Prolog

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"Du willst wirklich sie nach Midgrad schicken?", fragte Frigga ihn leicht entsetzt. Odin sah seine Frau an. "Es muss sein. Hier wäre es nicht gut für sie.", meinte er kühl und sah in die Wiege vor ihn. Ein kleines Mädchen, mit dunkelbraunen Haaren und hell grünen Augen, lag darin. Es lachte die beiden fröhlich an und hob die Arme, um hinaus zu kommen. Frigga beugte sich zu der kleinen hinunter. "Auf Midgrad, wird sie nicht so schnell altern." "Auf Midgrad wird sie sicherer sein, als hier." Frigga strich der kleinen über die Stirn und hob sie aus der Wiege. Traurig sah sie ihren Mann an. "Können wir sie nicht an einen Bauern auf Asgard übergeben? Einen Lieferranten?", versuchte sie es erneut. Odin schien zu überlegen. Die kleine lachte und fing an zu quietschen. "Ich werde es mir überlegen.", meinte er und wandte sich ab. Doch wurde er zurück gehalten. Er drehte sich um und sah, wie das kleine Mädchen seinen Umhang gepackt hatte und ihn nun in den Mund stecken wollte. Odin trat zurück und nahm Frigga die kleine aus dem Arm. "Sowas mein Kind, macht niemand. Auch nicht du.", meinte er gespielt ernst. Die Kleine sah ihn aus den hellgrünen Augen aufmerksam an. Sie hatte den Umhang los gelassen und fing an Odin ins Gesicht zu greifen und mit seinen Bard zu spielen. Lachend zog sie an einen der Zöpfe in seinem Haar. "Wir geben sie einer Küchenhilfe in die Obhut. Wäre das in Ordnung?", fragte er. Frigga stellte sich enger neben ihn und flüsterte ein 'Ja'. Odin sah auf das Kind in seinen Armen, welches mit seinen Haaren spielte. Er hatte es ins Herz geschlossen und konnte es nicht einfach nach Midgrad geben. Dafür war es schon zu spät.


"Sie wird aufwachsen wie ein normales Mädchen. Mit zehn soll sie die Wahrheit erfahren.", meinte Odin bestimmend zu der Küchenmagd. "Allvater. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Prinzessin aufziehen kann.", fing sie an, wurde aber von Odin unterbrochen: "Warum denn nicht? Die meisten adeligen Prinzessinnen, die von Geburt an, daran gewöhnt sind alles zu bekommen, sind im Alter meistens eitel." Die Küchenmagd sah in das Bündel in ihren Armen. "Wie heißt sie?", fragte sie Odin. "Svenja. Jetzt geh.", meinte er und unterdrückte eine Träne. Er wird die Kleine vermissen, obwohl sie in greifbarer Nähe ist. Die Magd verschwand und Frigga trat zu ihn. Auf ihren Arm Thor und Loki. Beide gerade mal ein Jahr alt. Als die beiden Jungs auf den Boden saßen, kam Frigga zu ihn. "Du tust das Richtige.", murmelte sie und sah ihn in sein Auge. Odin nickte und sah zu den beiden Jungen. Thor versuchte Loki gerade zu fangen, was sich aber als schwer erwies, da Loki schon laufen konnte, wenn auch nicht besonders schnell und lange, und Thor hinter ihn her krabbelte. Loki plumpste auf den Boden und krabbelte nun auf den Thron zu. Thor versuchte sich auf zu stellen und plumpste auf den Hosenboden. Frigga kicherte über ihren Sohn. "Meinst du, wir werden Svenjas erste Schritte auch sehen können?", fragte Frigga ihren Mann leise. "Nein. Wir werden, aber immer für sie da sein. So und nun komm du mal her.", meinte er und hob Loki auf seinen Schoß. "Bruds.", machte der Kleine und zeigte auf Thor. Dieser versuchte immer noch aufzustehen und zu laufen. Nach klärglichen Versuchen blieb er heulend auf den Boden sitzen. Frigga hob ihn hoch und setzte ihn auch auf Odins Schoß. Sofort hörte der kleine Thor auf zu Quengeln. Die Eltern sahen sich freudig und Traurig in die Augen. Die beiden Brüder stritten sich über irgendwas und brabbelten vor sich hin.


Prinzessin Svenja von AsgardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt