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Die nächsten 7 Tage habe ich weder mit Loki noch mit Thor gesprochen. Immer wenn ich die beiden sah, haben sie sich gestritten. Und immer wenn sie mich sahen, haben sie sich um mich gestritten. Das ging mir nun wirklich zu weit und ich bin zu Vater gegangen. Das Ergebnis war ein einfacher seuftzer und der satz: "Da brauchen wir Zeit und Geduld mit ihnen." Ich verdrehte die Augen und sah Vater zweifelnd an: "Schön wenn du die Geduld noch hast, mir tun die Ohren nach dieser Woche immer noch weh." Vater lachte leicht. Er saß auf seinen Thron und las in einer Papierrolle. "Ja, aber so schlimm sind sie nicht." "Du musst mit ihnen aber auch nicht deine Freizeit verbringen. Oder ihren Eifersuchtsstreit hören, wer mit wem was unternimmt.", nörgelte ich und Vater lachte wieder auf. "Könntest du nicht...", fing ich bettelnd an und Vater sah mich mit den Bick: Was-soll-ich-machen? an. "Mit ihnen reden?", beendete ich meinen Satz leise. Vater seufzte und nickte geschlagen. Er rief eine Wache, die die beiden holen soll. Ich bedankte mich. "Darf ich reiten gehen?", fragte ich Vater, bevor ich den Saal verließ. "Ja. Warum nicht?", lachte er und setzte sich ordentlicher hin. "Danke.", meinte ich und verließ den Saal nun gänzlich. Ich lief in mein Zimmer, zog das Kleid aus und schlüpfte in Lokis, zu kleiner Hose und in Thors zu kleinem Hemd. In meinen Ballerinas lief ich zum Stall. Dort kam der Stallmeister gleich auf mich zu. "Lasst mich raten ihr wollt Reiten.", meinte er und blickte auf mich hinab. Ich nickte. "Dann suchen wir dir mal dein Pferd." "Ich bekomme ein eigenes Pferd?", fragte ich erschrocken. "Klaro. Bist doch die Prinzessin. Ist hoffentlich nicht schlimm wenn ich sie duze. Macht es nur leichter hier im Stall." "Das macht nichts. Endlich höre ich mal jemanden anderes Du sagen außer meinen Eltern und meinen Brüdern. Ach nenn mich Svenja." "Erich. So kleine Svenja, dann suchen wir dir dein Pferd." Er führte mich in den Stall. Vor einem Schimmel blieb er stehen. ich schüttelte den Kopf. Der war mir zu eingebildet. Ich sah die Stallgasse hinauf. Ganz hinten war ein Fuchs. Am liebsten möchte ich ja diesen. "Kann ich den Fuchs da nehmen?", fragte ich Erich leise und zeigte auf die letzte Box. Wir gingen zu der Box. "Oho. Das ist aber eine ganz wilde. Lässt keinen an sich ran.", meinte Erich und hielt abstand zu der Box. Das Pferd, eine Stute wohl, legte die Ohren an. "Warum?" "Keine Ahnung." Ich hob die Hände und drehte mich einmal im Kreis. Ganz langsam so dass, das Pferd sah, dass ich nichts dabei hatte. Dann drehte ich mich um und nahm von einen Korb einen Apfel. Langsam hielt ich ihr den Apfel hin. Vorsichtig nahm sie ihn. "Beim Allvater, das gibt es doch nicht.", meinte Erich. Ich berührte die weichen Nüstern des Pferdes. "Hat sie einen Namen?", fragte ich leise und streichtelte über die Nüstern. "Bis auf Biest, noch nicht." "Biest, ist aber kein schöner Name. Wie wäre es mit Marta?" "Marta?", fragte Erich verwundert. "So hieß meine verstorbene Mutter.", meinte ich traurig und eine Träne ran über meine Wange. Ich wischte sie weg. Die Stute stubste mich sachte an. Es sieht so aus, als ob sie mit dem Namen Marta einverstanden wäre. Erich schüttelte den Kopf ungläubig. "Wenn das dein Wunsch ist. Sie ist aber nicht eingeritten, da, wie gesagt sie niemanden an sich ran lässt." "Ich kann es versuchen." Erich schüttelte den Kopf und reichte mir ein Halfter. "Ich will dich nach draußen bringen. Sieh, da ist kein Gebiss drinnen, welches weh tut. Es liegt ganz locker am Kopf.", erklärte ich Marta und sie senkte langsam den Kopf. Ich führte das Halfter über den Kopf und machte es fest. Marta schüttelte den Kopf und das Halfter blieb am Kopf. Als es dann für ihren Geschmack wohl richtig lag, nahm ich sie am Halfter und führte sie langsam die Stallgasse entlang. Vor dem Tor blieben wir stehen. Ein Stallbursche machte eine Koppel auf und ich führte Marta hinauf. Dann ließ ich sie los. Sie preschte los und schlug hacken. Ich setzte mich auf den Boden und beobachtete sie, wie sie rum sprang. Ich saß Stunden da einfach im Gras und beobachtete Marta. Als sie sich etwas beruhigt hatte kam sie langsam auf mich zu und graste neben mir. Gedankenverloren kraulte ich ihr zwischen den Ohren, wenn ihr Kopf in der nähe war und man merkte, das sie es gefallen ließ. Als es dunkler wurde stand ich auf. "Ich muss nun nach Hause, ich komme aber morgen wieder. Versprochen.", meinte ich. Ich lief zum Gatter. Marta folgte mir und knabberte an mein Hemd. Ich drehte mich zu ihr um. Mit ihrer Zunge schleckte sie mir einmal durchs Gesicht. "Iii. Marta.", lachte ich und wischte mir die Speichel weg. Dann umarmte ich die Brust des Pferdes und ging. "Ich komme wieder. Keine Sorge.", rief ich und rannte hinein in den Palast. Ich hatte heute schon wieder mein Mittag ausgelassen, aber das war mir egal. Loki und Thor kamen so selten zum Stall, da lohnt es sich schon fast dort öfters hin zu gehen. Lachend sprang ich durch die Flure und pünktlich zum Abendessen. Alle saßen schon. Ich setzte mich wieder neben Thor und Loki. Beide wirkten immer noch wütend, aber sahen auch sehr traurig aus. Mutter erzählte von den neuen Sachen der Beiden, die sie in der Stadt gekauft hatte. Als sie meinte, dass sie das sogar in ihrer Freizeit tragen werden kicherte ich nun laut hals los. Beide sahen mich böse an. Das brachte mich nun völlig aus der Konzentration aufzuhören. Ich hielt mir den Bauch und weinte Freudentränen. Vater lächelte ebenfalls und unterdrückte wohl das Lachen, als es raus zu lassen. "Außerdem, habe ich wunderschöne Kleider gefunden.", ergänzte Mutter und ich hörte plötzlich auf zu lachen. "Ich habe doch welche. Die Reichen sicher noch für drei Jahre. Ich könnte eher, Hosen und Hemden gebrauchen als Kleider.", protestierte ich und sah meine Mutter ernst an. Nun kicherten die beiden Jungs neben mir. Verstummten aber, Augenblicklich als sie Vaters Blick sahen. "Das lässt sich nicht vermeiden. In einer Woche wird der Jahrhundertalte Asgardische Ball abgeführt. Dort werdet ihr, diese Kleidung tragen müssen." "Der Jahrhundertalte Asgardische Ball? Hab ich irgendwann mal was verpasst?", fragte ich verwundert. "Das ist ein Ball, der alle hundert Jahre aus getragen wird.", erklärte mir Thor und Loki fügte hinzu: "Dort wird getanzt und gesungen. Der letzte fand nicht statt, da ein Angriff der Eisriesen, stattgefunden hat und diesen gesprengt haben. Booom!" Loki ließ seine Hände in die Luft fliegen und lässt sie mit einen lauten Knall auf den Tisch fallen. Ich zuckte kurz zusammen. "Muss man da tanzen?", fragte ich Vater zweifelnd. "Es ist Pflicht für uns. Die Königliche Familie eröffnet den Ball mit dem Königstanz." "Wie geht der?" "Den können wir dir beibringen.", riefen Loki und Thor. Ich sah beide skeptisch an: "Ihr zwei streitet euch doch nur wieder." "Bestimmt nicht." "Wir streiten uns nie." Vater, Mutter und ich zogen die Augenbrauen hoch. "Ich will euch das ja echt nicht vermiesen, aber was habt ihr die ganze letzte Woche den getan?" "Oh. Tut uns Leid.", antworteten beide. Ich schüttelte den Kopf und lachte: "Also, wann fangen wir an zu üben?"

Prinzessin Svenja von AsgardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt