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Frigga ging mit mir in die Stadt. Sie zog mich auf den Markt und besah sich Schmuck und Schminke. Ich sah den anderen Kindern beim Spielen zu. Frigga begutachtete gerade eine Goldene Halskette. Ich schmunzelte und lief zu den Kindern. Die Mädchen flochten sich gegenseitig die Haare, während die Jungs mit einer Schweineblase Fußball spielten. "Hallo.", begrüßte ich die Mädchen. Sie sahen mich an. Sie musterten das Kleid und mich genau. "Hallo. Bist du eine Prinzessin? ", fragte ein kleines Mädchen. Es muss wohl drei sein. Ich überlegte. "Kann man so sagen.", antwortete ich ihr. "Wie heißt du denn?", fragte nun ein älteres, wahrscheinlich 10. "Svenja." "Ich bin Anna. Das ist Siggyn und das ist meine kleine Schwester Ronja.", stellte Anna sich und die anderen vor. Siggyn wirkte recht eingbildet und trug ein blaues Seidenkleid. Was mich darauß schließen ließ, dass ihre Familie eine zu der Reicheren Familien Asgards gehörte. "Ich habe dich noch nie hier gesehen. Wo wohnst du denn?", fragte sie mich eiskalt. Ich zuckte bei ihrer Stimme kurz zusammen. "Ähm. Im Palast.", meinte ich langsam. Siggyn lachte auf:" Seht sie lügt. Der Allvater und seine Gemahlin haben nähmlich keine Tochter sondern nur Söhne. Das weiß jeder. Und als eine Bedienstete könntest du dir sowas nicht leisten. Du musst also entweder das Kleid gestohlen haben oder Du lügst uns an." "Ich Lüge nicht. Ich wohne wirklich im Palast und habe das Kleid auch nicht gestohlen. ", recht fertigte ich mich. Siggyn lachte mich an. "Ich glaube ihr nicht. Anna du glaubst dieser Stümplerin doch hoffentlich kein Wort." Ich sah zu Anna hinüber, die ihrer Schwester gerade ein Band in die Hand flocht. "Ich weiß nicht. Sie sieht nicht so aus, wie eine Lügnerin, aber die Tatsachen sagen was anderes." , meinte sie. Ich biss mir auf die Unterlippe. Sofort hörte ich auf, da ich Blut schmeckte. "Siehst du?", meinte Siggyn und schubste mich weg. Ich verlor den halt und viel in den Dreck. Sofort sprang ich auf und schubste Siggyn auch. Dann fing sie an mich zu schlagen und eine Prügelei entstand. Die Umstehenden sahen uns verstört zu. Bis uns zwei Wachen aus einander zogen. Siggyn hatte eine rote Wange und ein leichten Bluterguss auf der Stirn. Während mein Auge angeschwollen war und ich einen langen Kratzer auf der Wange hatte. Ich wand mich in den Armen der Wachen. Siggyn ebenfalls. "Das wist du bereuen du Lügnerin.", rief sie und versuchte sich auf mich zu stürzen. "Ich sage die Wahrheit.", rief ich zurück. "Svenja Odinsen! Was hast du dir dabei gedacht.", hörte ich Friggas Stimme über den Markt hallen. Ich zuckte bei meinem Namen merklich zusammen. Den Widerstand gegen des Soldaten habe ich aufgegeben. Ich drehte mich zu Frigga um. Sie sah ziemlich sauer aus. "Ähm.", fing ich an. "Ich höre.", fing sie an und ich blickte nur zu Boden. Es gab zwar die Möglichkeit die Wahrheit zu sagen, aber dann wäre ich eine Petze. Ich sah zu Siggyn die wohl dachte, ich sage nun die Wahrheit über diesen Streit, doch ich schwieg. Frigga sah mich abwartend an. Doch ich schwieg weiter. "Eure Hoheit. Ich schlage vor Sie sollten in den Palast zurück und ihre kleinen Wunden säubern lassen.", meinte die Wache, die mich fest gehalten hatte. Frigga nickte zustimmend. "Das wirst du mir heute Abend erklären müssen.", meinte sie und packte meine Hand. Ich ließ mich hinter ihr her schleifen. Ich sah noch zu Siggyn die mir ungläubig hinterher sah.

Auf dem Weg in den Palast sagten wir kein Wort. Ich sah der langsam untergehenden Sonne zu und sah ab und an zu Frigga hinauf. Ihr Gesicht war ernst und in ihren Augen konnte ich eine Spur von Enttäuschung sehen. Ich fühlte mich mies. "Tut mir Leid, dass ich dich in der Öffentlichkeit blamiert habe.", murmelte ich leise zu ihr und sprach die volle Wahrheit aus. Frigga seufzte und sah mich an: "Ich habe vergessen, das du anders erzogen worden bist. Es war natürlich für dich, dass du dich wehrst. Aber trotzdem. Du bist auch alt genug um zu wissen, dass man sich nicht ohne Grund prügelt. " "Sie hat mich eine Lügnerin genannt." , fing ich an: " Ich habe nur nichts gesagt, damit sie keinen Ärger bekommt. Ich wusste das ich im Recht lag, aber ihre Eltern wären sicher nicht begeistert gewesen, wenn sie wüssten dass ihre Tochter, die Prinzessin als Lügnerin darstellt." Frigga sah mich erstaunt an. "Deine Entscheidung ehrt dich, dennoch hast du nicht gleich die Wahrheit gesagt. Ich denke das eine weitere Stunde in der Studienzeit angemessen ist." Ich lächelte sie dankbar an. Im Palast angekommen war mein Auge nun mit einen dicken Lilablaurn Bluterguss umrandet. Frigga brachte mich in die Heilkammern. Wo die Schwestern mir Arnika gaben und den Ratscher auf der Wange versorgten. Sie forderten sogar, dass ich das Kleid auszog, damit sie gucken konnten ob weitere Verletzungen da sind. Was aber nicht der Fall war. Sie reichten mir ein großes weißes Hemd, in dem ich mich wie ein Geist füllte. Die Ärmel hingen mir zu Hälfte hinunter. So lief ich durch die Heilkammern, bis ich mit Schwung hoch gehoben wurde. Ich sah in Vaters Auge. Diese lächelte und begutachtete mein Auge. "Fang erst gar nicht erst damit an. Mit zwei Augen siehst du viel schöner aus.", lachte er und ließ mich durch die Luft wirbeln. Ich lachte laut auf. Frigga sah uns zu. "Deine Tochter hat heute sich mitten auf dem Markt geprügelt." , fing sie an. Vater sah mich skeptisch an. "Ist das so?", fragte er. Frigga nickte: " Aber statt am Ende zu sagen wer angefangen hat, hat sie lieber geschwiegen. Mit der Absicht: dass das Mädchen am Ende ärger von den Eltern bekommt, weil sie die Prinzessin beleidigt hat." Vater zog beide Augenbrauen nach oben und sah mich erstaunt an. "Ich habe mir die Freiheit genommen und ihr eine Stunde mehr Studierzeit gegeben." Vater nickte zustimmend und drehte sich mit mir auf den Arm um. "Ich bringe sie noch schnell ins Bett. Ich komme dann nach. Du hattest sicher einen Anstrengenden Tag, meine Königin.", sagte er und verließ die Heilkammern und trug mich durch die Gänge bis hin zu mein Gemach. "Das Abendessen war zwar schon, doch ich habe etwas Brot für dich auf dein Zimmer bringen lassen." , meinte er leise: "Das braucht die Mutter ja nicht zu wissen. Sie mag es nähmlich gar nicht, wenn man auf seinem Zimmer isst." "Das bleibt unser kleines Geheimnis, nicht wahr Vater? Mutter wird nichts von mir erfahren.", murmelte ich zu Vater. "Nennst sie nun doch Mutter?", fragte er. "Wie. Habe ich gerade? Das ist mir nicht aufgefallen. Aber ich glaube schon. Obwohl ich meine Mutter nicht vergessen werde." "Das solltest du auch nicht. Deine Mutter hat dich genauso lieb wie Frigga dich auch lieb hat. So und nun ess dich satt.", lachte er und setzte mich auf einen kleinen Sessel, der heute morgen noch nicht da war. Davor stand ein kleiner runder Tisch. Gegenüber von Sessel war eine Cremefarbene Liege. Auf dem Tisch stand ein Tablett mit einer Scheibe Brot mit Wurst und eine mit Käse. Ich aß beides auf. Vater saß auf der Liege und sah mir dabei zu. Als ich fertig war, brachte er mich zu Bett und verließ das Zimmer. Bei der Tür drehte er sich noch mal um: "Svenja. Dir wird hier nie ein Leid widerfahren. Wenn du Ängste, oder Sorgen hast, komm einfach zu mir oder zu Mutter." "Mach ich Vater. Versprochen.", gähnte ich laut und bekam gerade noch so mit wie die Tür geschlossen wurde.

Prinzessin Svenja von AsgardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt