Kapitel 9: Kampf

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Hope (P.O.V.)

Das meinen die doch jetzt nicht im ernst oder? „Sieht aber so aus", meinte Sky. „Das ist doch nicht eurer Ernst. Seit ihr jetzt vollkommen verrückt?" fragt ich die Beiden entsetzt, jedoch hielten sie es nicht für wichtig, mir zu antworten.
Stattdessen verwandelte sich mein Vater geschickt in seinen braun-schwarzen Wolf, Apollyon. Er war zwar größer als mein und Tyler's Wölfe, trotzdem hatte ich das Gefühl, das es nicht reichen würde. Apollyon stellte sich mit angelegten Ohren und gefletschten Zähnen, bedrohlich vor Damian.
Dieser jedoch schien keines Wegs beeindruckt zu sein, sondern ... amüsiert? „Soll mich dein kleiner Schoßhund jetzt beeindrucken?" fragte Damian verachten. Apollyon hielt kurz verwirrt inne, kam aber schnell wieder zu sich und setzte zum Sprung an. Damian stand immer noch einfach nur da und schien zu warten.
Kurz bevor Apollyon ihn erreichte, wich er nach rechts aus und Apollyon knallte gegen einen Baumstamm.
Aus Reflex hielt ich mir meine Hände vor die Augen und hörte nur ein kleines Winseln.
Nach ein paar Sekunden nahm ich meine Hände wieder langsam von meinen Augen und sah zu Apollyon. Dieser raffte sich gerade wieder auf und sah zu Damian. „Mhm, ich hatte mir eigentlich etwas mehr versprochen, aber okay das hätte ich mir auch denken können",meinte Damian nur herablassend und Apollyon knurrte ihn an. Erst jetzt erkannte ich eine neue Seite an Damian, wo ich jetzt schon wusste, das ich sie gar nicht mochte. Zwar wusste ich, das er auch noch anders könnte, doch das hatte ich nicht erwartet. „Komm,vielleicht klappt es ja beim zweiten Versuch", meinte Damian herablassen. Apollyon schien nicht nachzudenken und war von seiner aufsteigenden Wut übernommen worden, denn er rannte wieder auf Damian zu. Damian blieb wie auch eben, stehen und wartete ab.
Kurz bevor Apollyon ihn wieder erreichte, wich Damian aus, packte Apollyon mit einer Hand am Nacken und schleuderte ihn gegen den nächsten Baum.
Schnell legte ich mir meine Hände vor die Augen und es ertönte ein lauteres Winseln. Auch wenn ich eigentlich sauer auf meine Vater war, tat er mir gerade so leid und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich wusste zwar, das Damian zur Hälfte ein Dämon war,doch das er trotzdem so schnell und stark wie ein normaler Dämon war, machte wir ein wenig Angst. Nie hätte ich gedacht, das er eine Werwolf so abfangen und mit Leichtigkeit gegen einen Baum schleudern könnte.
Als ich meine Hände wieder zurück nahm, raffte sich Apollyon gerade wieder auf, doch gut sah er nicht mehr aus. Er atmete schwer und an ein zwei Stellen hatte er kleine Wunden, wo Blut herauslief. Es versetzte mir einen Stich ins Herz in so zu sehen, wobei er doch immer mein Vorbild war. „Mhm, das war schon besser, doch da solltest du vielleicht noch etwas dran arbeiten", meinte Damian nachdenklich. Ich sah ihn nur fassungslos an, doch er schien mich nicht zu beachten.
Wie konnte er jetzt nur so grausam sein, wo er doch noch vor kurzem so lieb zu mir war. Ich erkannte ihn schon gar nicht mehr, doch da muss ich noch zugeben, das ich ihn noch nicht lang kenne.
„Naja, wie heißt es so schön, alle guten Dinge sind drei. Na dann los", meinte Damian wieder herablassend. Apollyon zögerte kurz, setzte aber, mit seine letzten Kräften, zum Sprung an. Dieses Mal schien er Damian wirklich erwischt zu haben, da man an Damian's Arm, eine kleine Kratzspur erkannte. Schweigend sah Damian auf seinen Arm und ich erwartete das Schlimmste. Mit rot leuchtenden Augen, sah Damian wieder auf und sah Apollyon Wut gebrannt an.
„Ohoh", sagte Sky und ich stimmte ihr zu. Das wird nicht gut ausgehen. „Nun gut Spaß beiseite", knurrte Damian leicht und Apollyon sah ihn leicht verwirrt an.
Nach ein paar Sekunden stand ein wirklich riesiger rabenschwarzer Werwolf, an Damian's Stelle und knurrte Apollyon mit einem machtvollen und bedrohlichen Knurren an. Er war fast eine Kopf größer als Apollyon und das musste schon etwas heißen. Apollyon sah eingeschüchtert aus und man sah einen kleinen Schimmer von Angst in seinen Augen. So etwas hatte es bei ihm noch nie gegeben, denn er war immer der Größere von seinen Gegnern. Damian's Wolf setzte zum Sprung an und riss Apollyon zu Boden. Er drückte ihm mit einer Pfote auf den Hals und Apollyon versuchte sich zu befreien, was ihm aber nicht gelang. In mir stieg Panik auf. „Damian, hör auf", rief ich immer wieder, doch er hörte mich nicht.
Jason und Ryan standen wie angewurzelt da und neben ihnen Vanny und Cathy. „Tut doch bitte etwas", schrie ich sie an und Tränen bildeten sich ihn meine Augen. „Das können wir nicht",meinte Ryan entschuldigend. „Aber irgendetwas müssen wir doch tun können. Er wird meine Vater umbringen", schrie ich ihn an. „Nein,tut mir leid", meinte er.
Ich sah wieder zu meinem Vater, der immer noch versuchte, ihn von sich runter zu schubsen. „Damian", rief ich wieder und eine Träne rollte über meine Wange, doch er hörte mich nicht. „Verdammt, wie heißt sein Wolf?" fragte ich Ryan aufgebracht und er sah zögernd zu Jason. „Shadow", antwortete er schließlich. Ich drehte mich wieder zu den beiden Kämpfenden um. „Shadow", rief ich nun und endlich sah er zu mir. „B-bitte ...hör auf", flehte ich und wieder lief mir eine Träne die Wange runter. Schweigend sah er mich einige Sekunden an, bis er sich wieder an Apollyon wendete. Mit ein machtvollen und bedrohlichen Knurren,knurrte er Apollyon an, ließ ihn aber zum Glück dann los.
Schnell rannte ich zu Apollyon und kniete vor ihm nieder. Vorsichtig streichelte ich ihm über den Kopf und nun rollten mir die Tränen unkontrolliert über meine Wange. Er raffte sich langsam wieder auf.
Als ich mich umdrehte, waren Ryan, Jason und Shadow weg. Das war mir nur recht und ich sah wieder zu meinem Vater, der sich wieder zurückverwandelt hatte. „Komm wir gehen ins Haus", meinte ich und stützte meinen Vater so gut es ging. Ich fragte meinen Vater erst nicht, da ich wusste, das es ihm schlecht ging. Oder er würde es eh nur wieder abstreiten.

Nach einer Stunde ging ich ins Büro meines Vater's und sah ihn dort auf einer Couch liegen. Meine Mutter hatte seine Verletzungen versorgt, doch wirklich gut sah er noch nicht aus. Ich bereute es, nicht schon früher eingegriffen zu haben, doch ich war die gelähmt. Das Damian, zu so etwas im Stande war, faszinierte und verängstigt mich zu gleich.
Plötzlich überkam mich so ein Verlangen, Damian den Kopf abzureißen, doch andererseits auch nicht.
Oh man, was ist nur los mit mir? Irgendetwas hindert mich daran, ihm den Kopf abzureißen, obwohl er meinen Vater so zugerichtet hat. Trotzdem wusste ich nicht, wie ich mich Damian jetzt gegenüber verhalten sollte. Auch wenn er meine Vater ganz schön fertig gemacht hat und dann einfach abgehauen war, könnte ich mich nie von ihm verhalten. Ich muss um bedingend mit ihm reden.

Damian (P.O.V.)

Mist! Was war nur eben los mit mir? Ich hatte mich einfach nicht mehr unter Kontrolle. Hätte Hope mich nicht aufgehalten, hätte ich ihren Vater wahrscheinlich umgebracht.
Oh man, sie wird jetzt bestimmt sauer auf mich sein. Am Schlimmsten wäre noch, wenn sie jetzt Angst vor mir hätte, dann könnte ich nämlich nicht mehr in ihre Nähe. Oh nein, was habe ich nur getan! Ich muss um bedingend mit ihr reden, wenn sie mich dann lässt.

Nachdem sie sich zu ihrem Vater gekniet hatte, bin ich ganz schnell weggerannt. Ich konnte ihr nach dem Ganzen, nicht mehr in die Augen sehen.
Ihre wunderschönen grünen Augen waren gefüllt mit Tränen und das versetzte mir einen Stich durchs Herz. Ich hatte sie zum weinen gebracht und genau das wollte ich nicht. Nie würde ich wollen, das sie verletzt oder traurig würde und nun hatte ich es doch geschafft. Ich bin so ein Idiot und höre mich bestimmt wie ein Mädchen an, doch das war mir gerade so was von egal. Mein Engel sollte Glücklich sein und nicht traurig.

„Oh man, tut mir echt leid. Keine Ahnung was gerade eben mit mir los war", winselte Shadow. „Keine Sorge, wir bringen das wieder in Ordnung, das hoffe ich zumindest", meinte ich zu ihm.
Das musste ich einfach, den ohne sie könnte ich nicht leben. Ich brauche sie, sie ist meine Mate!

Aus mir hatte einfach das Monster gesprochen und das war alles andere als gut. Jahre lang konnte ich es einigermaßen Zufrieden stellen, doch die Zeiten sind vorbei. Ich muss mir schnellsten etwas Neues ausdenken, um das Monster in mir zu besänftigen, bevor ich es nicht mehr kontrollieren kann. Aber wie sollte ich das nur schaffen, bevor ich noch jemanden verletze, der mir etwas bedeutet. Oh nein, HOPE!

Ich würde mir nie verzeihen können, wenn ich ihr etwas angetan hätte. Trotz allem, kann ich mich aber auch nicht von ihr fernhalten, selbst wenn ich es wollte. Sie ist wie ein Magnet, der mich förmlich anzieht.

Jetzt ist es amtlich, ich muss mich schleunigst wieder unter Kontrolle bekommen. Doch die Sache mit Hope hat trotz alle dem Vorrang. Erst danach kann ich mich um mein inneres Monster kümmern,wenn es dafür dann noch nicht zu spät ist.

The Demon Werwolf MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt