Kapitel 106

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"Halt deinen Rand! Du erregst noch Aufmerksamkeit! Diesmal ist N nicht da, um dich zu retten. Wir spielen jetzt ein Spiel. Du bist das Opfer-..."
Touko erblasste, als June ihr tief in die Augen sah. Sie versuchte zu schreien.
Was hat sie vor?!
"Dieses Mal wird es gewiss klappen. Es muss einfach klappen. Du stehst der idealen Welt im Weg. Su stehst G-Cis im Weg. Solange du lebst, kann er N nicht benutzen. Du musst etwas Besonderes an dir haben. Egal was wir versuchen, du bist wie ein Schild. Wehrst alles ab, was ihn treffen könnte und ihn zurück in unsere Arme treiben könnte. Das nutzt er aus."
Sie wehrte sich.
"Ich bin mir nur nicht sicher, was. Immerhin bist du ja nur Eine von Vielen. Nicht wahr? Er könnte jede haben. Aber er bleibt bei dir. Mitleid? Wahrscheinlich. Seine Schwäche ist es, so mitleidig zu sein. Er kann es nicht sehen, wenn Lebewesen unglücklich sind."
Sie soll den Rand halten! Ich will das nicht hören!
"Glaub mir, Schätzchen. Er wird dich bald fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel. So wie er es mit mir getan hat. Und du bist daran schuld. Du glaubst, er liebt dich? Pha!"
Hör auf...
"Mitleid... pures Mitleid. Irgendwie tust du mir leid. Du denkst, er würde dich aufrichtig lieben. So wie du ihn, nehme ich an? Armes... armes... Püppchen. Du lässt ihn mit dir spielen. Naja, ich will dich nicht weiter mit der unschönen Wahrheit quälen. Noch irgendwelche letzten Worte? Ach, es ist gerade so schön mit dir. Ich denke, das kann noch ein paar Minütchen warten."
Touko liefen, neben den Regentropfen, Tränen von den Wangen.
"Warum weinst du denn jetzt? Ist es, weil du die rosarote Brille angenommen hast? Weil du die Wirklichkeit endlich siehst? Schätzchen, du bist nur Eine von Vielen. Für ihn nichts Besonderes. Ein Nichts. Genauso wie er es damals war. Nun ist er ja der Mädchenschwarm schlechthin. Durch seine introvertierte, sehr zurückhaltende Art wirkt er sehr mysteriös und attraktiv auf sie. Sie stehen in Schlangen, Kindchen. Du bist ein Niemand."
Ein Niemand...? Nein, hör auf. Sie will dich nur fertig machen.
Kraftlos sah Touko auf. Ihr standen Tränen in den Augen, sodass sie kaum etwas sah.
"Die Wahrheit schmerzt mehr, als es der grausamste Tod je könnte. Sei mir dankbar, dass ich dich nun von den Qualen erlösen werde."

'FINGER WEG VON UNSERER TRAINERIN, DU GEFÜHLSLOSES MONSTER!'
Luxtra sprang auf June zu und riss ihr eine tiefe Wunde in die Bauchdecke. Sie lachte.
"Du kannst mich nicht töten. ICH BIN SCHON TOT!"
Lucarios Pfoten waren in einen blauen Energieball gehüllt. Sie drehte sich geschickt auf sie zu und feuerte die Attacke auf sie.
"Warum steht das Glück immer auf deiner Seite?! Du bist doch nichts wert! Du hast keine Bestimmung!"
Wütend verbiss sich Luxtra in ihrer Schulter und knurrte. Als er von ihr abließ, rannte June fluchend tiefer in den Wald.

'Touko? Touko? Hey! Lucario, was machen wir jetzt?'
'Reagiert sie nicht? Atmet sie noch?'
'Ja... sie zittert und hat sich zusammengerollt... wir können sie nicht tragen. Kannst du-...'

Ein Niemand? Nichts... wert? June hat schon teilweise recht. Er hat wirklich sehr viele Verehrerinnen... wenn... wenn sie-... hör auf... hör auf damit... diese Gedanken sind schlecht... das ist genau das, was June damit erreichen will!
Die junge Trainerin starrte emotionslos auf ihre Hände und regte sich nicht.

"Touko! Hey! Engelchen! Hey, alles wird gut." N nahm sie in den Arm. Vorsichtig legte sie ihre Arme um seinen Hals und schwieg.
"Wir gehen zurück, okay? June ist weg. Alles wird gut."
Er richtete sich auf. Touko umklammerte ihn.
"Was auch immer dieses Biest gesagt hat... schenke dem keine Beachtung... nicht darüber nachdenken... Sie liebt diesen Psychoterror. Das zerstört dich." Der junge Trainer versuchte ruhig zu wirken.
Warum sagt sie denn nichts? Was hat June ihr erzählt? Sie regt sich nicht. Sie zittert nur und liegt wie halbtot auf meiner Schulter...

》When We Meet Again《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt