》When We Meet Again《

Kapitel 3

Die Sonne stand im Zenit, als Mei am Café ankam, in dem die Freunde saßen. Ihr folgten zwei Jungen.
"Wer sind die, Lilia?" flüsterte Touko leise.
"Ich weiß es nicht... vielleicht ihre Brüder?"
Sie setzten sich nach einer kurzen Begrüßung an den Rundtisch.
Der schwarzhaarige Trainer mit der verwuschelten Frisur stellte sich zuerst vor.
"Ich bin Matisse, der Nachbar von Mei und Tony."
"Gut, wie er schon sagte - Tony. Sehr erfreut. Ich bin der Cousin von Mei."
"Schön, euch kennen zu lernen. Ich bin Lilia, das ist Bell und sie Touko."
Die beiden Jungen rissen die Augen auf.
"Arceus, verdamm' mich! Der Champ höchstpersönlich!"
"Oha!"
"Na, na, na... ich bin nichts Besonderes! Nur ein einfaches Mädchen." sie lächelte amüsiert.
"Aber hallo! Der stärkste Trainer Einalls!"

Einige Zeit verging. Der Himmel färbte sich bereits rot als die Freunde sich an einem Plateau des Berges niederließen. Touko streckte an der Kante ihre Arme aus. Der sanfte Wind wehte ihr durchs Haar. Er trug einen vertrauten Geruch mit sich. Plötzlich überkam sie wieder einmal eine stechende Traurigkeit. Der jungen Trainerin stiegen die Tränen in die Augen als sie sich setzte.
Ich bilde es mir nur ein. Das kann nicht sein! Ich kann einfach nicht loslassen! Aber ich muss!

"Touko, alles in Ordnung?" rief Matisse verwirrt.
Lilia hauchte genervt.
"Sie grübelt schon wieder... du erinnerst dich an die Schlacht vor zwei Jahren?"
"Nie davon gehört... lass hören - was war damals los?"
"Touko hat eine Person verloren, die ihr sehr am Herzen gelegen hat. Die Beiden waren sozusagen wie Yin und Yan."

"Er war nicht nur eine Person, die mir am Herzen lag. Er war die zweite Hälfte zum Ganzen. Seitdem er nicht mehr hier ist, fühle ich mich leer."
"Kopf hoch... du wirst Jemanden neuen finden. Da bin ich mir sicher." warf Tony vorsichtig ein.
"Nein, du kannst Wunsch und Wirklichkeit nicht auseinander reißen um einen der beiden Teile mit etwas anderem zu ersetzen."
Sie sah zum Boden.
"Ich habe doch nur Angst, dass die Erinnerung vollständig verblasst! Wenn ich ihn vergesse, vergesse ich auch Teile von mir und unsere Geschichte! Und alles verschwimmt allmählich. Als wäre das duch eine höhere Macht gesteuert..."
Gewitterwolken zogen auf.
"Wir sollten gehen." schlug Bell im leisen Ton vor.
"Ja, der Meinung bin ich auch. Kommt mit."

Einige Zeit war bereits vergangen, als die Freunde vom Regen durchnässt in einer Pension eintrafen.
Als Matisse die Tür eines Zimmers öffnete, verfinsterte sich Toukos Miene. Sie atmete flach ein und unterdrückte einen Gedanken.
Du... nein, du darfst nicht daran denken.
"Alles in Ordnung? Komm, die anderen sind schon in ihren Kammern."
"Alles gut... danke der Nachfrage..." hauchte sie.
"Sicher?"
"Sicher..."
Die junge Trainerin setzte sich kraftlos auf ihr Bett und starrte aus dem Fenster. Vorsichtig gesellte sich Matisse zu ihr.

"Hey... komm schon. Ich kenne dich zwar erst seit heute mittag, aber ich merke, dass etwas nicht stimmt. Wenn du darüber reden willst, dann höre ich dir zu."
"Danke, lieb von dir. Aber geht schon klar. Ich hab nur an etwas denken müssen. Gute Nacht."
"Hm... schlaf gut."

Touko legte sich mit dem Blick immer noch zur Wand gerichtet in ihr Bett. Eine Träne lief ihr über ihr Gesicht.
Vor einiger Zeit lag ich hier mit N... Die Person, die ich am Bahnhof gesehen habe, sah wirklich aus wie er. Aber kann das wirklich möglich sein? Ich meine, er ist doch-... Oder war er vielleicht kurz vorm Tod und hat die Verletzungen vielleicht doch überlebt? Ein wenig Hoffnung! Aber was ist, wenn er sich nach all der Zeit gar nicht mehr an mich erinnert? Gern würde ich auch wissen, was er mir noch sagen wollte. Er hat einen Satz begonnen, ihn aber nicht beenden können. "Wenn wir uns wiedersehen, dann-..." Hm...
Was mich auch beschäftigt ist, was mit G-Cis und seinen Schergen passiert ist. Sie sind geflogen. Möglicherweise kommt er zurück, doch ohne Ns Hilfe bin ich machtlos. Und was ist mit Kyurem passiert? Ist es zurück in seine Grotte geflohen? Kontrolliert es G-Cis immer noch? Gott! Diese Gedanken! Ich habe das Gefühl, die lassen meinen Kopf explodieren!
Sei's drum. Egal was passiert, diese Tragödie darf sich keinesfalls wiederholen...!

Auf dem Flur trampelten Personen herum.
Nanu?

Touko wurde hellhörig, als jemand begann mit erhobener Stimme zu sprechen.
Diese Stimme kommt mir bekannt vor... so kalt und fiepsig. NEIN! DAS-...
Touko sprang auf und stolperte zur Tür. Als sie sie aufriss, herrschte gähnende Leere im Korridor.
Was zum Grypheldis? Da war jemand!
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.