-Prolog-

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Vergewaltigung, Depressionen, Missbrauch.

 Worte, die für mich lange nichts als eine Aneinanderreihung von Buchstaben waren. 

Nicht bedeutungslos, aber doch so unvorstellbar für mich. 

Weit entfernt.

Begriffe, die nicht in meine Welt passten.

Hilferufe wurden so oft missverstanden. 

Für mich galten sie als ein Ruf nach Aufmerksamkeit.

"Wer leidet, hat es stumm zu tun."

So dachte ich als Teil derer, die wirkliches Leid nicht kannten.

Heute aber ist es anders. Mein Umdenken begann mit einem Gefühl. Dem Gefühl verfolgt zu werden. Anfangs dachte ich, ich litte an Verfolgungswahn, an schlechten Träumen. Ein Schemen, der mir nachsetzte, mich im Auge hatte, mich nicht ruhen ließ. 

Meine Freunde und Familie taten mich als verrückt ab. Ich konnte ihnen nicht begreiflich machen, dass ich mir das nicht nur einbildete. 

Denn irgendwann wusste ich: Da war etwas, das mich beobachtete. 

Jemand.

Und als ich dann nach Hilfe rief, hörte man mir nicht mehr zu. 

Zu leicht war es meine Ängste abzutun, zu lange hielt ich schon daran fest verfolgt zu werden. 

Es gab kein Ohr mehr für meine Stimme. 

Für die Stimme, die doch keine Aufmerksamkeit wollte sondern Hilfe!

Ich hätte nur eine Person gebraucht, nur eine Person die mir damals Glauben schenkte.

Nur eine Person, die das unausweichliche änderte.

Heute bin ich dem Tod näher als dem Leben. 

Ich schreie, aber niemand hört mich.




Sein Wort - Mein Gesetz (slow update / In der Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt