Kapitel 18

2.3K 176 12
                                    

Ich merkte, wie mir meine Augen immer schwerer wurden und letztendlich zu fielen. Ich hatte schon wieder nichts gegessen. Konnte das alles bitte wieder aufhören?

Ich hörte ein lautes Schrillen. Mein Wecker. Warum musste ich wieder in die Schule? Ich hatte einfach keine Lust mehr auf irgendwas. Mir tat alles weh. Ich wollte nicht aufstehen. Ich schaltete meinen Wecker aus. Das Klingeln tat ja schon in den Ohren weh. Mir fehlte mein Vater so sehr.

Mit qualvollen Bemühungen schaffte ich es, mich von meinem Bett zu erheben. Lustlos bewegte ich mich Richtung Badezimmer und duschte mich. Gott, fühlte sich das gut an.

Fertig angezogen ging ich in die Küche. Gott sei Dank saß meine Mutter wieder am Tisch. Wenigstens eine Sache, um die ich mir keine Sorgen mehr machen musste. Ich nahm mir etwas zu essen aus dem Kühlschrank und setzte mich zu ihr.

Ich: „Wo warst du gestern Abend?"

Sie schob mir einen kleinen Karton rüber. Ich nahm mir den Karton und öffnete dieses langsam. Als Erstes verstand ich nicht, was das sein sollte, doch als ich es heraus nahm, konnte ich meinen Augen nicht glauben. Es war der Lieblingspullover meines Vaters. Mit weit geöffneten Augen sah ich meine Mutter an.

Mama: „Ich war ein bisschen Spazieren, bis ich an seinem Haus ankam. Da ich noch den Ersatzschlüssel habe, dachte ich mir, ich bringe dir diesen Pullover, da ihr beide diesen sehr mochtet."

Ich stand auf, lief zu ihr hin, umarmte sie und mit einem leisen „Danke" löste ich mich wieder. Als ich fertig gefrühstückt hatte, nahm ich meine Tasche und verließ das Haus, um in Richtung Albtraum zu laufen.

Ich konnte Felix schon vom Weiten erkennen. Anscheinend sah er mich auch schon, da er mich anlächelte. Wir umarmten uns brüderlich, als ich vor ihm zum stehen kam. Da war schon wieder dieses komische Gefühl in meinem Magen.

Felix: „Hey, lass mal gleich zum Lehrer gehen und das mit der Klassenfahrt klären. Kati geht mir zur Zeit irgendwie ein bisschen auf die Nerven."

Ich nickte nur. Kati ging ihm auf die Nerven? War das jetzt gut oder schlecht? Wir liefen zum Lehrerzimmer und verlangten nach unserem gesuchten Lehrer. Dieser kam nach wenigen Minuten raus.

Felix: „Könnten Sie die Zimmereinteilung wieder umändern? Ich wollte nicht mit Kati in eine Gastfamilie, sondern mit Alex. Ich wusste noch nicht mal, dass sie mit Ihnen geredet hat."

Lehrer: „Es tut mir Leid, Felix, aber das ist leider nicht mehr möglich. Die Listen wurden schon an die Gastfamilien geschickt."

Ich sah zu Felix. Er schaute mich nur entschuldigend an. Er lief vor zum Klassenzimmer und ich hinterher, dicht gefolgt von unserem Lehrer. Wir setzten uns auf unsere Plätze. Keine Sekunde später stand Kati neben Felix. Sie versuchte ihm einen Kuss aufzudrücken, doch er wich aus. Was war denn jetzt los?

Dizzi-Der stumme JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt