Überrascht drehte ich mich um und sah in sein hoffnungsvolles Gesicht. Soll ich mitfahren? Und woher weiß er eigentlich, dass ich zur Uni muss? Komisch. Aber na ja, ich werde ihn später fragen. Obwohl.. Eigentlich würde es mir ja sehr gelegen kommen, da ich sowieso zu spät kommen würde, laut meiner Armbanduhr.
Ich nickte einmal und gab ein schüchternes 'Okay' von mir, weswegen er erleichtert ausatmete und mir Gentlemanlike die Beifahrertür öffnete.
Ich stieg ein ein und schnallte mich an, während er um das Auto joggte und sich hinein setzte.
"Danke.", sagte er und unterbrach die Stille zwischen uns, die sich schon während der Fahrt ausgebreitet hatte.
"Wofür?", frage ich ihn verwirrt und blickte zu ihm, da er mich kurz ansah, sich aber wieder auf die Straße konzentrierte. Seine Gesichtszüge wurden steif & ich sah, wie er das Lenkrad fester hielt. Man merkte es, durch die Bewegungen, da seine Knochen weiß wurden. Was ist denn jetzt los? Hat er etwa meine rote Wange bemerkt?! Aber ich habe sie doch mit Schminke so gut es geht geschminkt und wie ich aus der Wohnung lief, war keine Spur davon zu sehen! Oh Gott!
Er atmete laut aus und lockerte seine Griffe. "Dafür, dass du eingestiegen bist.", sagte er und ich hörte einen leicht angespannten Unterton in seiner Stimme. Oh man. Er hat die Wange bestimmt bemerkt.
Eine kurze Zeit sagte ich nichts, bis ich mich entschied, einfach darauf normal zu antworten und mir nichts anmerken zu lassen. Genau, das ist gut.
Ich räusperte mich kurz. "Du hast mich gestern gerettet, das ich das mindeste was ich tun kann.", sagte ich ihm und war ihm vom ganzen Herzen dankbar, dass er gestern zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.
Er nickte nur und erwiderte nichts. So ging es dann auch die restliche Fahrt über, bis wir endlich an meiner Universität ankamen. Er parkte genau vor dem Eingang, weswegen viele Studenten erst das Auto, danach die Personen ansahen, die sich in dem Wagen befinden. Also Cetin und mich. Unter diesen Studenten gehören auch Aleyna und Mert, die mich fragend und überrascht ansahen. Aleyna mit großen Augen und Mert.. Mit einem etwas wütendem Gesichtsausdruck? Als würde es ihn auf irgendeine Weise stören? Aber Moment mal..
"Woher wusstest du eigentlich, dass ich auf die Universität gehe & sie sich hier befindet?", fragte ich ihn ersichtlich interessiert und wartete auf seine Antwort.
"Ich habe es mir denken können.", sagte er und sah mir ehrlich in die Augen.
"Ich sollte jetzt gehen.", sagte ich monoton und schnallte mich ab. Als ich die Tür öffnen wollte, greifte er nach meinem Oberarm, weswegen ich ihn aus Reflex sofort zurück zog und ihn ansah.
"Tut mir leid.", kam es aus ihm heraus, wobei ich meinen Kopf schüttelte.
"Du kannst nichts dafür.", sagte ich kalt und wollte aussteigen, als er mich etwas fragte, wobei ich sitzen blieb.
"Werden wir uns eines Tages wieder sehen?", fragte er mich und beugte sich vor, um einen klaren Blick in meine Augen zu haben.
Ich weichte seinem Blick aus und starrte nach draußen. Diese Frage stelle ich mir auch. Ob wir uns wohl wirklich irgendwann wiedersehen werden?
Ich zuckte meine Schultern, da ich darauf keine Antwort habe. "Ich weiß es nicht.", gab ich zu und blickte ihm wieder in die Augen.
Er nickte steif und fasste wieder an das Lenkrad.
"Aber ich danke dir wirklich vom ganzen Herzen, für alles. Danke Cetin.", sagte ich mit einem echten Lächeln und stieg dann aus.
Dieser Moment kam mir vor wie eine Ewigkeit, jedoch waren das nur 3 - 4 Minuten, da die meisten Studenten gerade erst kommen.
Ich schlug die Tür hinter mir zu und drehte mich um, aber sah Cetin schon mit Vollgas wegfahren. Ist er etwa sauer?
"Wer war das denn bitte?", fragte mich Aleyna plötzlich neugierig, die auf einmal neben mir stand. Mit Mert, dessen Blick der selbe war. Fragend, verwirrt, wütend.
"Mein Held.", murmelte ich leise, sodass es niemand hören konnte und blickte noch der Straße entlang, die er entlang gefahren ist.
"Was?", fragte Aleyna und ich drehte mich nun zu ihr.
"Niemand.", gab ich knapp von mir und machte auf meinen Schuhen kehrt, um in meine Lesung zu gehen.
"Das sah aber nach keinem 'Niemand' aus.", hörte ich nun Mert mit einem komischen Unterton sagen.
Ich seufzte einmal. "Lasst es bitte einfach dabei ruhen.", sagte ich mit leichten Kopfschmerzen, die mich wieder einholten und betrat den Saal, der schon halb gefüllt von Studenten war.
"Außerdem, was machst du eigentlich hier, Aleyna? Müsstest du nich in deinem Kurs sein?", fragte ich sie verwirrt und sah sie an, da sie mit uns kam und sie neben mich setzte. Mert saß auf meiner linken Seite und sie auf meiner rechten.
"Nein, der Professor ist krank, weshalb die uns in diese Lesung geschickt haben.", informierte sie mich, wobei ich nur ein 'Ah ok' von mir gab.
Ich hatte nicht vor ihnen den gestrigen Vorfall zu erzählen. Sie würden das bestimmt nicht verstehen und würden mit bemitleidend anschauen, was ich nun wirklich nicht gebrauchen kann. Dieser Schock, diese Angst würde mir sowieso viele Tage lang im Magen sitzen.
"Jetzt sag doch, wie heißt er? Er kam mir irgendwie bekannt vor.", sagte sie auf einmal, was natürlich mein Interesse weckte. Woher kennt sie ihn? Sind Sie Freunde? Sie hat mir aber nie von einem Cetin erzählt. Komisch. Bevor sie ihre Tasche auf den Boden stellte, holte sie einen Block und einen Stift raus und sah mich erwartend an.
Ich sah sie an und dachte nach. Nur den Namen. Mehr nicht.
"Cetin, Cetin Şafak.", sagte ich zögernd und blickte nach vorne, da der Professor gerade eben den Raum betreten hat.
"Cetin Şafak?", sagten plötzlich beide mit einem überraschenden Gesichtsausdruck, was mich verwirrt zu den beiden schauen ließ. Was ist denn mit Ihnen los?
"Ja, Cetin Şafak?", sagte ich aber klang fragend. Ich widmete mich wieder dem Professor, da er mit der Lesung begann.
"Ich sagte doch, dass ich ihn von irgendwo her kenne. Das ist der Arbeitgeber von Semet.", sprach Aleyna leise zu mir, womit sie nun wirklich meine volle Aufmerksamkeit bekam. Ich sah sie überrascht an und hoffte auf weitere Informationen über Cetin.
Er ist der Arbeitgeber von Semet, also wird er wohl eine Firma oder dergleichen besitzen. Oder die Firma seines Vaters, was gut aus möglich sein kann. Ah und deswegen hatte er heute früh auch einen Anzug an, jetzt wird mir so einiges klar.
"Was weißt du noch über ihn?", fragte ich sie diemals interessiert, wobei ich in ihr freh grinsendes Gesicht sah. Na toll. Was wird mich wohl jetzt erwarten. Leider aber antwortete sie mir nicht, was sie zu 100% mit Absicht tat. Typisch Aleyna.
"Sie, Miss!", hörte ich plötzlich den Professor laut sagen. Ich zuckte zusammen und sah ihn sofort an. Oh Shit.
"Was ist denn so großartig wichtig, dass sie sich hier einfach erlauben, meine Lesung zu stören?", fragte er plötzlich und hatte seine Augen auf mich gerichtet. Er meint mich. Oh nein, nicht schon wieder. Langsam kam er die Treppen hochgelaufen und blieb ein paar Stufen vor mir stehen. Na super Aleyna, sie hätte mir nur antworten müssen!
"Ich.. Ehm..", versuchte ich es ihm irgendwie zu erklären, wobei ich damit nur noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zog. Na toll. Wieso fällt mir keine Ausrede ein?!
Neben mir hörte ich leises Gekicher, was nur von Aleyna kommen kann. Diesmal ist es ja wirklich Aleyna's Schuld. Sie hat mit dem Ganzen angefangen und mich neugierig über Cetin gemacht. Wer ist er?
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Mein Held - Kahramanım
Teen FictionIn diesem Buch geht es um ein junges Mädchen, das auf eine Universität geht. Im Laufe der Geschichte wird sie - auf eine andere Art - einem Jungen begegnen, der ihr ganzes Leben verändern wird. Der ihr Held wird. Viel Spaß beim lesen!