Kapitel 8 ♥

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Oben an meiner Zimmertür traf ich auf Austin. Der war glücklicherweise ganz angezogen. "Hey, schon früh wach?", begrüßte er mich und ich musste lächeln. Austin war einfach die Nettigkeit in Person. "Jup", sagte ich und deutete auf den Karton in seinen Händen. "Soll ich irgendwie helfen?" "Du könntest Jaden mal motivieren", seufzte er. "Läuft hier die ganze Zeit rum, als gings zu seiner Hinrichtung" "Hab ihn eben schon in der Küche getroffen" Ich verdrehte die Augen. "Ich kann ihn mir einfach nicht vorstellen in diesem Haus" Austin sah mich plötzlich ernst an. "Du musst wissen, es ist nicht leicht für ihn, das mit Mum. Er..er hat es immer noch nicht verkraftet, obwohl er es nicht zugibt. Früher war er noch nicht so...bad. Er versteckt sich und tut auf hart. Du müsstest ihn mal auch so kennen" Er seufzte. Ich hatte ihm mit offenem Mund zugehört. "Was war denn mit eurer Mum?" Es machte mich neugierig, was Austin erzählte. Vielleicht war Jaden ja wirklich innerlich ziemlich einsam. Aber ich glaube kaum, dass er mir diese Seite zeigen wird. Austin druckste herum und schien sich zu ärgern, dass er zu viel gesagt hatte. "Naja. Ist nicht so wichtig." "Was ist nicht wichtig?" Ich fuhr herum. An die Tür des Gästezimmers angelehnt stand Jaden und sah und feindselig an. "Nichts", meinte Austin schnell und musterte ihn besorgt  als ob er gleich ausrasten würde. "Was ich dich eigentlich fragen wollte, Bella", sagte er dann zu mir. "Ich gehe heute an einen See, schwimmen. Ein paar Freunde kommen auch mit, es wird bestimmt lustig. Willst du nicht auch kommen?" Ich zögerte. Einerseits liebte ich schwimmen und mochte auch Austins Freunde, doch Jadens Blick entging mir nicht und ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich mit wollte.

Aber dann siegte doch meine Lust auf ein bisschen Spaß und ich nickte Austin lächelnd zu. "Gerne komme ich mit." Dann fiel mir ein, dass Jaden immer noch da stand. "Vielleicht willst du auch kommen?", fragte ich ihn. Er sah mich nur schlecht gelaunt an und verschwand dann im Gästezimmer. "Ich denke mal das heißt Nein." Warum war der eigentlich so unhöflich?! Austin sah Jaden seufzend hinterher. "Er kommt nicht oft mit...naja egal. Liam holt uns um 13:00 Uhr mit dem Auto ab, ok?" Wieder nickte ich und dann verschwand auch Austin im Gästezimmer. Nachdenklich ging ich in meins und legte mich aufs Bett. Anscheinend war Jaden nicht gut auf seine Mutter zu sprechen. Ich würde nur zu gern wissen, was passiert ist. Vielleicht ist sie abgehauen, so wie mein Dad? Aber ich wusste, dass ich die beiden nicht danach fragen würde, da sie bestimmt nicht darüber reden wollten.

Ich verdrängte die Gedanken, als ich Kelly anrief und ihr erzählte, dass ich mich heute mit Austin und seinen Freunden am See traf. Sie freute sich für mich, aber musste direkt wieder auflegen, weil ihre kleine Schwester Marylou schrie. Vor einer Woche war sie auf die Welt gekommen und machte ganz schön viel Arbeit. Ich hatte sie nur kurz vor unserer Abfabrt gesehen, sie war wirklich knuffig!

Sorry ^^ Ihr wisst ja, Abends bin ich kreativ ♥

Widmung an @my._.story, weil du so lieb bist und mir so eine Freude gemacht hast :*

Naja, aber laut Kelly auch ziemlich nervig. Zum Glück war Lilly schon in der Lage, selber zu essen!

Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte, also sah ich noch etwas fern und fand einen romantischen Film. Gebannt verfolgte ich das Geschehen auf dem Bildschirm und seufzte leise, als die Blondine und der Braunhaarige sich küssten.

Die Zeit verging ziemlich schnell und ehe ich mich versah, war es nur noch eine halbe Stunde, bis Austiny Freund uns abholen würde. Also Zeit sich fertig zu machen!

Ich öffnete meinen Kleiderschrank und suchte mir zuerst einen Bikini raus. Dieser war ein trägerloses Modell, schlicht weiß, mit Spitze verziert. Ich war der Meinung, dass meine gebräunte Haut gut zu weißen Sachen passte, da ich sowieso eher ein dunkeler Typ war. Dann überlegte ich, was ich darüber anziehen sollte und entschied mich schließlich für mein Lieblingssommerkleid. Es reichte hinten bis zum Boden, vorne ging es mir nur bis zu den Oberschenkeln, außerdem war es ebenfalls trägerlos und weiß, mit türkisen und rosanen Blumen bedruckt.

Schließlich ging ich ins Bad und trug dort nur ein wenig wasserfeste Mascara auf, ich wollte ja auch schwimmen gehen. Ich machte mir noch schnell einen Dutt, hoch auf meinem Kopf und setzte mir meine Ray Ban Sonnenbrille auf. Eincremen, Strandtasche nehmen und fertig!

In dem Moment, in dem ich meine Zimmertrür öffnete, drückte auch jemand von der anderen Seite dagegen. "Austin", lachte ich, als er eintrat. "Na, bist du fertig?", fragte er. "Ich wollte gerade runtergehen", grinste ich. Er lächelte zurück. "Du siehst richtig Sommerlich aus", bemerkte er. "Naja, aus Californien bin ich Strand gewöhnt" "Na dann sei froh, dass noch kein Winter ist, da wirst du hier nämlich frieren wie sonst was" Ich lachte nur und ging an ihm vorbei nach unten. Während ich meine aprikotfarbenen Ballerinas anzog, holte Austin seine Tasche und öffnete zwei Minuten später die Tür.

Vor mir stand ein braunhaariger Junge, hübsch wie Austin, mit dunkelblauen lieben Augen. "Hey, ich bin Liam" Er streckte mir die Hand entgegen und ich nahm sie. "Bella", sagte ich. "Austins-" "Halbschwester, ich weiß", wurde ich unterbrochen. Liam grinste. "Oder Freundin. Ist anscheinend ne ziemlich komplizierte Situation" "Du sagst es", lächelte ich. Austin begrüßte Liam ebenfalls und dann gingen wir zum Auto. Dort lernte ich noch Luke kennen, außerdem war Cate da, die kannte ich ja bereits. Ich saß hinten auf dem Rücksitz und während der Fahrt redeten Cate und ich viel und lachten. Außerdem machte sie mir ein Kompliment zu meinem Kleid, worüber ich mich leicht verlegen bedankte.

Liam parkte auf einem Parkplatz mitten im Grünen. Es war irgendwie witzig die ganzrn Autos auf dem Asphalt zu sehen, inmitten von großen Bäumen und Büschen. Die anderen kannten sich hier schon aus und steuerten bereits zielstrebig einen Weg an. Während wir über die weiche Erde liefen und winzige Staubwolken aufwirbelten, begann der Ort mir zu gefallen. Es war ziemlich ruhig, zumal niemand etwas sagte und man hörte nur Vögel singen. Als Austin dann nach 10 min verkündete: "Wir sind da", lugte ich gespannt hinter einem Baum hervor und trat dann in helles Sonnenlicht.

Wir standen auf einer riesigen Art Lichtung, in dessen Mitte sich ein großer See auftat. Ein kleiner Steg führte bis in die Mitte und am anderen Ufer wuchs Schilf und Wasserplanzen. Die Wasseroberfläche glitzerte in der Sonne, sie war fast wellenstill, nur manchmal konnte man ein winziges Kräuseln erkennen. Vor uns, auf der großen Wiese lagen bereits ein paar Leute und genossen das Wetter.

"Es ist klasse!", sagte ich beeindruckt auf Austins fragenden Blick hin. Meine Augen wanderten hin und her und genossen den Anblick. Ich meinte es wirklich ernst, es war wunderschön! "Kein Wunder, dass es dir gefällt", kicherte Cate. "Sowas geiles gibts ja nur hier!" Ich lachte. "In Californien habe ich noch nie so einen See gesehen, immer nur Strand und Schwimmen im Grünen ist bestimmt toll!"

wenn Liebe fliegen lerntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt