Kapitel 28

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Sie wandte sich von ihm ab und schwamm weiter.

Einige Zeit verging. Die Sonne stand im Zenit und brannte unbarmherzig.
Touko strich sich ihre nassen Haare nach hinten und griff sich ihr Handtuch. Dabei beobachtete sie June, die mit ihrem C-Gear herumspielte.
Sie ist ruhig. Zu ruhig.

N kam mit einem Teller voll Obst zu den Trainern.
"Bitteschön. Mittagessen."
Bell stürzte hungrig zum Tisch und dachte gar nicht daran, auf die Anderen zu warten.

"Touko, komm her!"
"Nein, danke! Hab keinen Hunger!"
"Setz' dich doch wenigstens zu uns."
Genervt stöhnend stand sie auf und ließ sich neben N fallen.
"Zufrieden?" Die junge Trainerin zwang sich zu einem lächeln.
"Jap."
"Schön. Guten Appetit."

June starrte sie spöttisch an und steckte sich eine Honmelbeere in den Mund. Touko verdrehte die Augen und griff sich einige Früchte.
"So, ich habe genug gegessen. Ich möchte ja nicht fett werden, im Gegensatz zu anderen Leuten." Das silbergrauhaarige Mädchen musterte sie.
"Vielleicht finden diese Leute es ungesund so ein Hungerhaken wie so manch Anderer zu sein."

N holte Luft und wollte etwas sagen, allerdings war Touko schneller.
"Das muss ich mir nicht geben. Viel Spaß euch allen noch. Ich bin weg." verärgert griff sie sich ihre Sachen und stolzierte in Richtung der Pension.

"Schön. Kannst du dich nicht ein einziges Mal zusammen nehmen? Musst du immer solche bissigen Anspielungen machen?! Irgendwann reicht es auch mal!" zischte N verärgert. "Krieg' dich mal wieder in den Griff, June! Sie hat dir doch nichts getan? Warum so hasserfüllt?"
Touko sah kurz lächelnd zurück, lief dennoch geradewegs weiter und betrat das Gebäude.

In ihrem Zimmer angekommen, wusch sie sich den Sand von der Kopfhaut und summte eine Melodie.
Als die junge Trainerin sich gerade ein Buch aus dem Regal nehmen und es lesen wollte, klopfte es an der Tür.
Wer ist das jetzt schon wieder?
Ach, ist doch auch egal. Ich mache nicht auf.
Erneut klopfte es. Touko reagierte nicht und schlug die erste Seite des Buches auf.
Einige Augenblicke der Stille vergingen.
Lucario befreite sich aus ihrem Ball.
'Interessiert dich gar nicht, wer da draußen ist? Und was derjenige will?'
"Nicht wirklich. Du kannst es natürlich spüren, wirst es aber nicht sagen, weil du mich dazu bewegen möchtest, die Tür aufzumachen. Stimmt's oder habe ich recht? Nein, diesmal nicht. Ich bin sauer."
'Merkt man. Na gut, ich sage es dir. N steht vor der Tür. Immer noch.' flüsterte Lucario.

Genervt stand Touko auf und stellte sich an die Tür.
"Du bist ja immer noch da." Sie öffnete.
"Ehm..."
"Was gibt's? Komm' dich herein. Dann müssen wir nicht so zwischen Tür und Angel reden."
"Okay. Ich wollte mich wegen June entschuldigen. Das vorhin ging echt gar nicht."
"Nicht du solltest jetzt hier stehen, sondern dieses kleine Biest. Oh, 'tschuldige. Ich meine natürlich deine Freundin."
Er starrte sie leer an. "Wie dem auch sei, kommst du nachher noch mit uns 'raus? Wir wollten Tony und Mei die Stadt zeigen."

Touko überlegte kurz, sah zu Lucario, die langsam nickte und willigte ein.
"Also wann?"
"In zwei Stunden treffen wir uns unten vor'm Eingang." N wirkte freudig.
"Okay. Na dann, bis nachher!" Sie lächelte.

Das Pokemon hüpfte auf das Bett und streckte sich.
"Mal sehen, ob so gewisse Leute dumme Kommentare ablassen."
'Positiv denken.'

》When We Meet Again《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt