Kapitel 47 ❤ (Storynight)

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Abrupt drehte ich mich zu ihr um und sah sie entgeistert an.

Wow. Das kam unerwartet. Was intetessierte sie das vor allem bitte?!

Lina schien mein Zögern zu bemerken. "Ich weiß, du kennst mich überhaupt nicht...", murmelte sie eher zu sich selbst. "Aber ich stehe Jaden ziemlich nahe."

Okay. Wie nahe bitte?

"Ich bin seine beste Freundin", beeilte sie sich hinzuzufügen, als sie erneut meine Gedanken zu erraten schien.

"Woher weißt du-", fing ich an und wurde von Lina unterbrochen.

"Er hat mir von der Nacht erzählt", sagte sie leise.

Aha. Und zu mir sagt er, wir sollten das vergessen.

Ich fühlte mich irgendwie um mein Vertrauen missbraucht, auch wenn ich nicht einmal sagen konnte, warum. Ich hatte nicht mal wirklich das Recht dazu. Und doch war diese Nacht...anders...gewesen und es störte mich, dass jemand davon wusste.

"Aha", anwortete ich knapp.

"Bella, hör zu", fuhr sie fort.
Das tat ich gerade.

"Er hat nicht alles erzählt. Aber er sagte, dass er sich befreit gefühlt hat. Jaden vertraut nicht vielen. Er erzählt keinem einfach so von seiner Verhangenheit, schon gar nicht jemand Fremdem. Er interessiert sich nicht für Mädchen. Das alles macht er nicht. Nicht mehr. Aber ich habe das Gefühl, dass er wieder aufwachen kann. Und will. Und du könntest der Grund dafür sein." Sie holte tief Luft.

"Ich glaube nicht, dass ich da irgend etwas ausrichten kann", erwiderte ich knapp und drehte mich von ihr weg, zu den Häusern unten. Für mich war das Gespräch beendet.

Du konntest noch nie was ausrichten Bella.

Sie schwieg einen Moment. "Weißt du, irgendwie habe uch mur gedacht, dass du das abstreiten würdest."

Was soll das bitte heißen?

Fragend sah ich sie an.

Sie blickte mit ihren blau-grauen Augen fest an.

"Es gab nie viele Personen, die an Jaden geglaubt haben."

Mit diesen Worten verließ sie den Balkon.

Und ließ mich mit dem Nachklang ihrer Worte allein.

Es störte mich, dass diese mir ein schlechtes Gewissen machten. Ich hatte nicht gesagt, dass ich nicht an ihn glaubte, Hergott, ich kannte ihn erst seit ein paar Tagen!

Seufzend schüttelte ich den Kopf. Ich hatte nichts falsch gemacht! Was sollte ich denn auch tun? Jeden Tag Seelsorger für Jaden spielen oder was?

Natürlich, er hatte es nicht leicht gehabt. Aber nicht jeder hat es leicht.

Eine Weile blieb ich noch auf dem Balkon stehen und dachte nach. Jetzt ergab alles einen Sinn.

Lina hatte ich auf dem Schulhof bei Jadens Freunden gesehen, deshalb kam sie mir so bekannt vor.

Sie war also seine beste Freundin.

Dann soll sie doch an ihn glauben.

wenn Liebe fliegen lerntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt