Kapitel 84

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Touko sprang erschrocken zurück.
"Was ist dir passiert, dass du so bist?"
"Du... atmest." zischte June und versuchte erneut sie zu treffen.
"Jetzt leg dieses Messer weg!"

"In Abidaya City hat es nicht geklappt... dieses Shardrago hat es nicht geschafft... im Schwimmbad hat es auch nicht geklappt. Selbst dieser Junge war zu unfähig, dir den Garaus zu machen!"
"Du warst das?"
"Natürlich! Ich habe euch beide die ganze Zeit über beobachtet. Du bist mir ein Dorn im Auge! Solange du lebst, wird N mich nie aufrichtig lieben können, wie in seiner Amnesie. Du kommst immer wieder zurück... einen anderen Weg sehe ich nicht! Ich will doch nur zurückgeliebt werden..." sie fiel auf die Knie.
Touko hockte sich zu ihr und warf das Messer in eine enge Felsspalte.
"Hör' mal... das, was du tust schreckt eher ab!"
Die junge Trainerin reichte ihr ihre Hand.
June griff sie und drückte fest auf ihre Wunde.
"Hast du wirklich gedacht, ich kann fühlen?"
"Ah... lass das! Bitte."
Sie drückte noch fester zu.
"Hast du das wirklich gedacht?!"
"Ja, verdammt! Hah..."
"Wie leichtgläubig du doch bist."
June kratzte ihr die Wunde auf und stieß sie um.
"Diesmal kommst du noch davon. Du wirst ihn nie wieder sehen. Find' dich damit ab."

'Touko! Wo bist du?' Luxtra ließ sich neben ihr nieder.
Die Sterne leuchteten am Nachthimmel und ein kalter Wind pfiff durch die Stämme der alten Kiefern. Das Gras nahe der Klippen bewegte sich sanft hin und her.
Regungslos starrte sie auf ihre Hand.
'Oh nein... bewegt euch nicht hier weg, ich bin bald zurück.'
'Wo willst du hin, Luxtra?'
Die junge Trainerin schloss ihre Augen.

Es tut weh... was ist das?
Vor ihr flammte Licht auf.
Sie schritt auf es zu und versuchte vergebens etwas zu erkennen.
Um mich herum ist alles dunkel. Lediglich dieses Licht ist da. Ist es DAS Licht? Bin ich... bin ich-...
Einige Herzschläge später trat Touko hindurch.
Eine Wiese befand sich vor ihr.
"Hallo? Ist hier jemand? Irgendjemand...?"
Verzweifelt lief sie umher.
Plötzlich zerriss die Umgebung und Touko fand sich in völliger Dunkelheit wieder.
Nanu? Ich spiegele mich?
Vorsichtig berührte die junge Trainerin das Glas vor ihr. Es riss.
"Hoppla..."
Ein Stechen durchzog ihre Seite.
Diese Wunde... was ist das hier eigentlich für ein Traum? Das macht doch alles keinen Sinn! Moment... doch, das macht Sinn. Die Wiese war leer, wie ich. Das Glas ist zersplittert, wie mein Herz... und diese Wunde raubt mir zusätzlich Kraft, weil sie nicht gut heilt...
Ich muss mich wieder in den Griff bekommen! So kann ich meinen Pokemon keine gute Trainerin sein... ich bin nicht allein. Sie stehen hinter mir. Genau wie meine Freunde... ich darf nicht aufgeben.
Oh, Arceus! Lass mich aufwachen...
Ich bin noch nicht bereit zu gehen!

Sie öffnete die Augen. Lucario drückte ihre Pfoten gegen die Seite ihrer Trainerin.
"Wa-was ist passiert?"
'Du bist wieder da, ein Glück... diese Wunde ist wieder aufgerissen, als du mit June gekämpft hast. Erinnerst du dich?'
"Ja... da war-... Moment. Ich sehe nur dich. Wo ist Luxtra? Die anderen drei sind in ihren Pokebällen, das weiß ich noch."
'Er ist irgendwo hingelaufen und hat mich hier stehen lassen. Bleib liegen. Es gerinnt gerade."
"Hoffentlich macht er keine Dummheiten."
'Er ist Richtung Norden gerannt.'
"Er macht Dummheiten. Er ist zum Schloss zurück!" Touko hauchte laut aus. "Ich werde demnächst noch einmal versuchen den Dunkelstein an die Oberfläche zu holen... diesmal muss es klappen. Immerhin weiß ich jetzt, wo er liegt. Und ich werde nicht gleich aufgeben, wenn es nicht klappt."
'Das ist meine Trainerin!' Lucario freute sich.

》When We Meet Again《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt