Mein Held - Kahramanım

Kapitel 2

Mert, ein weiterer Studentenfreund, kam grinsend auf uns zugelaufen und sah mich an.

"Er interessiert sich für dich.", sagte sie schnell leise, bevor Mert vor uns stand und uns mit seinem breiten Lächeln begrüßte.

Wie bitte? Mert, mit dem ich immer einen Kurs zusammen habe, soll sich angeblich für mich interessieren? Das kann doch nicht sein. Ich meine, wir sind wirklich gut miteinander und ich erinnere mich auch gar nicht, ihm auf irgendeine Weise Hoffnungen gemacht zu haben. Oh man, Aleyna. Was redet sie da wieder einen Blödsinn?

"Merve, hörst du uns zu?", hörte ich Mert sagen, der mich mit schiefem Kopf ansah.

"Was?", gab ich aus Reflex zurück und hörte Aleyna leise kichern. Du wirst sehen, meine Liebe.

"Sie ist gerade in ihrer eigenen Welt, lass sie.", sagte sie betont zu Mert, der fragend von mir zu Aleyna sah. Ja Aleyna, mach es nur noch auffälliger, hast schon Recht. Ist ja nicht so, dass-

"Aber Merve, jetzt komm schon.", unterbrach Aleyna meinen Gedankengang und stupste mich leicht mit dem Ellenbogen an.

"Na gut.", sagte ich und räusperte mich einmal, um wieder zu mir zu kommen.

"Ja, lass uns gehen, sonst kommen wir noch zu spät. Und du weißt ja, wie das mit dem 'Zu - Spät - Sein' abläuft.", sagte Mert und zwinkerte mir zu. Ja, das weiß ich zu genau. Eine Zeit lang kam ich wirklich immer zu spät, da ich bis in die Nacht für meine Prüfungen gelernt hatte. Das waren noch Zeiten!

"Bis später, Aleyna.", sagte ich und warf ihr noch einen letzten, vielsagenden Blick zu, bevor sie winkend in der Studentenmenge verschwand.

Aleyna ist nicht mit uns zusammen in einer Lesung bzw. in einem Kurs, da sie einen anderen Zweig gewählt hat. Zu Schade, sonst hätte ich sie die ganze Lesung lang ausgefragt, was genau sie gehört hat und von wem. Ich meine woher weiß sie das denn? Mert wird ihr das ganz bestimmt nicht gesagt haben, sowas würde er niemals. Oder doch? Ich weiß es nicht. Hoffen wir einfach, dass das nicht stimmt, denn wenn es wirklich so wäre, würde es somit unsere Freundschaft zerstören, das weiß ich genau.

Im Kurs angekommen, setzten wir uns hinten auf die freien Plätze und holten unsere Sachen raus, damit wir uns ein paar Notizen festhalten können, die wir dann für die Prüfungen brauchen.

"Ist etwas, Merve?", fragte er mich nach einer kurzen Stille zwischen. Ja es ist etwas mit mir. Ich bin gerade wirklich am überlegen ob ich ihn nicht gleich selber ansprechen soll. Aber vielleicht hat Aleyna ja nur geblöfft? Das kann schon gut möglich sein, aber mir ist bei der Sache immer noch mulmig.

"Nein, es ist nichts, alles gut.", sagte ich ihm mit einem gespieltem Lächeln und versuchte so überzeugend zu klingen, wie nur möglich. Ich möchte die Sache erst mit Aleyna klären, danach mit ihm. Das wäre sonst nicht richtig.

Und da sind sie wieder. Die Mädchen, die schon wieder über Mert lästern, wie wunderschöne Augen er doch hat. Ja, Mert hat wirklich schöne Augen. Meeresblaue Augen. Aber man kann das ja auch für sich behalten. So wie ich.

"Hepsi sana bakıyor yine ( Alle schauen dich wieder an.)", sagte ich und sah ihn an, da er nun zu mir sah und mich anlächelte. Ich muss das Thema wechseln, da er nicht locker lassen wird, so wie ich ihn kenne.

"Neben mir sitzt auch das schönste Mädchen.", sagte er grinsend wobei ich beschämt nach unten sah, da mir Komplimente wirklich immer sehr unangenehm sind. Kann Aleyna vielleicht doch Recht haben?
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Ein weiteres Kapitel werde ich am Abend veröffentlichen.☺️

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