"Ucuz kurtuldun kızım (Du hast dich schwer retten können)", sagte mir Aleyna lachend ins Gesicht, weswegen ich meine Augen verdrehte.
Der Professor war relativ wütend geworden, da ich bis jetzt nicht das erste mal die Lesung gestört habe. Aber ganz ehrlich, es hatte ja auch einen Grund. Cetin war der Grund, aber Aleyna hat die Schuld an dem Ganzen, weil sie mein Interesse an ihm geweckt hat. Auf jedenfall, wollte er mich diesmal bestrafen, was ihm aber nicht gelang, da zu meinem Glück ein anderer Student viel zu spät zur Lesung erschien und der Professor die ganze Wut an dem armen Jungen raus gelassen hat, der mir im nachhinein dann doch etwas leid tat. Leider aber wurde dem Jungen nicht gesagt, dass ich der Auslöser war, weswegen er sich wunderte. Die Lesung führte der Professor dann wieder fort, diesmal aber ohne Störungen.
"Hic sorma (Frag erst gar nicht).", sagte ich erschöpft und setzte mich draußen auf die Bank hin. Ich fühle mich total kaputt und müde. Ab und zu hatte ich vom gestrigen Vorfall Tagträume, weswegen ich nicht genug aufpassen konnte.
"Nun sag schon, was es mit dem Cetin Şafak auf sich hat.", drängte mich Aleyna wieder, weshalb ich mein Gesicht in meine Hände tat und tief ein und aus atmete. Wieso lässt sie dieses Thema denn nicht einfach ruhen? Ich werde ihr nichts erzählen, dass sollte sie doch mittlerweile kapiert haben.
"Ja, erzähl es uns.", hörte ich nun seit langem wieder Mert's Stimme und verdrehte meine Augen, da er mir noch gefehlt hatte. Na gut, wie sie wollen.
"Ihr wollt es also wirklich wissen, ja?", fragte ich die beiden ernst und sah sie wieder an.
Sie nickten erwartend. "Ich hab gestern mein Geldbeutel fallen lassen und er hat ihn mir wieder gegeben und so kamen wir in's Gespräch.", log ich drauf los und sah sie gespielt lächelnd an. Wieso übertreiben die denn so? Kann ich denn mit keinem Jungen einfach so Kontakt haben, ohne das da etwas dahinter steckt? Anscheinend nicht, so wie sich mich hinterfragen.
"Merve, warte doch!", hörte ich Aleyna hinter mir schreien, da ich von den beiden einfach weglief, in die 2. Lesung und somit die letzte für heute.
Ich drehte mich um und sah sie an. Beruhig dich Merve. Ruhig. "Wieso reagierst du denn jetzt so?", fragte sie und ich sah sie mit einem 'Ist - das - dein - ernst - Blick" an.
"Ihr seid doch die jenigen, die mich die ganze Zeit hinterfragen! Lasst es bitte einfach, bitte.", war das letzte was ich sagte & lief in den Saal.
•Zeitsprung•
"Also Leute, bis morgen.", verabschiedete ich mich von den beiden, da sie in ein tiefes Gespräch verfallen waren.
"Bis morgen!", hörte ich Aleyna sagen und sah ihr Lächeln, weswegen ich kurz lächelnd nickte und zu Mert sah, der mich emotionslos anguckte. Was ist denn jetzt mit ihm los?
Diesmal, als ich zu meinem Auto lief, überquerte ich die Straße und lief diese entlang, da ich auf dieser Seite nicht mehr laufen möchte. Nie wieder. Es würde einfach zu viele Erinnerungen an den letzten Abend hervorrufen. Das brauche ich nicht.
Ich lief schneller als sonst und schaute mir immer wieder über die Schulter, da ich immer wieder das Gefühl bekomme, von ihm verfolgt zu werden. Von dem Psycho. Wer weiß, was er jetzt macht. Ob er mich wohl immer noch verfolgt? Oder mich im Auge hat? Diesmal aber würden Menschen einschreiten und mir helfen, da es gerade mal 15 Uhr ist. Aber nein. Merve, denk nicht so! Versuch es zu vergessen!
Vor meinem Auto angekommen, nahm ich die Autoschlüssel aus meiner Tasche und sperrte es auf. Sofort setzte ich mich hinein und sperrte es wieder ab. Ja, ich wirke etwas paranoid aber sowas ist doch wohl normal, oder?
Während der Fahrt hörte ich Musik, da ich mich ablenken musste, von den Gedanken, dass ich vielleicht immer noch verfolgt werden könnte.
Nach der 15 minütigen Fahrt kam ich auch schon an und parkte das Auto sorgfältig in die Garage, damit mein Auto bloß keinen Kratzer abbekommt. Ich stieg aus, nahm mir meine Tasche vom Beifahrersitz und lief zu meiner Wohnung. Wieder rief ich den Aufzug um somit auf mein Stockwerk zu fahren.
Ich öffnete meine Wohnungstür und zog mir schnell meine Schuhe und meine Jacke aus, um mich dann im Wohnzimmer auf meiner gemütlichen Couch breit zu machen. Ich hatte wieder Kopfschmerzen bekommen und könnte einen Schlaf gebrauchen. Beruhig dich Merve, das sind nur Kopfschmerzen, die du auch überstehen wirst. Nach einem kleinen Schläfchen wirst du keine mehr haben.
Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich meine Auen öffnete, war es schon dunkel geworden. Ich wollte aufstehen, um mein Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen, als ich merkte, dass ich immer noch Kopfschmerzen hatte. Oh nein, wieso sind die so stark, verdammt?
Mühsam stand ich auf, um aus der Küche ein Glas Wasser mit einer Tablette zu nehmen und etwas zum Essen, da ich verdammt großen Hunger habe. Als ich den Kühlschrank öffnete, merkte ich, dass ich außer Obst und Gemüse nichts in dem Schrank habe. Das kann doch wohl jetzt nicht der Ernst sein! Etwas wütend schlug ich den Schrank zu und massierte mir meinen Kopf. Aber die Tablette, die kann ich nehmen. Aus dem Schrank holte ich mir die Schmerztablellte und ein Glas Wasser, das ich dann mitsamt der Tablette schluckte. So, aber nun mal zum eigentlichen Problem. Ich muss wieder einkaufen gehen und zwar sofort, sonst habe ich wirklich nichts mehr zum Essen für morgen früh, außer einem Nutellabrot, das mir im Moment aber nicht ausreicht. Und wie auf's Stichwort fing mein Bauch an zu Knurren, weswegen ich automatisch meine Hand auf meinen Magen legte. Ich atmete einmal tief ein und aus und machte mich auf den Weg. Ja genau, ich gehe einkaufen. Wer sonst könnte für mich den Einkauf erledigen? 17:30 Uhr war es genau. Gestern war es fast genauso spät, als der Psycho mich angegriffen hatte. Und jetzt soll ich raus und mir das nochmal antun? Wartet er vielleicht schon auf mich? Wird er es nochmal tun? Und wenn ja, würde mir Cetin nicht zur Hilfe kommen können, da sein Auftreten einfach spontan gewesen war. Ein verdammt hilfreicher Zufall, dem ich mein ganzes Leben lang dankbar sein werde.
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Mein Held - Kahramanım
Teen FictionIn diesem Buch geht es um ein junges Mädchen, das auf eine Universität geht. Im Laufe der Geschichte wird sie - auf eine andere Art - einem Jungen begegnen, der ihr ganzes Leben verändern wird. Der ihr Held wird. Viel Spaß beim lesen!