Kapitel 43

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Aus Schock stand ich sofort auf und blickte sie ungläubig an. "Was hast du da gesagt?!", schrie ich laut durch das Restaurant und sah sie ungläubig an. Damla grinste siegreich und stand mit ihrer Tasche am Arm auf. "Überlege es dir gut.", sagte sie und lief mit ihren Schuhen davon.

"Merve, beruhig dich.", sagte Aleyna und stand ebenfalls auf. Ich setzte mich wieder hin und wollte etwas trinken, als meine Hand plötzlich anfing zu zittern. Meine Atmung wurde unregelmäßiger und ich hielt meinen Kopf. Was war das eben? War das wirklich real? Hat sie das wirklich gesagt? Woher weiß sie das? Von wem hat sie das?! Spinnt sie denn jetzt?!

"Merve, geht es dir gut?!", fragte Aleyna mich und wollte aufstehen, als ich sie davon abhielt. "Ich..ich muss nach Hause.", flüsterte ich und stand sofort auf. Ich schnappte mir meine Tasche und verließ das Restaurant. Das letzte was ich hörte war noch Aleyna's besorgter Schrei nach mir, doch ich war schon weg. Mit schnellen Schritten lief ich zur Bushaltestelle und wartet auf den Bus, der zur Universität fuhr. Ich lehnte mich an die Straßenlaterne und schloss meine Augen. Wie kann sie bloß so etwas sagen? Wieso ist man so böse? Was will sie denn damit erreichen?

Als ich nach ca. 10 Minuten den Bus hörte, öffnete ich meine Augen und sah einige Blicke, die auf mich gerichtet sind. Kein Wunder. Ich sehe bestimmt Grottenschlecht aus. Im Bus lehnte ich meinen Kopf an das Fenster und schloss wieder meine Augen. Kann sie das wirklich ernst gemeint haben? Woher weiß sie das bloß? Von wem?!

Meine Augen öffnete ich für einen Augenblick, da mein Handy die ganze Zeit vibrierte. Aleyna. Ich verdrehte meine Augen und steckte mein Handy in meine Hosentasche. Nach etlichen Minuten kam ich endlich an der Universität an und lief mit schnellen Schritten zum Parkplatz. Dort angekommen öffnete ich mein Auto und stieg sofort ein. Meine Hände zittern immernoch, weshalb ich tief ein und ausatmete. Beruhig dich. Du wirst das schaffen, Merve. Ganz ruhig. Sie wird dich nicht unterkriegen. Das wird sie nicht schaffen. Niemals.

Ich startete mein Auto und fuhr nach Hause. Die Fahrt kam mir heute aus irgendeinem Grund so lange vor, sodass ich schneller als sonst fuhr. Sowas bin ich überhaupt nicht von mir gewohnt. So kenne ich mich gar nicht. Vor meiner Wohnung angekommen, parkte ich das Auto in die Garage und stieg aus. Die Wohnungsschlüssel holte ich aus meiner Tasche und sperrte die Tür auf. Im Flur zog ich meine Schuhe aus und schloss die Tür hinter mir zu. Mein Handy hörte nicht mehr auf zu klingeln, weswegen ich es - ohne ein Blick darauf zu werfen - aus machte. Ich stieg die Treppen hoch, auf mein Schlafzimmer und schmiss mich auf mein Bett.

Mir kamen all die Momente in den Sinn, die ich mit meinen Eltern nach ihrer 'Reise' in die Türkei, hatte. Wieso sind sie auf einmal gegenüber mir so? Was hat sich denn in der Türkei geändert? Ist es wegen Arda? Wegen meinem Stiefbruder? Mein Vater war früher so friedlich, so fürsorglich. Doch nichts von dem ist übrig geblieben. Nichts. Er will mich, seine eigene Tochter, mit einem Fremden verheiraten. Als ich daran dachte, wurde mir wirklich übel und meine Augen fingen an zu Tränen. Ich rollte mich auf meinem Bett zusammen, wie ein Embryo und schloss meine Augen. Einzelne Tränen flossen mir über die Wange und ich wusste nicht mehr weiter. Cetin werde ich natürlich nicht verlassen, auf sowas würde ich niemals kommen. Doch was wenn Damla mich wirklich an meine Eltern ausliefert? An Hüseyin? Ich hätte Cetin nicht so nah an mich lassen dürfen. Er hatte so ein friedliches Leben ohne mich.

"Allahım, lüften bana yardım et. (Mein Gott, bitte helfe mir.)", flüsterte ich leise und weinte leise vor mich hin. Schluchzend. Bis  ich ein lautes, stürmendes Klopfen an meiner Wohnungstür hörte, weshalb ich hochschreckte.

"Merve!", hörte ich seine Engelsstimme. Cetin. Mein Herz klopfte plötzlich schneller und ich rührte mich nicht vom Fleck. Wenn ich kein Laut von mir gebe, denkt er ich wäre nicht da und er geht wieder. Hoffentlich. Ich bräuchte Zeit für mich. Ich will ihn nicht mehr mit meinen Problemen belasten. Aber ihn verlassen möchte ich auch nicht..

Mein Held - KahramanımWo Geschichten leben. Entdecke jetzt