》When We Meet Again《

Kapitel 113

N drehte sich um.
"Touko?"
"Leute, wartet mal. Habt ihr das eben auch gehört? Klang wie der Champ." warf Ryo ein.
"Ach, wirklich?"
"N, was ist los?" Rido schien verwirrt.
"Ich habe eine schlimme Vermutung, warum sie so urplötzlich weg ist... und das beunruhigt mich enorm!" Er sah sich um. Sein Blick blieb an einer Seitengasse hängen, in die er einbog.
An einer weiteren Wegkreuzung teilte sich die Gruppe auf.
Ryo folgte N.

"Oh, Arceus! Wenn ihr etwas zugestoßen ist!"
"Kannst du jetzt einfach mal die Klappe halten, wenn du schon mit mir mitgegangen bist?" Ein piepsiges Kichern ertönte. Die Miene des jungen Trainers verfinsterte sich. "Ich wusste es. Dieses sadistische Drecksvieh!"
"Kannst du mir mal erklären, was hier los ist? Hallo?"

Touko saß zusamnengekauert an der Hauswand und schwieg.
June hielt ein kleines Gläschen in der Hand und wedelte damit herum.
"Oh? Ach, du! Du kommst gerade sehr ungelegen."
"Geh von ihr weg, du gefühlloses Monster."
"Aber, aber. Warum denn so gereizt?"
"Kann mich hier irgendjemand mal aufklären? Was ist das für'n Zeug?" Ryo nahm June das Glas aus der Hand und las den Aufdruck.
"Wer bist du denn? Gib es mir zurück!"
"Sag mal... wolltest du sie damit umbringen? Bist du des Wahnsinns?! Da sind 'ne Menge giftiger Stoffe drin!"
Touko stand unauffällig auf und hetzte an der Hauswand vorbei zu N, der ihr seine Hand gab.
"Immer kommst du im unpassendsten Moment!"
"Ja, man gut! Mädel, du bist krank!"
"Du verletzt meine Gefühle."
"DU HAST KEINE! GUCK DIR MEINE HANDGELENKE AN!" fiepste Touko mit bebender Stimme.
"Was kümmert's mich, Schätzchen?" June lief an ihr vorbei. "Irgendwann klappt es. Versprochen!"
"Hau ab." N stellte sich schützend vor sie.
"Schade, dass dem König nichts passieren darf. Wohlan. Man sieht sich!"
"Hoffentlich nicht!"

Ryo sah sie verwirrt an, als June verschwunden war.
Touko umklammerte N.
"Wer war das?"
"Lange Geschichte... June hat mich nach der Schlacht vor zwei Jahren schwer verletzt aufgelesen. Sie hat meine Amnesie in vollen Zügen ausgenutzt, bis ich Touko wieder getroffen habe. Ich bin der König von Team Plasma. Das wirst du sicherlich kennen. Mein Ziehvater, G-Cis, hat fürchterliche Pläne. Touko steht ihm im Weg. June und er haben sich zusammengeschlossen, um ihr den Garaus zu machen, damit sie ihre Ideale zur Wirklichkeit werden lassen. Vor zwei Jahren haben wir ihn schon einmal mit der Hilfe der legendären Drachen aufgehalten..."
"Moment mal. Was?! Du bist also der Kopf einer Organisation, die die Leute von ihren Pokemon trennen und noch andere schlimme Dinge tun?!" Er wich einen Schritt zurück und sah Touko entsetzt an. "Verdammt, Champ! Er ist-..."
"Ich weiß, dass das, was er in der Vergangenheit getan hat, schlecht und verboten war!"
"Er ist der Feind! Touko, das... das geht doch nicht!"
"Ryo, beruhig dich! Du kollabierst noch! Ich habe mit den Machenschaften nichts mehr am Hut!"
"Klar! Du bist ihr König, Junge!"
"Er wurde damals von G-Cis manipuliert..."
"Das rechtfertigt das trotzdem nicht! Er hat doch 'nen eigenen Kopf!"
"Wenn dir dieser ganze Mist jahrelang vorgelebt wurde?! Er hatte eine echt beschissene Kindheit, in der genau das passiert ist. Ihm wurde das alles so vorgelebt und seine Seele war do schon gebrochen, was es G-Cis einfacher gemacht hat, ihn für seine Zwecke auszunutzen! Wenn dir deine Eltern jeden Tag gesagt hätten, du seist ein Pokemon, hättest du das, unerfahren und naiv wie wir alle als Kinder nun mal waren, auch geglaubt! Er hatte doch keine andere Wahl!"
"Wenn das die Runde macht... der Champ und der König von Team Plasma. Touko, das war's dann mit deiner Karriere!"
"Dann ist das halt so. Ich werde ihn nicht wieder gehen lassen, sodass er am Ende wieder die gebrochene Seele ist."
"Er ist kriminell, Touko! Nicht gut!"
"Lass gut sein, Prinzessin... du musst dich nicht für mich rechtfertigen. Ich habe in der Vergangenheit viele Fehler gemacht. Große Fehler..."

"Touko! Er ist gefährlich!"
"Das kann ich ja wohl noch am Besten entscheiden. In jeder Hinsicht. Er ist mit Abstand die zärtlichste und liebevollste Person, die ich kenne."
"Das bezweifle ich. Hallelujah. Der Kopf einer Terrororganisation... das muss ich erstmal sacken lassen..."
Mittlerweile waren die anderen Trainer dazugekommen.

"Mir ist es egal, was man mir sagt. Ich liebe ihn über alles und das wird sich auch nicht wegen seiner Vergangenheit ändern. Er ist jetzt auf unserer Seite und wir werden wieder gegen Kyurem kämpfen müssen."
"Ach du liebes Arceus... hoffentlich stimmt das."

Touko legte ihre Hände auf seine Brust und küsste ihn. N griff ihre Wangen.