Kapitel 37

95 3 0
                                    

"Ich wusste es. Wie damals. Und diesmal warst du konkreter."
Touya lächelte stichelnd. "Na los, deine Aufgabe erledigt sich nicht von allein."
Sie sah N an, der ihr gegenüber saß. Auch seine Wangen waren leicht rot.

"Umso länger ihr beiden braucht, desto peinlicher wird es."
"Ach, sei einfach ruhig, Touya!"
"Warum so verärgert?"
Sie warf ihm einen grimmigen Blick zu, bevor sie ihren Kopf zurück drehte.

Touko schloss die Augen und drückte ihre Lippen auf die von N. Ihre Wangen glühten wie Feuer, während er sie berührte.
Als die junge Trainerin wieder auf ihrem Platz saß, starrte sie N an, der verlegen versuchte, ihren Blicken auszuweichen.

Was er jetzt wohl denkt? Seinen Bewegungen nach, scheint es ihm mehr als peinlich gewesen zu sein...
Sie legte ihren Kopf auf die herangezogenen Knie.
Nicht zuviel denken... nicht zuviel denken... Nicht. Zuviel. Denken.

Einige Zeit verging, bevor die Trainer beschlossen, ins Bett zu gehen. Touko sprang auf und hetzte in ihr Zimmer, dessen Tür sie sofort schloss. Sie rutschte an ihr hinunter und sah hinauf zur Decke.
Warum kann ich nicht aufhören, immer über alles soviel nachzudenken? Ich mache mir damit viel mehr Probleme, als ich wirklich habe und steigere mich in Sachen 'rein, die nur halb so wild sind.
Arceus, verdammt! Es war nur ein Kuss im Rahmen von Wahrheit oder Pflicht. Er wird das genauso sehen. Ja! Haha! So wird es sein. Besser, ich gehe jetzt einfach schlafen und denke nicht weiter darüber nach. Hehe... nur schlafen. Nicht denken. Nur... schlafen...
Erschöpft ließ sie sich aufs Bett fallen und schlug mit ihrem Kopf auf das harte Holz der Bettkante.
"Ah! Verdammter Mist! Mein Schädel..."
Und das alles nur, weil ich zu viel denke.

Es klopfte an der Tür. Touko öffnete, sich noch immer den Kopf reibend.
N stand vor ihr.
"Alles in Ordnung? Bist du umgefallen? Da war plötzlich so ein lautes Geräusch."
"Ich... ich habe nur mich... ähm, ich meine, ich habe mir nur den Kopf gestoßen. Ja, so war es. Hehe... nichts besonderes. Nur... gestoßen." Sie grinste verlegen.
"O-okay... dann ist alles gut?"
"Ja, haha, glaub' schon. Der Kopf ist ja noch dran."
"Sicher? Du bist gerade so seltsam...?"
"Nein, nein. Alles gut. Mir ist nur etwas schwindelig, ist aber nichts großes."
N schüttelte belustigt den Kopf.
"Brauchst du irgendwas? Zum Kühlen?"
"Ach, das geht schon."
"Wenn du meinst..."
"Ehm... ich... ich geh dann mal wieder 'rein. Und tue so, als wäre nichts passiert. Hehe... alles wie vorher. Gute Nacht." Sie lächelte.
"Gute Nacht." Er wurde leicht rot und verschwand im nächsten Zimmer.

Touko schloss die Tür und legte sich in ihrem Bett auf den Bauch.
Na toll. Und das alles, weil ich nicht aufhören kann, zu grübeln.
Sie schloss die Augen und drehte sich auf die Seite.
Sieh es ein... es wird nie mehr so. Diese Zeit ist vorbei. Diese Beziehung ist vorbei. Alles sind nur noch Erinnerungen. Erinnerungen, wie es einmal war und nie wieder werden wird.
Das war's.
Eine Träne lief ihr die Wange hinunter und tropfte auf ihre Hand.
Ich hätte nicht mitspielen dürfen... war ja klar, dass es wieder so endet.

Sie drehte sich auf den Rücken und starrte zur Decke. Die junge Trainerin weinte noch immer. Die Stille wurde durch ihr leises Schniefen unterbrochen.
Denk an was anderes. An kleine Voltilamm auf einer Blumenwiese... ich weiß nich damals-... nein! NEIN! HÖR AUF!

Als sie endlich einschlief, war die Nacht schon fast vergangen.

》When We Meet Again《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt