ich war einfach nur geblendet vor meiner Angst, jemanden zu verlieren, der mir wichtig ist. Ich wollte es einfach nicht zu lassen, dass er mich verlässt. Es hatte mich einfach nur verletzt, zu sehen, dass er mit dir glücklich war und ich nicht. Ich hoffe, du verzeihst mir, denn eigentlich mochte ich dich die ganze Zeit schon."

Ich sah sie nicht an, doch ich hörte jedes einzelne Wort. Ob es stimmte, was sie sagte? Tat es ihr wirklich Leid und mochte sie mich wirklich? Nach all dem, was passiert war.. Ich wusste nicht, ob ich ihr das glauben sollte. Vielleicht sollte ich ihr wirklich noch eine Chance geben?

Sie seufzte kurz und stand auf. Sie wollte wieder gehen, doch ohne groß nachzudenken, hielt ich sie an der Hand fest und sah sie einfach nur kurz an. Vielleicht könnten wir ja Freunde werden? Sie setzte sich wieder zu mir und lächelte mich dankend an. Ich lächelte sie ebenfalls an. Das war das erste echte Lächeln, seit Felix weg war.

Vorsichtig fragte sie, warum ich so kaputt aussah. Ob ich ihr das sagen sollte? Ich schüttelte einfach den Kopf und winkte ab. Zum Glück fragte sie nicht weiter nach. Vor uns lag ein See, auf dem Enten schwammen, die wir beide beobachteten. Keiner sagte etwas. Es war eine angenehme Stille, die zwischen uns beiden lag. Langsam, aber sicher, ging die Sonne unter und es wurde immer dunkler. Kati verabschiedete sich von mir und ging nach Hause. Ich blieb noch ein wenig hier, bevor ich zurück ging.

Langsam wurde es mir doch zu kalt, also machte ich mich auf den Weg zurück nach Hause. Dort legte ich mich sofort in mein Bett und versuchte schnell zu schlafen. Leider wurde daraus wieder nichts. Es waren wieder zu viele Gedanken. Nur diesmal handelte keiner von Felix. Eher um Kati. Ich war verwirrt und doch erleichtert. Anfangs dachte ich, dass sie sich über mich lustig machen wollte, dass ich so aussah, doch dann hatte sie sich für ihre Taten entschuldigt und mich aufgeklärt, warum sie so gehandelt hatte. Im Nachhinein konnte ich sie ja ein wenig verstehen. Sie wollte ihn nicht verlieren und hatte alles versucht, das zu verhindern. Doch daraus wurde halt nichts. Eher das Gegenteil.

Irgendwie tat sie mir jetzt Leid. Vielleicht lag das daran, dass es mir gerade auch so schlecht ging. Vielleicht aber auch, weil heute mein Mitleid gewann. Ich wusste es nicht. Es war einfach so. Sollte ich mal was mit ihr unternehmen?

Dizzi-Der stumme JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt