Kapitel 24

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Endlich Montag. Ich freute mich sehr auf diese Fahrt, allerdings wusste ich immer noch nicht, ob Felix kommt. Es war gerade mal 7 Uhr morgens und um 8 Uhr sollten wir vor der Schule stehen. Geschrieben hatte er noch nicht und generell online war er seit Samstag Abend auch nicht mehr. Ich machte mir einfach nur Sorgen um ihn. Meine Mutter hatte sich heute Morgen extra frei genommen, um mich zur Schule zu fahren. Als ich dort ankam, sah ich ihn nirgends. Vielleicht kam er ja noch. Ich hoffte es zumindest. Na ja, er hatte ja noch eine halbe Stunde. Ich stieg aus dem Auto und stellte mich zu meiner Klasse. Ich wartete und wartete.

Der Bus kam und Felix hatte noch 10 Minuten.

Der Busfahrer packte die ganzen Koffer in den Bus.

6 Minuten.

Wir durften einsteigen.

4 Minuten.

Ich hielt meinen Platz frei. Kati war auch nirgends zu sehen. Unser Lehrer zählte uns durch.

2 Minuten.

Der Motor wurde gestartet.

1 Minute.

Felix wo warst du nur?

Auf einmal sah ich ein Auto angefahren. Dieses hielt neben dem Bus. Jemand stieg aus und rannte zum Bus. Erst als derjenige einstieg, konnte ich sehen, dass es Felix war. Ich war so erleichtert, dass er hier war und es ihm gut ging. Er sah auch etwas fitter aus als sonst. Wenigstens ging es ihm gut. Er setzte sich neben mich und lächelte mich an. Mein Herz fing wieder an zu pochen. Eine Frage blieb trotzdem. Wo war Kati? Der Bus fuhr los. Ohne sie.

Einerseits freute ich mich, andererseits wusste ich genau, dass wieder etwas passiert war und ich wissen wollte was. Ich nahm mein Handy und schrieb ihm eine Nachricht, in der ich fragte, was mit ihr los sei.

Er las die Nachricht und zuckte mit den Schultern. Hmm, komisch.

Felix: „Vielleicht liegt es daran, dass ich sie gestern den ganzen Tag ignorierte und auf ihre Nachrichten bzw. Anrufe gar nicht reagiert habe, aber warum sollte sie dann nicht mit kommen wollen?"

Ich zuckte ebenfalls mit den Schultern. Ich nahm meine Kopfhörer, steckte sie an mein Handy, machte Musik an und versuchte mich ein bisschen zu entspannen und von meinen ganzen Gedanken frei zu kommen. Das Wochenende war richtig stressig. Ich sollte die Woche jetzt einfach mal genießen. Ich blickte aus dem Fenster und sah, wie die Landschaft an uns vorbei zog. Lange Fahrten konnten oftmals echt beruhigend sein. Für mich zumindest. Da ich noch ein wenig müde war, schloss ich einfach meine Augen.

Auf einmal rüttelte mir jemand an meiner Schulter. Ich erschrak und riss sofort meine Augen auf. Felix sah mich an. Ich schaute mich um. Wir standen an einer Raststätte und niemand war mehr im Bus. Er versuchte etwas zu sagen, doch ich verstand ihn nicht, da ich immer noch meine Kopfhörer in meinen Ohren hatte. Er stand auf und ging raus. Ich nahm an, dass er meinte, dass wir uns im Restaurant etwas zu Essen holen sollten, also stand ich auch auf und folgte ihm. Ich sah kurz auf mein Handy, um zu wissen, wie viel Uhr es war. 10:48 Uhr. Was? Ich habe ernsthaft eineinhalb Stunden geschlafen? Wir betraten das Restaurant und holten uns zwei belegte Brötchen. Nachdem wir bezahlten, gingen wir zurück in den Bus und aßen dort unser kleines Frühstück. Nach wenigen Minuten kam auch schon der Rest der Klasse inklusive Lehrer und Busfahrer. Bevor wir weiterfuhren, erklärte uns der Lehrer, dass wir noch ungefähr 8 Stunden fahren würden. Das hieß also, dass wir so gegen 18 bis 19 Uhr ankämen. Diese Fahrt würde noch lustig werden, ich sah es schon kommen.

Dizzi-Der stumme JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt