Mein erster Kuss. Meinen ersten Kuss habe ich mit dem Mann, den ich liebe. Der mir erst vor kurzem das Leben gerettet hat. Der mir bei 'guten' und schlechten Tagen beigestanden ist. Der mir zu jeder Zeit geholfen hat. Der sich für mich in Gefahr gebracht hat. Der mich von ganzen Herzen liebt.
Vor Schock konnte ich den wunderschönen Kuss überhaupt nicht erwidern. Ich konnte es einfach nicht. Meine Muskeln waren angespannt wie noch nie zuvor. Mein Herz schlug wie verrückt. Mein Körper.. davon möchte ich überhaupt nicht erst anfangen. Cetin merkte das irgendetwas nicht stimmte, weshalb er sich langsam von mir, meinen Lippen entfernte und mir traurig und zugleich verwirrt in die Augen schaute.
"Mervem-", setzte er gekränkt an, bis ich ihn kopfschüttelnd unterbrach. "Nein, Cetin es tut mir leid..ich..es ist nur..", fang ich an zu stottern fand aber einfach nicht die richtigen Worte dafür. Was hätte ich denn auch sagen wollen? Dass das mein erster Kuss ist? Dass ich ein Feigling bin? Mädchen, komm zu dir! Du liebst ihn! Also zeige es ihm auch!
"Schatz, es ist schon okay.", sprach Cetin nun und fasste meinen Kinn an. Nein, nichts ist okay! Bevor Cetin überhaupt noch ein Wort sagen konnte, tat ich es. Ja, richtig gelesen. Ich tat es. Ich küsste ihn. Ich war die jenige, die ihre Lippen an seine presste und ihn küsste. Wieso? Weil ich vor ein paar Sekunden nicht ganz bei Verstand war. Weil ich es zuvor nicht realisieren konnte. Dabei schloss ich meine Augen und spürte seine Lippen, seine Anwesenheit, seine Leidenschaft, ihn. Cetin war vorerst sehr überrascht, da er den Kuss überhaupt nicht erwiderte. Keine Sekunde später aber erwiderte er ihn, was mich unglaublich erleichterte und ich unkontrolliert in den Kuss hineinlachen musste, was Cetin dann ebenfalls tat.
"Seni seviyorum. (Ich liebe dich.)", hauchte er an mein Gesicht und drückte mir einen kurzen Kuss auf meine Nasenspitze, was mich zum lächeln brachte.
"Seni seviyorum.", flüsterte ich fast atemlos, da ich das nicht gewohnt war, so lange meine Luft anzuhalten. Oh man wie peinlich! Er lachte und drückte mich an sich, sodass wir gemeinsam am Sofa saßen und uns nun eine beliebige Serie anschauten. Zum Glück! Ihr hättet mich sehen sollen! So rot wie heute sind meine Wangen noch nie angelaufen!
Mein Kopf lag auf seiner muskulösen Schulter und sein Arm lag um meine Hüfte, die er sanft streichelte. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es schon ziemlich spät geworden ist, was mich aber überhaupt nicht störte. Meinetwegen würde ich die ganze Nacht über mit ihm auf dem Sofa sitzen. Hauptsache er bleibt bei mir.
Nach dem Kuss gab keiner von uns ein Kommentar ab. Unsere strahlenden Gesichter sprechen für sich selbst, würde ich jetzt mal schwer behaupten. So glücklich habe ich Cetin seit unserer Beziehung noch nie gesehen. Wirklich nicht. Sein Lächeln, seine Freude bringt mich ebenfalls zum strahlen. Unbewusst gähnte ich, weshalb ich mich mehr an ihn kuschelte und seine Anwesenheit genoss.
"Bevor du mir noch ganz einschläfst, wollen wir einen kurzen Spaziergang machen?", fragte er mich süß und drückte mir einen Kuss auf mein Haaransatz.
"Ja!", sagte ich und sprang begeistert auf. "Wir können uns die Sterne und den Mond anschauen! Ich liebe es!", sagte ich und klatschte mir aufgeregt in die Hände. Als ich noch klein war, waren meine Mutter und ich jeden Abend immer draußen im Park und sahen uns die Sterne und den Mond an. Sie erzählte mir zu jedem Stern eine Geschichte, die ich damals natürlich immer glaubte. Meine Mama. Wie es ihr wohl geht? Denkt sie auch nur eine Sekunde an mich? Als ich an sie denken musste, änderte sich mein Gesichtsausdruck sofort.
"Mervem, was ist?", fragte Cetin besorgt und stand auf. Ich schüttelte den Kopf und drehte ihm meinen Rücken zu. Er soll mich nicht so sehen, vor allem nicht nach so einem schönen Moment. "Nein, alles okay. Lass uns gehen.", murmelte ich und wollte einen Schritt nach vorne machen, als ich durch einen festen Handgriff zurückgezogen wurde. Das war so klar, das er sowas machen wird. Typisch Cetin. Er merkt sofort, dass etwas an mir nicht stimmt.
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Mein Held - Kahramanım
Teen FictionIn diesem Buch geht es um ein junges Mädchen, das auf eine Universität geht. Im Laufe der Geschichte wird sie - auf eine andere Art - einem Jungen begegnen, der ihr ganzes Leben verändern wird. Der ihr Held wird. Viel Spaß beim lesen!