Kapitel 49

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Der Vorfall mit Kati im Park war jetzt schon etwas länger her. Bis jetzt hatte sie nichts mehr gemacht. Sie hatte uns in der gesamten Zeit ignoriert. Das fanden wir beide natürlich ausgesprochen gut. Mittlerweile war schon Weihnachten. Anstatt dass Felix das mit seinen Eltern zu feiern, feierte er mit mir und meiner Mutter, da seine Mutter sich immer noch nicht einbekommen hatte. Sein Vater hatte uns in der gesamten Zeit öfters besucht. Viele seiner Sachen hatte er ihm auch mitgebracht. Man könnte meinen, dass er hier schon etwas länger wohnen würde.

Gemeinsam saßen wir zu dritt am Tisch und aßen am Abend das Weihnachtsessen, welchen wir zusammen zubereitet hatten. Wir waren wirklich schon wie eine kleine glückliche Familie zusammen gewachsen. Plötzlich erklang das Klingeln der Haustür.

Felix: "Ich geh schon."

Er ging zur Tür und öffnete diese. Kurze Zeit später kam er grinsend zurück in die Küche. Hinter ihm trat sein Vater zur Tür herein und begrüßte uns. Ich wusste, dass Felix sich freuen würde, wenn sein Vater an Weihnachten bei uns wäre, deshalb lud ich ihn ein. Ich hatte Felix nichts gesagt, damit das eine Überraschung für ihn wurde. Anscheinend klappte dies auch super. Gemeinsam aßen wir alles auf und setzten uns anschließend in das Wohnzimmer, wo unser wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum stand. Dort drunter standen ein paar kleine Geschenke.

Bevor wir diese auspacken durften, mussten wir alle ein Lied singen. So richtig begeistert davon war ich echt nicht. Ich hatte es schon immer gehasst. So wie es aussah, war ich nicht der einzige, der das so sah.

Endlich fertig damit, begab sich meine Mutter zu den Geschenken und verteilte sie an alle. Jeder hatte etwas bekommen. Nachdem alles ausgepackt und bewundert war, hatte uns Felix' Vater etwas zu verkünden.

Felix' Vater: "Ich werde mich von meiner Frau trennen und in eine andere Wohnung ziehen. Ich möchte einfach nicht mehr länger mit einer Frau zusammenleben, die ihren eigenen Sohn verabscheut. Außerdem fände ich es auch schön, wenn ihr mich mal besuchen kommt."

Felix sah zwar fassungslos, aber auch verständnisvoll aus.

Felix: "Na ja.. Wenn du dich damit besser fühlst, dann werde ich dir zur Seite stehen, so wie du mir zur Seite standest."

Sein Vater lächelte ihn dankend an. Meine Mutter und ich nickten ihm zustimmend zu. Er bedankte sich bei uns und bat uns beim Umzug zu helfen, wobei wir alle drei gleichzeitig zustimmten. Den Rest des Abends genossen wir gemeinsam noch, bis sich sein Vater von uns verabschiedete. Felix und ich begaben uns in unser Bett und kuschelten uns aneinander.

Felix: "Meinst du, es ist das Richtige, wenn meine Eltern sich trennen? Sie waren so ein gutes Team und haben alles zusammen überstanden und jetzt? Ich kann das echt nicht glauben."

Ich: "Deinem Vater ist es einfach nur wichtig, dass es dem Wichtigsten in seinem Leben gut geht. Egal was damals war. Er sorgt sich nur um dich und will das Beste für dich. Rede dir bitte nicht ein, dass du etwas falsch gemacht hast und an allem Schuld bist, denn das stimmt nicht. Merk dir das bitte."

Er seufzte laut und nickte nach kurzem Nachdenken. Ich küsste ihm auf die Stirn und strich zart an seinem Arm entlang. So lange, bis er beruhigt einschlief.

Dizzi-Der stumme JungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt