》When We Meet Again《

Kapitel 39

Touko bog am Ende der Brücke in eine Seitengasse ein und blieb stehen. Sie atmete schnell.
"Tsehehe... heute allein unterwegs?"
"June! Verschwinde!"
"Warum sollte ich?"
"Weil... weil ich-..."
"Weil du?"
Die junge Trainerin starrte June verärgert an, die ihren Blick mit einem abwertenden Grinsen würdigte.

"Was willst du? Mich wieder versuchen umzubringen?!"
"Heute nicht. Ich will dir nur etwas sagen." Sie schubste Touko gegen eine Hauswand und hielt sie fest.
"Ich lasse dich noch etwas mit N spielen. Er wird sowieso bald mir gehören. Eine andere Wahl hat er nicht. Ich brauche nur noch den passenden Zeitpunkt, um den Plan in die Tat umzusetzen. Aber der ist noch nicht. Schätze dich glücklich."

"Genau deswegen..."
"Hm?"
"Genau deswegen ist eure Liebe gescheitert! June... hör' mir zu! Du musst deine Eifersucht unter Kontrolle kriegen! Du hast ihn angegriffen! Das kann es doch nicht sein!"
"Warum gibst du mir den Ratschlag, hm?!"
"Ich weiß, dass da irgendwas ist, was nicht durch und durch böse und mörderisch ist."
"Ach. Meinst du?" Wütend drückte June ihre Fingernägel in die Handgelenke der jungen Trainerin, die ein Auge zusammenkniff.
"Ja..."
"Und wenn doch?"
Sie ließ von ihr ab.
"Du hast ein psychisches Problem... lass dich behandeln. Bitte. Das würde allen gut tun."
Das silberhaarige Mädchen lachte.
"Niemals... er wird mir gehören. Und niemandem sonst. N ist und bleibt mein."
June drückte sie erneut gegen die Wand.

"Du wehrst dich gar nicht mehr..."
Touko lächelte.
Sie drückte ihre Hand fester zu. Das Lächeln verschwand nicht aus dem Gesicht der Trainerin.
"Verdammt, ist es dir egal?!"
"J-ja... kann man w-wohl so sagen."
"Du hast nichts zu verlieren?! Hehe... gut so. Dann war's das jetzt! Der Tag der Abrechnung ist jetzt doch gekommen."
"Dann ist das halt so." Touko hauchte und schloss die Augen.

"Nicht, wenn ich das verhindern kann. Nimm deine schmutzigen Finger von ihr!"
"N?"
"Hast du mich nicht verstanden? Soll ich erst nachhelfen?"
"Mh..." June ließ ab und verschwand grimmig in den Menschenmengen.

Touko fiel auf die Knie. N hockte sich ebenfalls hin.
"Alles in Ordnung?"
Schluchzend fiel sie ihm in die Arme.
"Ich hatte so Angst..."
"Hey, alles wird gut. Sie ist weg, ich bin jetzt da. Dir passiert nichts mehr."
Sie schwieg.
"Warum bist du heute morgen eigentlich weggelaufen?"
"Mir ist alles zuviel geworden und ich brauchte kurz Zeit für mich. Ich hab meinen Schlüssel in Gedanken stecken lassen, oder? Das ist mir erst später aufgefallen."
"Ich hab ihn in der Tasche. Keine Sorge. Aber was genau ist dir zuviel geworden?"
"Dieses Gefühlschaos, June, der Abend gestern..." Sie errötete.

"Du warst so seltsam, weil dich deine Aufgabe aus der Bahn geworfen hat, nicht? Du hast gegrübelt."
Sie nickte.
"Ich bin ehrlich. Ich aber auch... wir sind wohl beide Denker, hm?"
"Ja..." Touko sah ihm in die Augen.
"Du hast doch nicht etwa geweint?" N strich ihr über die Wange.
"Woher weißt du das...?"
"So glasig und leer wie deine Augen sind, da fällt das schon auf... aber warum?"
"Mir gingen nur so einige Dinge durch den Kopf... Aber ist ja auch egal..."

N half ihr hoch und lief neben ihr zurück zur Pension.
"Ich sollte mich bei Touya entschuldigen... ich hätte ihn nicht so angehen sollen..."
"Er dich aber auch nicht."
"Hm..."
"Mach dir nichts 'draus. Er kriegt sich schon wieder ein."
"Meinst du?"
N nickte langsam.
"Ich sollte mich einfach einschließen und heute nicht mehr 'rauskommen... ist für alle das Beste."
"Ach quatsch."

An ihrem Zimmer angekommen sah der junge Trainer ihr in die saphirblauen Augen.
"Wenn irgendwas ist, du weißt, wo du mich findest, okay? Versprich mir, nicht wieder zu Grübeln."
Sie nickte.
"Ach, sieh einer an. Die junge Dame ist zurück." Matisse lief an ihr vorbei. N schüttelte verärgert den Kopf.
"Mh..." Stolpernd trat Touko in ihr Zimmer und warf sich auf das Bett. Der junge Trainer folgte ihr und schloss die Tür.

"Siehst du? Ich sollte mich einfach einschließen. Ihr seid doch eh alle sauer auf mich.
"Ich nicht."
"Klar! Du kannst es nur besser unterdrücken."