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Seit Wochen habe ich Loki und Thor nicht mehr gesehen. Seit den Tag an dem sie mich, 'wie ihre kleine Schwester' behandelten, lag schon fast drei Wochen zurück. Ich bin mittlerweile schon sechs. Heute hatte ich endlich die Change die beiden zu sehen. Den Thor sollt heute seinen siebten Geburtstag feiern. Die Köche hatten alle Hände voll zu tun und Marie und ich schleppten Wassereimer und Wassereimer in die Küchen rein und wieder raus. Ich schleppte gerade den 20. Wassereimer hinaus, der mit dreckigen Wasser gefüllt war, als ich Thor, und seine Freunde erkannte. Ich winkte, als sie mich sahen. Dann wandte ich mich ab und wollte neues Wasser holen. Aber Thor rief: "Hey. Svenja, willst du nicht mit trainieren?" Ich kam zu ihnen und sah mir sie an. Sie alle waren ein Jahr älter als ich: "Wenn ich Zeit hätte gerne. Aber da ja heute jemand Geburtstag feiert, kann ich nicht." Thor wirkte verwirrt: "Hä?" Sif gab ihn eine Kopfnuss: "Sie hilf in der Küche um deinen Geburtstag vor zu bereiten. Mensch Thor, manchmal bist du echt dumm." Ich wandte mich wieder zum gehen und die anderen trainierten weiter. In der Küche wurde mir das frische Wasser förmlich aus der Hand gerissen und durch dreckiges ersetzt. Ich machte kehrt und brachte das dreckige Wasser nun auch noch weg. Am Nachmittag wurden mir Essenreste gegeben, die ich an die Schweine verfüttern musste. "Immer diese verdammte Arbeit, aber es nützt nicht. Es muss gemacht werden.", fluchte ich leise vor  mich hin. So ging es den ganzen restlichen Tag noch. Keiner hatte eine freie Minute. Alle wuselten herum und schienen keine Zeit für nichts zu nehmen, alles musste bis zum Sonnenuntergang fertig sein. Die ersten Diener kamen und trugen die Platten mit Pasteten und Braten nach draußen. Ich habe mich auf einen Kartoffelsack gesetzt und schloss die Augen. Ich war froh, das Thors Geburtstag nur einmal im Jahr war und nicht einmal in der Woche. Meine Mutter ließ sich neben mir fallen und reichte mir ein kleines Stückchen Brot. "Das hast du dir verdient. Außerdem, soll ich dir ausrichten, das Königin Frigga dich sehen möchte.", meinte sie und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Mutter? Warum sehen wir uns eigentlich nicht ähnlich?", fragte ich sie und aß mein Brot. Sie strich mir über den Kopf. Ich habe ihr diese Frage schon mehrmals gestellt und immer war die Antwort die gleiche gewesen. Das wist du erfahren wenn du älter bist. "Das..." "Ich bin älter. Mutter bitte.", flüsterte ich und biss noch mal von dem Stücken Brot ab. Sie seufzte: "Wie erkläre ich dir das? Ja. Als du geboren wurdest, warst du in Gefahr. Um dich zu schützen, haben dich deine leiblichen Eltern, dich mir anvertraut." "Wir sind nicht wirklich verwandt?" "Nein. Ich bin nicht deine richtige Mutter, aber ich hab dich lieb wie eine Mutter ein Kind nur lieben kann, auch wenn es nicht das eigene ist." "Ich habe dich auch lieb Mutter, du wirst immer für mich meine Mutter bleiben." "Das freut mich. So und nun lauf und geh zu Königin Frigga." "Mach ich." Ich sprang auf und lief los. Das meine Mutter nicht meine richtige Mutter ist, habe ich mir schon fast gedacht, da sie weder verheiratet ist und viel zu Jung für eine Mutter war. Ich kam an die Königlichen Gemächer und klopfte leise an. Sofort wurde die Tür geöffnet und Frigga lächelte mich an. Sie war schon fertig frisiert und angezogen. Sie wirkte graziös und wunderschön auf einer natürlichen Weise. "Ihr wolltet mich sprechen?", fragte ich sie. Seit den Tag bin ich etwas mutiger im Sprechen vor Frigga und dem Allvater, wenn auch noch nicht so ganz mutig wie Thor und Loki. "Ja. Thor wünscht sich, dass du auch auf dem Fest gehen sollst.", lächelte sie mich an und schob mich schon in das Badezimmer. Dort wusch sie mich und machte mich fertig. In einen großen Handtuch eingewickelt, saß ich dann auf dem Bett von ihr und dem Allvater. Sie hatte schon viele Kleider raugehängt und sah sie sich an. Die meisten waren rot oder ein rosarot. Sie hielt ein hellrotes Kleid hoch und streifte es mir über. Es passte, auch wenn ich nicht wusste warum. "Ich habe dein braunes Kleid, ausmessen lassen und ein paar Kleider für dich schneidern lassen.", erklärte sie mir, als sie meinen fragen Blick sah. Sie steckte mir die Haare etwas hoch und lächelte: "So. Fertig." Zusammen gingen wir Richtung Fest.

Als wir ankamen war es schon im Gange. Viele Asen waren anwesend und tanzten. Thor kam auf mich zu und schloss mich in die Arme: "Da ist ja die kleine Schwester wieder." Ich verdrehte die Augen. Er zog mich zu Loki und seinen Freunden. "Wow. Ich hab zwar gehört, du sollst aussehen wie Frigga, wenn du dich so kleidest, aber ich dachte Thor macht einen Scherz.", meinte Sif und ging um mich herum. "Ich sehe nicht aus wie Frigga.", meinte ich etwas beleidigt. "Doch total. Klar die dunklen Haar nicht und auch mit diesem hellen grün. Aber sonst siehst du genauso aus." ,meinte Volstagg und musterte mich nun auch. "Wenn ich nicht wüsste, dass du in der Küche mit hilfst, dann würde ich dir glatt abkaufen, dass du die Prinzessin von Asgard bist.", lachte Sif mich wieder an. Loki nickte und ich sah die anderen vier auch an. "Wisst ihr was. Das ist doch totaler Blödsinn. Erstens hat Asgard keine Prinzessin sondern nur Prinzen. Zweitens sind meine Hände voll mit Hornhaut von der ganzen Arbeit und gar nicht wie deiner Prinzessin sanft und seidig. Und drittens...", zählte ich auf, wurde unterbrochen, als eine Wache rein kam und meldete das ein Brand in der Küche ausgebrochen war. Ich starrte erschrocken gerade aus, dann lief ich hinter der Wache und dem Allvater her. Meine Mutter. Ich rannte schneller und konnte schon die Wachen sehen, die den Brand unter Kontrolle hatten und mit Wasser löschten. Die Küchenhilfen waren alle mit ruß und dreck gezeichnet. Manche hatten Brandblasen und Brandwunden. Ich rannte zwischen ihnen hindurch und suchte meine Mutter. Ich fand sie aber nicht. Ich erkannte Maire: "Weißt du wo Mutter ist.", fragte ich sie hysterisch. Marie sah mich traurig an. Dann sah sie nach unten. Ich riss die Augen auf. "Nein.", murmelte ich. Tränen rannen über meine Wange. "Tut mir Leid, Svenja. Deine Mutter war in der Nähe des Feuers. Sie war eine der ersten, als es ausbrach. Ebenso wie Erik und Magdda.", flüsterte Marie und sah mich traurig an. Ich nickte nur. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich drehte ich um und schlang meine Amre um die Beine der Person. Dann weinte ich los. Ich wurde hochgehoben und vergrub mein Gesicht in der Schulter. Egal, wer mich hochgehoben hat, strich mir nun beruhignt über den Rücken. Ich wurde weg getragen. Immer mehr schluchtzte ich und wimmerte nach meiner Mutter.


Prinzessin Svenja von AsgardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt