Kapitel 47

166 18 0
                                    

„Was machst du da? Lass mich gehen!", schrie ich und starrte fassungslos zu Mert, der gerade seine Haustür von innen zu sperrte. „Geht's noch?!", fragte ich ihn und wollte an ihm vorbei, bis er mich an meinem Oberarm hielt. „Vergiss es Merve, denkst du ich lasse dich mit dem Spasten ALLEINE weggehen? Denkst du das wirklich?!", sagte er und zog mich in's Wohnzimmer, das rechts von der Tür lag. Er setzte sich gemeinsam mit mir auf das Sofa und hielt immer noch meinen Arm fest, den ich von ihm losriss. „Fass mich nicht mehr an.", sagte ich und sah mich im Raum um. Ich bin das erste mal in seinem Haus und ich muss schon sagen, es sieht sehr edel aus.

„Denkst du er wird mich nicht suchen kommen?!", sagte ich und blickte ihn an. Er hielt meinen Blick stand und zog seine Augenbrauen wütend zusammen. „Tja dann meine liebe Merve, wird er auch sein blaues Wunder erleben! Es reicht mir langsam!", sagte er wütend und stand mit einem Ruck auf. Was ist denn in ihn geschehen?! Er war noch nie so!

„Mert was ist los mit dir? Er ist mein Freund! Natürlich wird er kommen und bevor es eskaliert, bitte lass mich einfach nur gehen. Ich will nicht dass ihr euch deswegen streitet.", meinte ich und versuchte so ruhig wie möglich zu reden, damit ich auch überhaupt einen Einfluss auf ihn habe, was in dem Zustand ja überhaupt nicht möglich ist. Er lachte bitter auf und schüttelte den Kopf. „Ich bin  dir doch scheiss egal!", sagte er und sah runter zu mir, da ich immer noch wie erstarrt auf dem Sofa saß. Keine Möglichkeit mich zu bewegen.

„Sag doch so etwas nicht, Mert! Immerhin waren wir gut befreundet, bis..", setzte ich an, als er mich unterbrach in dem er seinen Finger hoch hob. „Bis du mit diesem Typen zusammengekommen bist, genau.", beendete er den Satz, den ich überhaupt nicht einmal sagen wollte! Wie kommt er denn darauf?! Er hat sich doch von mir abgewandt!

„Mert!", schrie ich nun und gewann somit seine ganze Aufmerksamkeit. Ich stand auf und stellte mich vor ihn, sodass er mir in die Augen blickte, die vor Wut glühten.

„Kendine gel! (Komm zu dir!)", sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben. „Denkst du ich habe es nicht vermisst, dich als Freund zu haben? Jeden Tag an der Uni mit dir Spaß zu haben? Mit dir rumzualbern?", sagte ich und fasste an seinen Oberarm, da ich wieder sentimental wurde. Schon wieder! Verdammt, was soll das?!

„Unsere Freundschaft wurde in dem Moment zerstört, in dem du mich von dir, als Freundin, weggestoßen hast.", sagte ich und hob meinen Finger an, da er gerade anfangen wollte zu reden. „Du weißt genau, dass ich recht habe, also versuch erst gar nicht es zu leugnen.", fügte ich hinzu und spürte schon, wie meine Augen anfingen zu Tränen. „Bitte, lass mich gehen.", flüsterte ich und spürte, wie Mert lockerer wurde und zog somit auch wieder meine Hand zurück.

Er senkte seinen Kopf und sein Gesichtsausdruck wurde wieder normal. Traurig. „Ich kann dich doch nicht gehen lassen.", sagte er rau und blickte mir wieder in die Augen. „Ich liebe dich, Merve. Das tat ich schon immer. Seit Jahren hatte ich nur Augen für dich. Es hat sich bis jetzt immer noch nichts geändert. Ich weiß, dass kam jetzt etwas spontan aber... ich liebe dich und bitte dich mich nicht zu verlassen. Als deinen Freund. Wenn du gehst, wird auch ein Teil von mir gehen. Gitme. (Geh nicht.)," sagte er traurig und wollte meine Hand fassen, bis ich sie ruckartig wegzog. Was zum.. Mert liebt mich? Wie... wie erstarrt blieb ich stehen und blickt auf die Seite. Wieso ist mir das bis jetzt nicht aufgefallen. Wieso? Obwohl.. Moment mal. Aleyna hatte mir doch einmal gesagt, er hätte Gefühle für mich und ich, ich hatte gesagt, dass so etwas nicht sein kann...

„Sag nichts, bitte. Ich erwarte keine Antwort von dir, diesbezüglich. Ich wollte es dir einfach mal gesagt haben, bevor ich dich gehen lasse.", meinte er ehrlich und lächelte krampfhaft. „Du bist frei, geh ruhig.", meinte er und machte eine Armbewegung Richtung Tür.

Mein Gefühle spielten gerade verrückt. Wieso habe ich so lang nichts bemerkt? Wieso? Was habe ich falsch gemacht, dass wir so geworden sind ? Was hätte ich richtig machen müssen? Ich.. ich habe gerade so ein schlechtes Gewissen. Wieso hat er mir das jetzt erzählt? Wieso jetzt? Damit hat er nämlich meine Gefühle komplett auf den Kopf gestellt!

Mein Held - KahramanımWo Geschichten leben. Entdecke jetzt