Kapitel 26

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"Wohin fahren wir?", fragte ich ihn während er das Auto fuhr.

"In ein Restaurant, das hier gleich in der Nähe ist.", sagte er und lächelte mich von der Seite an.

Schüchtern sah ich auf die andere Seite und musste breit lächeln. Mir geht es wirklich sehr gut. Ich bin so beruhigt! Cetin meinte, dass er sich absofort darum kümmern wird und das ich mir keine Sorgen mehr machen muss. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass er mich aber auf dem laufenden halten soll, woraufhin er genickt hatte. Er hat mir auch die ganzen Details von der Nacht erzählt. Dass der Psycho seine Lichter eingeschlagen hat oder das er zwei 'Bodyguards' vor meinem Haus stehen hat. Klar, darüber war ich nicht so erfreut, dass er das alles hinter meinem Rücken erledigt hat aber er hat dies nur für meine Sicherheit getan, worüber ich mich einerseits auch wirklich gefreut habe. Ich liebe es so, wenn er sich um mich sorgt. Nicht einmal meine Eltern haben sich im ganzen Leben so um mich gesorgt. Schon krass, oder?

Apropos Eltern.. Seit dem Anruf bei Aleyna haben sie bzw. hat sich meine Mutter nicht mehr gemeldet. Keine Ahnung, warum sie so gestresst sind und mein Vater im Hintergrund geschrien hat. So etwas höre ich neu von ihm. Er würde sonst nie schreien.

"Wir sind da.", sagte Cetin und holte mich somit wieder in die Realität zurück.

Ich nickte und sah mich um. "Das kenne ich. Da habe ich schonmal mit Aleyna während der Mittagspause gegessen.", sagte ich und musste lächeln. Wie auf's Stichwort vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche. Ich zog es raus und las den Namen 'ALEYNA', was mich zum grinsen brachte. Kein Anonym. Keine Unbekannte Nummer.

'Wie lief dein Abendessen gestern bei Cetin?? Ich werde heute gegen Abend bei dir vorbeischauen! Bis später!'

So typisch! Ich musste lachen und schüttelte meinen Kopf. "Wieso lachst du?", fragte Cetin und sah mich ebenfalls lächelnd von der Seite an.

"Nur so, Aleyna hat mir gerade geschrieben, dass sie heute Abend zu mir kommen wird.", antwortete ich und schrieb ihr kurz zurück, dass es okay wäre und ich mich freue. Ich kann Cetin ja schlecht erklären, dass wir heute nur über ihn reden werden.

"Also wenn dich das so zum Lachen bringt, dann soll sie das immer schreiben.", meinte er und stieg aus dem Auto. Ah Cetin, wenn du nur wüsstest, dass es dabei nur um dich geht.

Glücklich mit ihm hier zu sein, stieg ich auch aus und richtete meine Kleidung zu recht. Hauptsache mit Jogginghose und einem T-Shirt in ein Restaurant gehen. Wieso nicht?

"So kann ich nicht rein.", meinte ich und sah auf meine Kleidung.

"Wieso nicht?", fragte er und betrachtete mich von oben bis unten.

"Sieh doch selbst.", sagte ich und deutete auf mich.

"Das geht nicht.", fügte ich noch hinzu und wusste nicht weiter. Nach Hause will ich jetzt auch nicht fahren. Heute ist auch Sonntag. Super. Ehrlich.

"Selbst in einer Jogginghose und einem T-Shirt siehst du wunderschön aus. Also, komm endlich.", sagte Cetin lächelnd, nahm meine Hand in seine und zog mich so mit ins Restaurant. Durch seine Berührung kribbelte mein Bauch inklusive Herz. Es ist so schön.

Lächelnd sah ich ihm nach und wurde bestimmt etwas rot im Gesicht. Als wir im Restaurant waren, das wunderschön eingerichtet ist, setzten wir uns an einen Platz, wo man die schöne Aussicht auf einen Fluss, der von Blumen und schönen Gebüschen umgeben wird, genießen konnte.

Cetin sitzt gegenüber von mir und sah mich die ganze Zeit über mit funkelnden Augen an, was ich so vermisst habe. Etliche Minuten später, räusperte ich mich, damit wir nicht verhungern.

"Wollen wir Essen bestellen?", fragte ich leise und sah auf meine zusammengefaltenen Hände.

"Eh ja, klar.", sagte er etwas verpeilt und rief den Kellner zu sich. Anscheinend kennen sie sich, so wie er mit ihm sprach.

"Ooooo Cetin.", sagte der Kellner lässig und sie klatschten sich, zur Begrüßung, ab.

"Alles klar bei dir, Melih?", fragte Cetin den Kellner, der grinsend nickte.

"So wie's ausschaut auch bei dir.", sagte er zwinkernd und deutete mit den Augen auf mich.

Cetin sah ihn mahnend an, wobei er nur lachte. "Also gut, was wollt ihr zum Essen?", fragte er nun und somit bestellten wir uns zweimal das Frühstücksmenü, das er uns nach ca. 20 Minuten brachte. In der Zwischenzeit unterhielten Cetin und ich uns ziemlich gut. Wir lernten mehr von uns kennen und mussten ab und zu auch lachen. Es tut gut sich mit einer Person zu unterhalten, die einem wichtig ist.

Während dem 'frühstücken' um 12:45 Uhr, unterhielten wir uns auch. Die ganze Zeit über aber ist mir eines aufgefallen; ein Mädchen bzw. eine Frau in meinem Alter, wenn nicht sogar ein bis zwei Jahre älter starrte uns bzw. mich immer an. Ich weiß nicht wieso. Ob es mir unangenehm war? Ja, ist es immer noch. Sie ansprechen möchte ich auch nicht, denn sie könnte lügen und sagen, dass es nicht so sei. Aber wieso starrt sie mich an? Sie sollte sich doch auf ihre Freundin konzentrieren, die gegenüber ihr sitzt und sich mit ihr unterhält. Klar, sie schaut jetzt auch nicht die ganze Zeit über nur mich an, sondern dreht sich wieder um und redet mit ihrer Freundin. Aber es wirkt so, als würden sich die beiden um uns unterhalten. Keine Ahnung, wieso ich jetzt so denke oder wieso sie mir überhaupt aufgefallen ist aber wenn euch eine Person anschaut oder anstarrt, dann merkt man doch sowas automatisch oder nicht? Also ich habe immer so ein Gespür dafür.

Auf jedenfall beschloss ich sie zu ignorieren, was auch ziemlich gut klappte. Bis auf den einen Moment.

"Merve, ich wollte mit dir eigentlich auch über gestern Abend reden. Über das, was ich dir nach dem.. Unfall gesagt habe.", fing Cetin an zu sprechen, als wir fertig mit dem Essen waren und uns schwarzen Tee bestellt hatten.

Ich nickte und atmete einmal laut aus. Ich bin bereit dafür. Ich bin es. Meine Gefühle sind klar.

"Wie gesagt, ich will das du weißt, was in mir vorgeht. Wie ich für dich fühle und das ich es ernst meine.", sprach er gefühlvoll und fasste plötzlich an meine linke Hand, die auf dem Tisch lag.

Mein Herz? Pocht wie verrückt. Mein Atem? Unregelmäßig. Mein Körper? Wird schnell durchblutet. Mein Bauch? Kribbelt. Alles in mir spielt verrückt. Ob ich es liebe? Sehr.

"Merve-", setzte er an, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie die Frau mit ihren hohen Schuhen auf uns zukam und sich neben uns stellte.

Cetin sah sie an und wurde von Sekunde zu Sekunde ernster. "Damla.", sagte er knapp und drehte seinen Kopf wieder in meine Richtung. Ah, er kennt sie. Woher kennt er sie? Wer ist das?

"Cetin.", sagte sie mit ihrer piepsigen Stimme, die mir etwas spielerisch vorkam.

"Ihr kennt euch?", fragte ich in die Runde und klang vielleicht aber nur vielleicht etwas überrascht und auch eifersüchtig. Aber nur vielleicht. Ganz vielleicht.

"Nein.", sagte Cetin ernst und suchte den Augenkontakt mit mir, den ich aber mied. Ich will wissen, was die Frau auf sich hat. Und woher weiß er dann bitte ihren Namen, wenn er meint, sie kennen sich nicht? Oh Gott, wie ich mich schon anhöre! Als wäre ich seine Freundin..

Sie lachte auf und schwang ihre langen blonden Haare hinter die Schulter.

"Ich bin Damla, Cetin's Verlobte."
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Guten Abend meine Lieben, euch ist vielleicht schon aufgefallen, dass ich versuche die Kapitel schneller zu schreiben und veröffentlichen. Das liegt daran, dass ich nächste Woche am Montag meine Ausbildung anfangen werde und nicht mehr so viel Zeit haben werde, jeden Tag (jeden zweiten Tag) etwas zu veröffentlichen. Deshalb will ich diese Woche noch so viele Kapitel wie möglich schaffen. Hoffentlich macht euch das nichts aus und ihr werdet weiterhin das Buch lesen.❤️

-E

Mein Held - KahramanımWo Geschichten leben. Entdecke jetzt