Die Nacht verging.
Leise schlich die junge Trainerin in das Zimmer von Touya, der noch seelenruhig schlief.
"ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG, LIEBLINGSBRUDER! VIEL GLÜCK UND GESUNDHEIT IM NEUEN LEBENSJAHR! HAB DICH LIEB!"
Er schreckte auf.
"Touko, du-... Man ey! Danke."
"Lass dich knuddeln!"Ayumi lief die Treppe hinauf.
"Alles, alles Liebe und Gute, mein Schatz."
"Danke, danke."
Er streckte sich und sprang aus dem Bett.
"Hast du schon eine Idee, wo du essen gehen möchtest?"
"Ja, wie damals im Restaurant Seeblick in Stratos City."
"Du lässt auch keine Veränderungen zu, oder? Haha!"
"Warum auch? Dort schmeckt das Essen doch gut." Er lachte."Wer kommt alles mit?"
"Du, Touko, ich, Yuki, Bell, Lilia und die drei Aus Eventura."
"Gut. Dann bestelle ich jetzt einen Tisch."
Sie verließ den Raum.
Touko kratzte sich die Handfläche, woraufhin ihre Schnittverletzung begann zu bluten.
"Na toll... dieses Teil ist aber auch gefährlich!"
"Wie ist das eigentlich passiert? Die Wunde ist ja doch ziemlich lang."
"Ich hab mit dem Armband 'rumgespielt und da war eine scharfkantige Ecke 'dran, die mir die gesamte Handfläche und das Stück aufgeschnitten hat, als ich es wieder abmachen wollte... das ist wieder Typisch-Touko gewesen."
"In der Tat. Warte, ich verbinde es dir neu."Touko sah zu ihren Pokemon, die friedlich in der Abendsonne neben ihr her spazierten.
Der Tag war hart. Trainieren, trainieren und noch mehr trainieren. Es scheint ihnen aber Spaß zu machen. Luxtra fehlt dennoch. Hoffentlich ist er wohlauf...
"Warum sind wir eigentlich nicht mit dem Fahrrad gefahren?"
"Laufen tut doch auch mal gut?"
"Wir sind die letzte Zeit so viel gelaufen..."
"Ach ja... da war ja was." Touko kicherte.
"Und dann auch noch im Anzug, beziehungsweise im Abendkleid...Am Restaurant angekommen, warteten sie noch einige Minuten auf die anderen, bevor sie gemeinsam zum reservierten Tisch gingen.
"Ich freue mich, dass ihr alle erschienen seid und wünsche euch einen guten Appetit. Lasst es euch schmecken."Später entfernte Touko sich und verließ das Gebäude.
Sie stemmte sich auf das Geländer, das sie von der Brandung des Ozeanes trennte.
Die Wellen schlugen laut gehen die Felsen und spitze Steine wurden von Zeit zu Zeit sichtbar.
Sanft wehte der Seewind der jungen Trainerin ins Gesicht. Ihre lockigen, braunen Haare wanden sich leicht.
Sie atmete tief ein und schloss die Augen.
Der seidene Stoff ihres weinroten Kleides flatterte hin und her."Umwerfend, wie immer."
Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht und wurde durch einen überraschten, dennoch traurigem Blick ersetzt.
"Touko..."
"Was ist...?"
"Ich habe gehofft, dich hier irgendwo zu treffen."
"Warum? Du wolltest doch absofort deinen eigenen Lebensweg bei Team Plasma gehen. Verzeiht. Ich vergaß die Förmlichkeiten. Äußerst dumm von mir. Ist es euch eigentlich nicht untersagt, mit dem Feind zu sprechen?"
"Ich wollte dir erklären, warum ich am Schloss so kalt zu dir war..."
"Du musst dich nicht rechtfertigen..."
"Doch... das muss ich. Allem voran... es tut mir so schlecklich leid."
Sie schwieg.
"Das Finstrio zwang mich mit ihnen mitzugehen, oder dir würde etwas zustoßen. Diesen Zettel sollte ich schreiben, damit du von mir ablässt. Ich habe bewusst einige Wörter ausgetauscht, damit du merkst, dass etwas nicht stimmt. Ich hatte gehofft, dass wir uns wieder treffen werden und ich dir alles erklären kann... Touko, es tut mir leid... aber wäre ich nicht gefolgt, dann wärst du jetzt vermutlich nicht mehr... ich musste dich so kalt behandeln, um sicher zu stellen, dass ich dich vergrault habe, damit G-Cis für seinen Plan freien Lauf hat... er schreckt vor nichts zurück."
"Was versichert mir, dass das keine Lügen sind?"
N sah zum Boden.
"Das ist es doch, oder?"
"Nein... es ist die Wahrheit."
Sie zögerte.
"Touko, ich wollte dir nach. Wirklich. Aber dann hätte ich dein Schicksal besiegelt. Ich habe überlegt, wie ich dir das alles übermitteln kann. Dabei war ich mir nicht mal mehr sicher, ob dich das überhaupt erreichen würde. Nach deinen letzten Sätzen dachte ich wirklich, du tust dir irgendwas an. Und dann dein Handgelenk..." Er nahm ihre Hand. Der jungen Trainerin liefen Tränen die Wangen hinunter.
"Das sieht schlimmer aus, als es ist."
"Nein... du hast dich verletzt..."
Sie sah ihm in die Augen.
"Ja, kann ich es ändern? Nein... ich bin noch da, also kann es ja nicht zu tief geschnitten, oder irgendwelche Adern erwischt haben."
"Womit..."
"Dein Armband. Da war eine scharfkantige Ecke 'dran..."
N biss sich sich auf die Lippe."Ist es nicht gefährlich für uns beide, wenn du hier von irgendwem mit mir gesehen wirst?"
Er lenkte ab.
"Touko... verzeih mir, bitte..."Sie öffnete den Knoten des verdrehten Verbandes und wickelte ihn auf.
"Schlimmer, als es aussieht...? Du hast die Pulsadern ganz knapp verfehlt!"
"Leider..." murmelte sie. "Dann wären diese Strapazen endlich vorbei..."
"Was? Nein, Touko! Denk so etwas nicht!" Der junge Trainer sah sie erschrocken und den Tränen nahe an.
"Ich kann einfach nicht mehr! Was soll ich denn glauben und was nicht? Was war gespielt und was nicht? Dann ist da noch etwas Druck und hier muss ich auch die Vorbildsperson sein. Diese ganze Last zerquetscht mich!"Die anderen kamen aus dem Restaurant.
"Touko! Das ist keine Lösung!"
"Nein. Das habe ich auch nicht gesagt. Aber ein Ende."
Er schüttelte den Kopf.
"Die Person, die mir am wichtigsten war, die ich am meisten geliebt habe warst du. Und nun bist du nicht mehr als ein Fremder, der all meine Geheimnisse kennt."
Plötzlich sackte Touko bitterlich weinend auf die Knie und kratzte sich dabei die Wunde wieder auf.
"Lass das... bitte... Tu' dir nicht selber weh..." Vorsichtig band er ihr den Verband wieder um.Kraftlos stützte sie sich am Boden ab und zitterte.
"Ich kann einfach nicht mehr so wieter machen... ich will nicht mehr!"
N umschloss sie mit seinen Armen, woraufhin Touko versuchte ihn weinend von sich zu stoßen.
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》When We Meet Again《
FanfictionFortsetzung 》I wouldn't mind《 Zwei Jahre sind seit der Tragödie, die sich in der Einallregion zugetragen hat, vergangen. Touko, der neue Champ, verliert sich noch immer in Gedanken und malt sich aus, was hätte passieren können, wenn sie anders gehan...